wöhnisch beobachtet wurde. Am .11.Juni'erfolgte Her''Kauf zuschlag ^ des Bühlhofes an die Gemeinde. Am gleicheniTage noch erhob Weil der Stadt über das Oberämt Leönberg förmlich Einspruch gegen den Kauf und die daraus sich verändernden Vermögensverhältnisse der Gemeinde. Der Einspruch Weil der Stadts.wurde.schließlich hinfällig dadurch, daß der Besitz und die Verwaltung des Bühlhofes gänzlich von-derjenigen der Gemeinde getrennt wurde. Man kann nicht sagen,
H-aß sich die Gemeinde leichtfertig in den Kauf hineingestürzt habe, -sondern, es sind vorsorglich reichliche Überlegungen angestellt worden* Es bestand der Plan, das ganze Hofgut morgenweise aufzuteilen und an die Bürgerschaft auf 12 Jahre zu verpachten. Für diese Arbeit war Feldmesser Christoph Lauxmann vorgesehen. Bei der Versteigerung der Pachtgüter am 6.Juli 1841 wurde die Summe von 1613 f. 10 x erzielt. Der Schäfer gab an,,-daß man nun 50 Schafe mehrjauf,.die Weide nehmen könne^mwA&-e#nen" 3 ahrliohen^Mehrbetrag von wenigstens 50 f. einbringe und zusammen mit dem Pacht eine Einnahme von 1663 f. 10 x ergebe. Zum Kaufpreis mit 25 000 f. wurden noch 1 000 f, für notwendige Reparaturen an den Gebäuden gezählt, so daß mit einer Gesamtschuld von 26 000 f. gerechnet wurde. Das Geld dazu war der Gemeinde zu 4 % angeboten, so daß nach Abzug von 1040 f. jährlichen Zinsen aus dem Hofgeschäft mit einem Ertrag von 623 f. 10 x zu hoffen war. Es wurden deshalb von der Vermögensverwaltung der Kinder des Prinzen Paul in Ludwigsburg folgende Anleihen aufgenommen;
10 000 f,
5 000 f,
10 000 f. zus, 25 000 f
I.Sept. 1841 1,Dez. 1841 12. April1842
Die Königl, Kreisregierung in Reutlingen hatte am 23,Aug,184l die Genehmigung zu den Schuldaufnahmen erteilt,
Die Bühlhofangelegenheit schien sich befriedigend entwickeln zu wollen, Am 23.Aug, 1843 wurden an der Schuld 500 f, abbezahlt,
Nicht mehr benötigtes Material auf dem Hofe wurde verkauft, z.B, die Steine bei der Schmiede ("Löschtrog" u.a.) um 5 f, 24 x, ferner 2 alte Mühlsteine (wahrscheinlich von den ehemaligen Windmühlen des Hofrats MÖgling her stammend) an den Simmozheimer Müller um
5 f
Aber auch unerwartete Ausgaben entstanden*. So mußte am großen Stall die hintere Mauer repariert werden, Dann sollte für den Revierfor- ster im Herrschaftsgebäude eine Wohnung eingerichtet werden.
Die Witwe des Salomo Graze kündigte ihre Pachtgüter. Nebenbei stellte sich heraus, daß verschiedene Pächter ihre Pacht nioht bezahlen konnten. Ein ursprünglich ins Auge gefaßter Schuldentilgungsplan mit 28 Jahren erwies sich als undurchführbar, weil "unvorhergesehene Ausgaben" nicht berücksichtigt waren. Die verspätet oüfer überhaupt nicht eingehenden Pachtgelder sind z.T. auf die Mißjahre 1843-46 zurückzuführen (1843 ein ausgesprochenes Mißjahr, 1844 Kartoffel^ krankheit, 1846 schlechte Ernte ^ im Mai 1847 gab es in Stuttgart den "Brotkrawall"), Rückständige Pachtgelder mußten gestrichen werden, weil sie nicht eingetrieben werden konnten. Ganz schlimm stand es auf-dem Bühlhofe mit der Schäferei* Am 2,August 1848 versteigerte ein Schafknecht sein Vieh, weil er auswandern wollte.
Die beiden Schäfer Michael und Melchior Gäckle waren 1847 mit ihrem alten Pacht im Rückstand, 1851 war dieser auf 1300 f. angewachsen und bis Febr. 1852 auf 1855 f. Daß bei derartigen Verhältnissen der Besitz des Hofes nur noch eine Last war und unnötige Arbeiten verlangte, braucht keine weitere Erklärung. Verständlich wird auch, -
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