A. auf Möttlinger Markung I. Gebäude
a) eine 2-stockige Behausung mit einem Keller,
b) ein Wasch-, Dörr-, Käse- und Brennhaus samt dabei befindlichen Schweineställen,
:) ein Vieh- und Schafstall mit den darauf befindlichen Heuböden,
d) ein Meierhaus mit den daran befindlichen Pferde- und Schweinestallungen,
e) zwei Scheunen mit den in solchen eingerichteten Stallungen,
f) eine Schmiede- und Weberwerkstätte, sowie eine "Mosttrctte"
(= Kelter).
Diese Gebäude wurden mit 10 000 f. veranschlagt.
II. Gärten, Acker, Wiesen alles zusammen
136 Morgen 3 Viertel
B. auf Neuhcngstc-tter Markung
23 Morgen 2 Viertel i6o Morgen 1 Viertel
Der ganze Hof wird angeschlagen zu 25 000 f.
Bei Übernahme sollen 10 000 f. in bar bezahlt
werden, der Rest in zu 5 %
verzinslichen jährlichen Zielern je 2 000 f.
5. Verkauf des B u h 1 h o f c s am 11.Juni 1841
Die G e m e i n d e M ö t t 1 i n g e n, vertreten durch Schultheiß Kraushaar und die Gemeinderäte Kopp und Holzäpfel trat als Liebhaber auf.
Es kam zu keiner Versteigerung, weil keine ernsthaften Liebhaber la waren. So fiel der Gemeinde am 11.Juni 1841 der Hof um 25 000 f. zu. Die Schlüsselübergabe erfolgte am 22.Juni.
Der Schultheiß Kraushaar und der Gcmeindorat hatten sich zu diesem Hofkaufe entschlossen in der festen Hoffnung, einen wichtigen und förderlichen Schritt zum Wohle der ganzeen Gemeinde getan zu haben. Daß mit dem Hofe ungeahnte und unerwartete Schwierigkeiten und Mißgeschicke sich geradezu anhäufen würden, das konnte niemand voraussehen. Eine Hauptschwierigkeit entstand aus den besonderen rechtlichen und finanziellen Verhältnissen von Möttlingen zu der' Stadtgemeinde Weil der Stadt. Diese besaß auf der Markung von Möttlingen ein großes Hcfgut, das schon seit über 400 Jahren immer wieder Anlaß zu Streitigkeiten gab. ( Diese sind an anderer Stelle niedergeschrieben worden). Nach einem jüngsten Streite war 1821 in einem Vertrage bestimmt worden, daß Weil der Stadt für sein Hofgut an allen Gemeindelasten Möttlingens 3/7 mitzutragen habe, dagegen auch an allen Einkünften mit 1/3 mitbeteiligt zu S3in-* diesem Grunde ist es verständlich, daß jeder außerordent
liehe Schritt der Gemeinde Möttlingen besonders kritisch und arg-