verkaufen mußte. So ein junger Hof verlangte eben eine kundige Hand und eine aufopfernde, pflegliche Bewirtschaftung, Es scheint an bei- dem gefehlt zu haben.

2. Verkauf des B ü h 1 h o f e s am 28.Mai 1761

Verkäufer: Christian Wilhelm Langenhagen.

Käufer: J o h a n n H e i n r i c h M ö g 1 i n g,

Hofrat und Hofgerichts-Assessor in Stuttgart.

Die Größe des Hofes entspricht noch genau den Angaben beim 1. Ver­kauf am 13.Juli 1749: 73 und 22 = 95 Morgen.

Interessant ist die genaue Aufzählung der Gebäude: Wohnhaus, ^eier- haus, Scheunen, Stallungen, Holzlcge, Wagenhütte, Schopf, worunter, eine Mosttrette (= Mostpresse) und (ein) Türmle, worauf eine Glocke mit Schlaguhr war.

Der Kaufpreis betrug 6 000 Gulden

dazu noch "in Kauf" (Schlüsselgcld) 100 Dukaten = 500 Gulden.

Unter den Verkaufsbedingungen sind hervorzuheben:

1. Die Anzeige an die herzogliche Regierung mit dem gleichzeitigen Ersuchen, daß diese von ihrem Vorkaufsrecht ( wegen der Bühlwald­teile) keinen Gebrauch machen möge.

2. Das Ersuchen an den jetzigen "Obrist-Lieutcnant" und Oberamtmann von Merklingen, daß er auf das Rückkaufsrecht verzichte.

3. Ein weiterer Punkt betrifft die Übernahme einer auf dem Hof. la­stenden Hypothek von 2 000 f. mit den rückständigen Zinsen von Martini 1759 her. ( Das laßt einen Schluß zu auf die Vermögenslage des Verkäufers und wahrscheinlich.auch auf den ganzen Zustand des Hofes, sonst hätte der Kaufpreis dos 1. Verkaufs nicht so sehr unterschritten werden dürfen.

Nebenbei erfahren wir, daß Hofrat Mögling den Hof schon im Spätjahr besichtigt hatte. Die Kaufvorhandlungcn waren von Hofrat Mögling schon einige Zeit vor der Unterzeichnung zum Abschluß gebracht worden In dem Vertrage heißt es, daß die Jbergabe womöglich vor dem I.Juni (1761) erfolgen solle.

Den Vertrag Unterzeichneten und siegelten neben den Partnern und deren Zeugen der Amtsbürgcrmcistcr von Calw Johann Jakob Dörtenbach.

Mit-Hofrat Mögling kam ein frischer Wind auf den Hof. Der* wirtschaft­lich handelnde, auch technisch hochhegabte Mann hatte sich vorgenom­men, aus dem Bühlhofe ein Mustergut zu machen. Dazu war er in jeder Hinsicht, auch finanzell in der Lage.

So kaufte er von 1762-71 20 1/4 Morgen Wiesen für rund 600 f. Dank

seines Ansehens und seiner guten Beziehungen gelang es ihm auch 1770 weitere 12 1/4 Morgen aus dem Bühlwalde um 219 f. 16 x und 3 hl. an­zukaufen. (Es wurde genau vermessen und füi/Len Morgen 18 f. verrech­net). Am Waldrand gegen N ist deutlich heute noch ein ungefähr 1o m breiter Waldstreifen zu erkennen, der hauptsächlich mit Eichen und Eschen bewachsen ist, während sich dahinter reiner Nadelwald befindet

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