An der NW-Ecke des Hofgebietes befindet sich auf der Grenze dieser beiden Waldteile, in der Nähe des schon angesprochenen Grenzsteines mit dem Wappen derer von Francken ein ähnlicher Grenzstein. Dieser weist nach N mit dem Hirschgeweih den Staatsbesitz an. Gegen S, also gegen den Hof ist eine langgestreckte, springende Tiergestalt zu erkennen und darunter die Jahreszahl 1769. Der Kaufvertrag zwischen dem Herzog und dem Hofrat Mögling war also schon damals rechtsgültig. Eine Bestätigung dazu bringt eine Beschreibung des Wappens der Familie Mögling. Sie lautet: "In einem blauen Felde ein von einem grünen Hügel springendes gelbes Lamm mit einem goldenen runden Scheine um den Kopf".

Hofrat Mögling war ein fortschrittlicher Gutsbesitzer, der zu sei­ner Zeit schon dabei war, Handarbeit durch Maschinen zu ersetzen.

Er baute eine Dreschmaschine mit 16 Flegeln. Um die Kräfte der häu­fig wehenden Winde ausnützen zu können, baute er Windmühlen. Diese sollten den mühsamen und zeitraubenden Weg zu den Mahlmühlen in den Tälern ersparen. Sein forschendes Auge, gepaart mit Erfinder­sinn, wagte sich sogar an entfernter liegende Probleme. In der "Physikalisch-ökonomischen Bibliothek" von 1796 wird von einem Prof. Rappold darüber berichtet, wie Hofrat Mögling auf seinem Land­gute ( dem Bühlhof) mit der Fabrikation von rundgewobenen Stricken und Schläuchen begonnen habe. Uber diese Erfindung wird folgender­maßen berichtet: "Die Maschine gleicht ganz einem Webstuhle. Acht Schiffchen werden durch ein Windrad in Bewegung versetzt und ver­fertigen also zu gleicher Zeit acht Seile. Der Weber hat dabei nichts weiter zu tun, als die Maschine anzuhalten, wenn ein Faden brach und diesen wieder anzuknüpfen. Inzwischen ist der Erfinder immer noch bemüht, die Einrichtung zu verbessern.

Jetzt werden dort schon für viele württembergische Städte solche Wasserschläuche für Feuerspritzen gemacht." In dem Zeugmacher Thomas Kraushaar von'hier hatte er,einen wertvollen und sachkundi­gen Mitarbeiter gefunden.

Dabei wurden die landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem Hofe in keiner Weise vernachlässigt. Diese lagen in erster Linie bei den Hofmeiern. Die Beziehungen zu diesen waren die besten. Wurde einem Hofangehörigen ein Kind geboren, so übernahmen Hofrat Mögling und seine Frau, Juliana Louisa, geb.Dann, die Patenstellen. Bei einer Taufe am 28.Febr. 1765 ließ er sich durch seinen Diener in Livree (Lakai) und seine Frau durch eine Verwandte des Kindsvaters vertre­ten. Am 27.April 1768 standen bei einem Kinde des Hofmeiers Mundin- ger der Melker Salomo Knöri von Zweisimmen in der Schweiz, jetzt auf dem Bühlhofe und die dortige Löchin, Maria Müller, eine Bäckers­tochter von Backnang Pate.

1774 wurden Hofrat Mögling und seine Frau von einem großen Leid getroffen. Das II. hiesige Totenbuch beginnt mit folgendem Eintrag: "Anno 1774 ist zu Bihlhof gestorben d. 24 ten August morgens 6 Uhr Tit. Jungfer Regine Heinrikke Louise, Hr. Hofrat und Hofgerichts­assessor Möglings Jgfer Tochter an einem vermutlichen Steckflus (= Stickfluß,Lungenödem), 16 Jahr 11 Monat 3 Tag alt, begraben den 26ten huijus auf Tit. Hr.Vaters ansuchen in die (=der) Kirche, (dieweil seine Wohlgeboren viel zur Kirchenorgel gegeben) ohne Consequentien". Eine Gedenkplatte war noch bis zur letzten Kirchen­renovierung auf der Südseite der Chorwand angebracht; wird jetzt auf der Bühne des Pfarrhauses aufbewahrt.

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