Durch ein Dekret vom 20.Oktober 1720 erhielt der Forstmeister "40 Morgen Feld" zum Ausstocken, "wie er solches gebetten".(Unter Ausstocken versteht man das Ausgraben der Wurzeln der Waldbäume).

Wie dieses hier erfolgte, erfahren wir aus einer "Zehendstrittigkeit" in den Jahren 1723-25. Es heißt dar Forstmeister von Franken ließ die ihm 1720 gratis verwilligten 40 Morgen aus dem Bühlwald "von denen zu Kleinhängstett wohnenden Wälschen" (Waldenser) umbrechen. ' Dafür durften diese die gerodeten Feldstücke 3 Jahre umsonst an­pflanzen. Es wird erwähnt, daß diese 1725 mit Dinkel und Hafer ange­pflanzt waren, die nach dem Bericht der Flurkommision recht wohl gerieten. Demnach hat Forstmeister v. Franken allerfrühestens von 1727 an seine Güter selber bewirtschaftet, nachdem die notwendigen Gebäude errichtet waren, über die aber nirgends etwas zu finden war. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, eine andere Angabe über die Gründung des Bühlhofes, die an verschiedenen Steelen erwähnt wird, richtig zu stellen und auf die Ursachen hinzuweisen.

In der Beschreibung des Oberamts Calw von 1860 heißt es S. 276:

"Der zur Gemeinde (Möttlingen) gehörige 1/4 Stunde westlich vom Dorf gelegene Bühlhof wurde im Jahr 1739 von Peter Hermann v.Francken, Forstmeister zu Liebenzell, aus Gütern, welche er auf der Möttlinger Markung zusammenkaufte, angelegt."

Die Unhaltbarkeit von 1739 als Gründungsjahr ist schon aus den bis­herigen Angaben erwiesen. Es sollen aber zur Untermauerung noch ein paar personelle Ergänzungen angeführt werden. Im hiesigen 1.Taufbuch findet sich folgender Eintrag: "1730 Bühl, H.Forst Meister v.Fran­ken Gut, d. 12.0kt. (geboren) Wilhelmina Christina". (Eltern): "Christian Roller, Majer alda, Catharina ux." (=uxor= Ehefrau).

Als Paten sind erwähnt: Ludwig Wilhelm v. Franck. H. Forstmeisters Sohn u.u.a. "Anna Clara Wölfin, Köchin bey H.v.Kranck."

Der Täufling starb schon am 18.Oktober 1730.

Daraus geht einwandfrei hervor, daß auf dem Bühlhofe ein Meier(=Guts- verwalter)war, aber auch die Herrschaft hier wohnte, weil deren Köchin eine Patin vertreten mußte.

Der Sohn Ludwig Wilhelm v. Francken war der Nachfolger seines Vaters im Forstamte geworden. Der Vater lebte ganz auf seinem Hofe. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, so findet sich derselbe im Totenbuche von Liebenzell in dem Eintrag: "Am 12.Febr.1732 starb auf ihrem Landguth Bihl Magdalena Elisabetha Catharina von Francken." Sie wurde im Chor der Kirche in Liebenzell, neben ihrer 1720 verstorbenen Frau Tochter beigesetzt. Letzteres war wahrscheinlich bestimmend hiefür, daß sie in Liebenzell und nicht hier beerdigt wurde. Der einsam ge­wordene Mann verlor die Freude an seinem Hofe und zog nach Weil der . Stadt. Ein lat. Eintrag im dortigen Stereberegister lautet in der Übersetzung: "1742, am 18.Dez. verschied fromm im Herrn der sehr er­lauchte und gnädige Peter Hermann von Francken, ehemals Hauptmann, darnach Forstmeister seiner Durchlaucht des Herzogs in Zell, zuletzt an die 8 Jahre Einwohner dieser Stadt, ordnungsgemäß mit allen Sterbsakramenten versehen und in der Pfarrkirche beigesetzt." Er war also 1734, 2 Jahre nach dem Tode seiener Frau nach Weil der Stadt gezogen. Auf dem Hofe waren also in jenem Jahre alle notwendigen Gebäude und Einrichtungen für eine Bewirtschaftung durch den Hof­meiere vorhanden. Hält man sich dies vor Augen, so erscheint einem die Hofgründung als ein gewaltiges und staunenswertes Lebenswerk des Forstmeisters von Francken, und er hätte es vielleicht nicht ge­schafft, wenn er nicht Unterstützung und Mithilfe durch Freunde und wohlwollende Vorgesetzte gefunden hätte. Es gab dabei noch genug Schwierigkeiten und Miß-