Michel Lötterlin war der Unterlegene. Wie tief dies den Streitbaren Mann wohl getroffen hatte! Wir erfahren nur, daß er 1626, in dem Jahre mit der großen Hungersnot, am 24.0kt. gestorben ist.
Wer den Mönchshof übernommen hat, ist unbekannt.
1634 und in den folgenden Jahren wurde Möttlingen ausgeplündert und fast vollständig zerstört. Weil das Dorf bis auf wenige alte Leute entvölkert war, blieben alle Hofgüter mehr oder weniger jahrelang unbebaut liegen.
Eine erste Nachricht über den Mönchshof in Möttlingen findet sich im Steuerbuch von 1658. Da gehörte dieser einem Jacob Lötterlin mit einem Steueranschlag von 1315 f., dazu den Hausplatz mit 60 f. Wer dieser Jacob Lötterlin war, ist nicht mit Sicherheit zu sagen, vielleicht jener, der 1630 eine Anna N. von Schafhausen heiratete und dessen Sohn Michael und Enkel Georg wir im Kaufbuch von 1699 begegnen. Jacob Lötterlin hatte den Mönchshof nicht weiter vererbt.
Das hiesige Fleckenbuch berichtet aus jener Zeit von einem Hans Kappler als "Mönchshofträger" und einem Michel Schock als "Hirsau- ischer Hofmeier", leider ohne jede Zeitangabe. Diesen Namen begegnet man auch im Familien-Register; sie sind aber zeitlich nur schwer einzuordnen. Es dürfte aber als Tatsache angesehen werden, daß der ganze Mönchshof spätestens um 1670 in den Besitz von Andreas Heldmayer (dem Alten) übergegangen war. Dieser hatte um diese Zeit heranwachsende Söhne, die tüchtig in der Landwirtschaft mithelfen konnten. Im Steuerbuch von 1658 ist der ganze Mönchshof mit 1315 f. , der "Hausplatz" mit 60 f. Steuerwert eingetragen. Dabei findet sich die Bemerkung, daß derselbe am 24.Mai 1678 je zur Hälfte den beiden Söhnen Endris und Georg Heldmayer zugeschrieben wurde. Das hatte verschiedene Gründe. Endris hatte am 2.6.1775 eine Barbara Rexer von Monakam und Georg im Herbst 1677 eine Ursula Blaich von Stammheim geheiratet. Der Hauptgrund scheint der gewesen zu sein, daß die Mutter am 11.4.1677 gestorben war.
Der Vater ging am 17.2.1680 eine zweite Ehe mit der Witwe Maria Wittmayer von Magstadt ein.Er hatte sich das Wohnrecht im Mönchshofgebäude bis zu seinem Tode (+1700) ausbedungen. Da traten verschiedene Ereignisse ein, die auch den Mönchshof mitberührten. Zuerst starb am 17.6.1683 die Tochter Anna Maria, welche einen Jakob Stauch von Münklingen geheiratet hatte. Um die Jahreswende von 1690 zog der Sohn Georg mit seiner ganzen Familie nach Stammheim. Von den Gebäuden und dem halben Mönchshof übernahmen seine Brüder Endris und Ludwig je die Hälfte und der erstere 1691 noch ein restliches Viertel des Hauses, so daß er dieses ganz besaß.
Da starb Endris Heldmayer ganz überraschend am 28.3.1693. Nach dem Tode seiner beiden ersten Frauen (1685 und 1689) hatte er sich 1690 zum dritten mal verheiratet. Erbberechtigt am ganzen Haus und dem Halben Mönchshof waren die.beiden Kinder aus der l.Ehe,
Anna Catharina und Anna Maria. Da starb die ältere Schwester, und nun verkaufte Anna Maria, bzw. ihr Mann - sie hatte sich mit Michel Blaich von Stammheim verheiratet (Wahrscheinlich einem Schwager des nach Stammheim weggezogenen Georg Heldmayer) - am 30.11.1699 den halben Hof und das ganze Haus an den oben genannten Jakob Stauch. Dessen l.Frau, die Anna Maria geb. Heldmayer, war am 17.6.1683 an der Geburt ihres 5. Kindes gestorben. Seine 2.Frau
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