Vliesen konnte man kein Öhmd ernten; dazuhin wurde die Gras­narbe durch das beidevieh verderbt. Man brauchte in erster Linie eine Anzahl Ochsen zur Bearbeitung der Äcker; Milchvieh kam erst in zweiter Linie. Als wichtigstes Nebenerzeugnis benötigte man dringend Dung für die Felder. '

Aus demselben Grund verkaufte der Hanns Knoll den Hof "nach etlich Jahren" an Claus Schock von Merklingen.

Eine Schwierigkeit besteht noch bei Claus Schock. Nach der folgenden Urkunde soll ein Michel Schock von Merklingen den Hbf an Michael Lötterlin verkauft haben. Es besteht der starke Verdacht, daß hier eine Verwechslung vorliegt. Ein Michel Schock ist in Möttlingen erst 1660-im Ehenbuch, nachweisbar, während der Claus oder Claß Schock mit seiner Frau.Dorothea von 1569 an als Pate zu finden ist: am 29.7*^577 heißt es im Taufbuch "Dorothea, Claß Scheckens bittib". Es hat also mit großer Wahrscheinlichkeit der Michael Lötterlin den Mönchshof 1563 von diesem Claus oder Claß Schock gekauft.

Auffällig ist noch an der Calwer Urkunde der jeweilige Ver­kaufspreis. Die schon erwähnt, ist 1 Pfund Heller gleizu- setzen mit 1 kleinen Gulden, bohl führte Herzog Christoph 1557 neue Münzen, Maße und Gewichte ein, aber die Lagerbücher behielten bis 1624 die Pfundwährung bei. Nenn Hanns Flickh den Mönchshof um 500 Pfund erstanden hatte, so ist zu be­achten, daß dieser Preis für ein Erbgut mäßig angesetzt worden war, und wenn er den Hof an seinen Schwager um 700 Pfund weiter gab, so ist anzunehmen, daß dabei "unter Brüdern" gehandelt wurde. Anders sieht die Sacheaus, wenn der Hanns Knoll "nach etlich Jahren" den Hof fast um das Donoelte weiter­gab, so spiegelt sich darin der wirtschaftliche Aufschwung, den Württemberg um die Mitte des 16. Jahrhunderts genommen hatte und der in den steigenden Preisen für landwirtschaft­liche Güter zum Ausdruck kam.

Aus dem lagerbuch der Hirsauischen Kellerei in Weilderstadt entnehmen wir einen aufschlußreichen Eintrag über den hiesigen Mönchshof. Es heißt da:

"Ein Erblicher Hoff mit loßung und Leibung auch bestirnter Handlohn und beglösin sambs dem öwigen Gülten uff Martini gefallendt. M i c h a e 1 L ö t t e r 1 i n, jetziger Zeit Schultheis hat innen und besitzt einen Hof in Zwingen und Bennen Möttlingen, der M ü n c h H o f genannt, welchen zu­vor Michel Schock von Merklingen innen gehabt, der ist des Closters Hirschau aigenthumb und sein Innhabers Erbguoth, daraus zinnß und gibt er jährlicher Ewiger ohnablösiger Güllten uff Sanct Martins deß Heyl. Bischoffs Tag (11.Nov.), acht Tag vor oder nach ungevahrlich und dieselben an guten sauberen bohlgemachten Früchten Kauffmanns Guth uff des Closters Hirsaw Casten allhier oder gen beyl der Statt, wohin er jedes mals Bescheiden wird, ohne des Closters Costen und schaden, zu weeren und zu antworten, Nämlich Dinckel areysig zween schöffl. ain Vierling, und Haber Sechzeh schöffl. ain halben Vierling, alles des Rawen Württembergischen Landtmeß. Jtem

D i n c k e 1 - 32 schl. 1 vl.

Hubern - 16 schl. / vl.

Es soll auch ein Jeder Mayer dießes*Hoffs,*haus, Hofraithin, Scheüren, Gärten, Diesen, Ackher sambt aller Gerechtsame in ehren und Billichem Baw, auch ferner Unbeschwerdt,

Unversetzt, Uunzertheillt

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