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und bei dem Calwer Kellcreihofc (und Herrenalber Hofe). Diese bildeten einen zentralen Ortsteil mit dem "Oberen Brunnen" als Mittelpunkt. Von einer ganz sicher vorhandenen ehemaligen Hof­mauer beim Mönchshofe ist nichts mehr vorhanden. Kam man von Calw her, so muß cs ein ganz wehrhafter Anblick gewesen sein: die 3 ummauerten Höfe so nahe beieinander und weiter zurück die Kirche mit der Kirchhofmauer, Liun wird auch verständlich, wie sich das Ortsbild ergänzte duren die meist kleinen Häus­chen der armen Bauern und Taglöhner, vom Mönchshofe nach Süden, entlang'der Calwer Straße, nach Norden zur Kirche, so­wie vom Weildcrstädter Hofe nach Korden in der Richtung zum Burgstall. Wie viele ehemaligen Gebäude verschwunden sind, läßt sich nicht ermitteln, kaum diejenigen, die seit dom Wiederaufbau nach dem 30jährigen Kriege wieder verschwunden sind.

Vom Hirsauischen Mönchshofe ist aus der Zeit des Mittelalters gar nichts bekannt. Eine erste Nachricht erfahren wir aus der Zeit zwischen 1520 und 1534, als das Herzogtum Württemberg unter österreichischer Herrschaft war. Im Calwer Lagerbucne von 1523 heißt es: "Adam Flück gibt 4 ß h aus seinem Haus, Scheuer und Hof. Und git den von Wyl ouch 4 ß h zins daraus, gehört in der von Hirsow hof, ist darin erduschet."

"4 ß h" bedeutet 4 Schilling Hollorzinsen, d.h. 4.12 = 48 Heller.

In der alten Währung gingen 240 Holler auf 1 Pfund (Heller) =

1 kleinen Gulden. Hcll^rzinsc mußten von Gebäuden und Gärten entrichtet werden. Merkwürdig ist, daß der Adam Flick aus seinem Baus, Scheuer und Hof 48 Holler an die Herzogliche Regierung bezahlte, gleichzeitig aber noch denselben Betrag an die Freie Reichsstadt Weil (= Wyl). Das kann nur so verstanden werden, daß dieser Adam Flück sowohl den Hirsauor Mönchshof lohenweise be­saß, denn es heißt: "gehört in der von Hirsow hof, ist darin erduschet" (= untorgebracht), als auch im Besitz von Gebäuden war, die zum Weilderstädtor Mcicrnof gehörten; deshalb mußte er auch nach Weildcrstadt Heller-Zinse bezahlen.

Eine gewisse Bestätigung für diesen Adam Flick findet sich in den Akten der "Geistlichen Verwaltung Calw" bei "Kloster Hirsau Erblehcn Münchshof". Dort wird aufgeführt (leider ohne Zeitan­gaben). Inhaber des Hofes

"Hanns Flickh, crbsweise erstanden um 500 Pfund Heller,

verkauft an seinen Schwestermann Hanns Knollen von Hansen a. Würm um 700 Pfund Heller, verkauft nach etlicn Jahren au Claus Schocken (von Merklingen) um 1300 Pfund Heller, von diesem erkauft

Michael Löttcrlin (Schultheiß von Bnterhaugstett).

Zu diesen Lehensträgern ist einiges zu bemerken:

Der "Hanns Flückh" dürfte ein Sohn des schon erwähnten Adam Flück sein, der im Lagerbuch von 1523 erscheint. Es kann angenommen wer­den, daß dieser "Hanns Flickh" den Hof um 1545 crbsweise um 500 Pfund Heller übernommen hatte.

Aus einem Schreiben von 1621 erfahren wir, daß derselbe'"von wegen großer gült und bösen güettern, such geringen darauf erwachsenden futters und das man nit Vieh zu machung dos Dungs halten köndon", des Gut endlich an seinen Schwestermann verkaufen konnte. Der MangeL an Wieswachs verhinderte eine größere Viehhaltung. Von den meisten

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