Die allerersten Wohngebäude in der Pfanne waren demnach an der Stelle der Geb. 7 und 5* Bei Gebäude Nr. 7 ist denkbar, daß angesichts der kostenlosen Abgabe von Bauholz nicht selten Reparaturen vorgenommen wurden, die schließlich auf eine Erneuerung des Hauses hinausliefen.

Wo war aber nun der Herrenalber Hof in der Pfanne? Vergegen­wärtigen wir uns, daß 1468 dem Abte Nicolaus, bzw. dem Kloster Herrenalb der eine Teil des herrschaftlichen Hofes verliehen worden war. So wie wir das umsichtige und genaue Klosterregiment kennen, ist als sicher anzunehmen, daß Herrenalb von Anfang an darauf bedacht war, für seinen Hof eigene Hof­gebäude, wie auch Rofraum zu bekommen. Daß im Zusammenhang mit der Schenkung für die zu erstellenden Gebäude mit großer Wahrscheinlichkeit die gleiche Holzgerechtigkeit erbeten und erwirkt wurde, sei nur nebenbei erwähnt. Aber nur unter dieser Voraussetzung ist es möglich, das auf diesen zuerst herrenalb. Gebäuden ruhende Recht auf unentgeltliche Lieferung von Bauholz zu verstehen, was auch die merkwürdige Stellung zu den alten Hofgebäuden erklärlich macht. Von dem ganzen herrschaftlichen Hofraum konnte nur noch der rückwärtige Platz gegen die heutige Schulstraße äbgetrennt werden. Deshalb baute man einfach auf der Rückseite der alten Wohnhäuser die neuen Wohn- gebäute, Scheunen und Ställe mit der Front hach N und NW. Feststehend ist, daß bei Gebäude Nr. 11 der obere Teil als erstes Wohgebäude anzusehen ist. Später wihd es einmal als "Alte Herberge" bezeichnet, und aus einer Personalangabe geht hervor, daß es 1699 Wirtschaft geworden war. Der untere Ge­bäudeteil diente zuerst als Scheune und Stall. Ehst später wurde oben eine Wohnung eigerichtet. Zum einstigen Hofraum des wahr­scheinlich in den Jahren 1469 und 1470 erbauten Herrenalber Hofes gehörte ein beträchtlicher Teil der heutigen Schul­straße, wie aus einer Angabe über den Hofraum hervorgeht.

Dieser Herrenalber Hof hatte seine Einfahrt von der Schul­straße her. Möglich ist, daß für die untere Scheune (heutiger "Ochsen"), in welcher auch die Schafe untergebracht waren, ein besonderer Eingang vorhanden war. Dem anderen alten Hof­teil war vorläufig seine vermutliche Einfahrt beim oberen Brunnen geblieben. Beim Wiederaufbau der Ruine nach dem 30jährigen Kriege wurde dann der südliche Eingang verbaut und ein solcher auf die Ostseite verlegt, wo wahrscheinlich keine Mauer mehr hinderlich war.

In diesem Zusammenhang darf auf die sorgfältig behauenen Ge­wölbesteine aufmerksam gemacht werden, die bei der Überbrük- kung des Maisgrabens (beim Hause Waidelich) an der alten Liebenzeller Straße verwendet worden waren. Für diesen Zweck hätten einfach behauene Steine genügt. Zudem ist deutlich zu erkennen, daß durch Verwechslung der ursprüngliche Wölbungs­bogen nicht mehr erreicht wurde. leider sind die Zeichen an

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