In einem Gesuch argumentierten- sie? Ein Hofmeier sei dem Feld verpflichtet und nicit dem Wehrdienst (1624).Das Ge­such wurde abgelehnt.Aber der damalige Hofmeier fühlte sich wahrscheinlich durch Weilderstadt etwas dedeckt und erschien nicht zum "Trillexerzieren" in Calw.1626 heisst es in einem erneuten Bittgesuch:"der vorherige Meier sei wegen der Stra­fen (der) Einkerkerung so verängstigt worden,dass er in we­niger Zeit habe sein Leber einbüssen müssen".41s 1627 der folgende leier nicht zur Musterung erschien,wurde er in den Turm gelegt und noch zu einer Strafe von 10 f sowie Ersatz der "Atzungskosten" verurteilt.In der herrschenden Kriegs­zeit wurde eben Befehlsverweigerung härter bestraft als sonst.Für den Hof gab es jetz auch keine Ausnahmen mehr.

1626 wurde geklagt,der Hof hätte durch Einquartierung her­zoglicher Soldaten Schaden erlitten.1627 hätte der Meier,so wird berichtet,einige Tage 6 Calwer Bürger in der "Unterhal­tung* im Hof gehabt und darauf 3 Soldaten nebst einem Weib eincuartiert beko men,"welche sich ob seiner Hauskost nicht begnügen,sondern nach ihrem Belieben noch traktiert werden wollen".Der Übermut der Soldateska sollte bald genug gedämpft werden,und als nach der verlorenen Schlacht bei Nördlingen 1634 das kaiserliche Heer das Land überflutete,da wuchsen die Schrecken und Drangsale des Krieges,die Löte,Leiden und Ver­luste an Gut und Blut ins Ungemessene.Glücklich konnte sich noch schätzen,wer aus den Trümmern das eigene neckte Leben zu retten vermochte.Höttlingen wurde fast vollständig zer­stört,der Meierhof ging in Flammen auf und nur ein paar Be­wohner fristeten in den Trümmern kümmerlich ihr Leben.Dazu- hin wurden den Gemeinden schwere Besatzungskosten auferlegt. Am 2o.Oktober 1640 ersuchte der Vogt von Calw,Weilderstadt möge die auf ihren I.öttlinger Hof entfallenden Kontributio­nen in Höhe von 1/3 der Gesamtumlage bezahlen.Weilderstadt antwortete,dass sie nichts übernehmen könnten,"da dieser unser eigentümlicher Hof nunmehr für lange Zeit hero unge­baut,wüst und öd müssen liegen gelassen werden und den ge­ringsten Nutzen nicht haben können'.1645 drängte Calw ener­gisch auf Bezahlung,aber ohne Erfolg.Der Herzog veranlasste eine mündliche Verhandlung.Weilderstadt erschien nicht dazu und antwortete im Gegenteil mit Klagen:Die Möttlinger hätten ihre Hofwiesen gewaltsam abgemäht und 100 Stück Forchen ge­schlagen.Auf den 19.August 1645 wurde ein neuer Termin anbe­raumt.Weilderstadt entschuldigte sich,es könne nicht kommen, weil die Strassen von umherschweifenden unbekannten Parteien

sehr unsicher und gefährlich seien.und ihre unschuldigen

Bürger überfallen,geplündert und weggeschafft würden.

Weilderstadt war während des 30jährigen Krieges wieder ganz katholisch geworden und hatte deshalb unter der Besatzung des Landes durch die kaiserlichen Soldaten weniger zu leiden, als die evangelische Umgebung (Zerstörung von Calw!)Aber nodi in den letzten Tagen des Krieges,am 20.Oktober 1648 erstürm­ten die Franzosen unter dem Herzog Varennes die Stadt und fügten ihr durch Raub und Brand grossen Schaden zu.