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Vier Wochen später, an 2.August 1743 ist sein Tod int S^erberegister verzeichnet; er ist nach 17 wöchiger Krankheit und hinzugekommener Wassersucht gestorben. Die Leichenpredigt hat Stadtpfarrer 'Wendenhut von Liebenzell gehalten. Die Witwe verkaufte dann am 28.Dezember 1743 zwei Äcker und der oben erwähnte Vikar Zeller am 2.Hai 1746 im Auftrag noch einen Acker und die Wiese. Das zuletzt geborene Kind blieb allein am Leben; ein Nachkomme dieses lebt in Höttlingen.
Sechs Jahre , von 1743 * 174° w'ar sein Nachfolger hier, Pfarrer Johann Georg G ü n z 1 e r von Blaubeuren mit seiner Frau Christians Friederica, einer geb.Linsenmann von Stuttgart.Von ihren 4 hier geborenen Kindern starb das erste nach 1o Monaten; das-dritte Kind, ein Knabe, wurde auch Pfarrer.
175o - 1763 w'ar hier Pfarrer Matthäus Bührer , gebürtig von Großheppach und Sohn des Schulmeisters Johannes Bührer. Er verheiratete sich hier mit Augusta Chtistiana geb. Riecke, der Tochter des Hofe medicus Victor Heinrich Riecke in Stuttgart.Ihnen wurden 1o Kinder geschenkt. Die Hutter starb 1o Stunden nach der Geburt des jüngsten Kindes am 3e.Ju.li 1760. Zwei Kinder starben im Jugcndalter innerhalb 3 Wochen, 'wahrscheinlich an einer epidemischen Kinderkrankheit(Diphtherie). 1762 verheiratete ersieh wieder und fand in Benigna Veronica geb,
Schmidlin, der Tochter des Pfarrers in Münchingen eine neue Hutter für seine 8 unversorgten Kinder, worunter Zwillinge mit 3 Jahren waren.
Von den beiden Sehnen, die später auch Pfarrer wurden, ist Victor Matthäus, der Jüngste, der u.a. in Echterdingen amtierte, als Dichter bekannt geworden.
Pfarrer Bührer mußte sich 1759 um den ihm zustehenden "Kleinen Zehnden" wehren. Er berichtete damals in einem Schreiben, daß erst seit 1755 in Höttlingen Linsen und Wicken angepflanzt würden und sagte u.a."die.
Besoldung ist ohnehin gering - der Supplicant (^Bittsteller) hat hiu-
geg eine zahlreiche Familie." Der Geistliche Verwalter bestätigte die Angaben des Pfarrers und die Regierung in Stuttagrt entsprach seiner Bitte.
Am $.November 1750 ist hier die Schwägerin Pfarrer Bührers, Juliana Gottliebin Riecke mir Siegmund Friedrich Hochstettcr, Pfarrer in Obor? böbingen getraut werden. Der Vater Riecke war gestorben und so ist anzu- nehmen, daß sie hier war und ihre Schwester bei der Betreuung der großen Kinderschar unterstützte.
1763 - 18oo Pfarrer Gettlieb Friedrich M a c h t o 1 f war der Sohn des pfgrrers Machtolf in Sulzfeld.Er wurde am 7.August 1763 hier getraut mit Christina Johanna geb.Braun von Ebersbach.Mit erst 26 Jahren starb die Frau an den Folgen einer Frühgeburt (Kindbettficber) am 2.Februar 1769. Der Mann war mit 3 kleinen Kinder, 2 Buben und eine Mädchen allein.
Er heiratete nicht mehr. Was er gleirh zu Beginn seiner Amtszeit für das Filial Haugstett tat, wird ihm unvergessen bleiben. In einer Blechkugel des Schulhautürmchens fand man folgende Urkunde:
" - Anna 1768 wurde das Schulkaus gebaut, da noch keins gewesen. Daher nicht nur die Schulmeister sondern auch die armen Kinder vielmal auf das allererbärmlichste in denen Bauernhäusern herum sich behelfen müssen.
So sendet der große Gott als ein lieblicher Kinderfreund einsihals einen Pfarrer in unsere Gemeinde namens Cottlieb Friedrich Machtolf, den Gott in seinem Werk brauchen konnte und der dich willig dazu brauchen ließ. Weilen er selber als guter Schulfreund oftmals das Elend bei Lehrer ^ und Lernenden..sah und darüber manchmal betrübt wurde, so suchte er es
* dann in Gottes Namen gleich im 3ten Jahre seines Hierseins anzugreigen.
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