1619, der 3ojährige Krieg hatte begonnen, werden aufgeführt:

Bernhardt Fischer , Schultheiß Michel Heidtmayer Weylheimer Mayer Adam Flickh

Das waren nun schon " Muscatinrer " also Leute, die mit dem Schießgewehr, der Muskete ausgebildet waren.

Tn den ersten Jahren des 3ojährigen Krieges hatte Württemberg noch recht viel zu leiden. Bedrohlich wurae es erst, als die evangelischen Fürsten infolge ihrer Uneinigkeit nacheinander von den kaiserlichen Generalen geschlagen wurden, so am 6..Hai 1622 der Markgraf Georg Friedrich von Baden bei Wimpfen von dem Feldherrn Tilly und den Spaniern unter Cordowa. Es wird erzählt, daß zu Ende des Kampfes 4oo Rforzheimer sich aufgeopfert hätten, um dem Markgrafen die Flucht zu ermöglichen. In dem Kampfe ist auch der württembergische Prinz Magnus gefallen, ein Sohn des Herzogs Friedrich I. Wohl schloß der Herzog schnellstens in Heilbronn mit Tilly einen Vertrag, durch welchen die Neutralität Württembergs anerkannt wurde, aber feindliche Übergriffe und Gewalttätigkeiten konnten nicht ganz verhindert werden.

Um die Grenzen besser verteidigen zu können, wurde damals der sogenannte Landgraben oder Schanzgraben angelegt. Der­selbe zog sich vom Nagoldtal unterhalb Hirsau über Unterhaugstett (Liebenzell und Unterhaugstett waren damals noch badisch), Möttlingen, Hausen a.d.Würm, Friolzheim, Wimsheim bis zu den Landtürmen, bei lauffen a.N. und Ilsfeld hin.

Er war 2 m tief, 3 m breit und besaß einen 2 m hohen Wall.An dem Schanzgraben bei Möttlingen mußten u.a. 13o Mann aus dem Amt Wildberg arbeiten, doch bekamen sie täglich 3o. Kreuzer.

Wenn die Anlegung des Schanzgrabens nicht anderwärts be­stätigt wäre, so hatten wir für hier einen Beweis dafür.

In eipem Streitfall mit Weilderstadt berichtet der Vogt von Calw 1627 an den Herzog folgendermaßen:

" als man vor etlich Jahren mit dem.Landgraben umb etwas durch ihrer Flur oder Markung gefahren". Damit ist un­zweifelhaft das Jahr 1623 gemeint. In der Folgezeit wird dar Landgraben bis zum Ende des 3ojährigen Krieges nicht mehr erwähnt. Erst in späteren Kriegen wurde wieder an ihm gearbeitet. So zur Zeit des Pfälzischen Krieges 1688-1697.

Da erscheint in den alten Akten die Notiz:

1696 " Winterquartier und Schanzkosten"

1698 ebenso.

Im Spanischen Erbfolgekrieg 17o1 - 171o heißt es aus Möttlingen: 17o2, 17o3 und 17o4/o5 "Schanzkosten".

In späteren Jahren bildete der Schanzgraben nur mehr die deutlich sichtbare Grenze gegen Baden.

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