Am Westende wurden die Türme mit einer neuen Außenhaut versehen, sie mögen bereits bedeutend weiter emporgeführt worden sein als im ersten Zustand; die genaue Höhe ist selbstverständlich nicht mehr zu ermitteln. Vor die Westfassade wurde ein kleines schmales Gebäude, eine (vielleicht aus Fachwerk bestehende) Vorhalle gestellt. Das Dach war, wie der Anschnitt am Nordturm zeigt, auffallend steil, die Einarbeitung im Turmsockel und die Innenkante des Fundamentes beweisen, daß die Mauer nur ganz schwach gewesen sein kann, mithin kann sie kaum aus massiven Quadern bestanden haben. Die Tiefe der Halle ist unbekannt. Vor der Westfront muß sich ein Hof ausgedehnt haben, seitliche Hallen hat er wohl nicht besessen; allem Anschein nach reichte er bis etwa an die Ostgrenze der Häuser, welche die Straße, die nach dem Rathaus führt, auf der Ostseite umsäumen. Dis zu dem Umbau des Walker- schen Hauses 1934 war noch ein Rest einer alten Hofmauer an dieser Stelle erkennbar.
Im Langhaus traten an die Stelle der Pfeiler Säulen, ihre Höhe war durch die der alten Ortpfeiler bestimmt, die Stützen sind annähernd gleich lang. Das Maß der alten Ortpfeiler bedingte auch den Durchmesser, es entstanden ungemein stämmige und gedrungene Formen.
An den Wänden wurden entsprechend den Arkadensäulen kleine Wand- säulchen eingestemmt. Sie tragen Gurtbögen und gehören damit auch zu den Ecklisenen, die sich an Ost- und Westende der Außenwände und in den Winkeln zwischen Westwand und Ortpfeilern finden. Wir sahen, daß diese Lisenen mit den Pfeilern nichts zu tun haben, sondern ihnen vorgesetzt sind. Lisenen, Gurtbögen und Wandsäulchen gehören zu der Cinwölbung der Seitenschiffe. Über den Säulen ruht das Gewölbe auf Konsolen.
Mit der Umgestaltung des Langhauses hängt auch die Umgestaltung der Vorhalle zusammen. An Stelle der alten Türe von der Vorhalle zum Langhaus, deren Form sich nicht mehr ermitteln ließ, trat ein breiter Bogen. Er ist offenbar unter das alte kleinsteinige Mauerwerk untergeschoben, die Sockelblöcke der Bogenpfeiler ruhen auf der Rollschicht des mittleren Fußbodens der Kirche. Im Inneren war die Halle mit einem echten Kreuzgewölbe überdeckt. Während aber die Lisenen in den Seitenschiffen spätere Zutaten sind, sind sie an den östlichen Pfeilern der Vorhalle wenigstens in Kapitell und Basis angeschafft. Die zugehörigen Gurtbögen an Nord- und Südwand sind in die Mauer eingeftemmt.
Bedeutend umfangreicher waren die Umgestaltungen in der Vierung selber. An Stelle der für den ersten Zustand erschlossenen breiten Mauern an den Ecken der Vierung traten die knappen, im Westen heute noch erhaltenen Quaderpfeiler. Unter dem südwestlichen Vierungspfeiler stellten wir eine starke Flickung im Fundament fest. Nach Osten zu