am 28. Mai 1069. Einen Einfluß kann dieser Wechsel in der Abtwürde nicht gehabt haben, da der Umfang des Baues in seiner neuen Form längst festlag. Endlich, am 4. September 1071 kann die Kirche mit den Klosterbauten geweiht werden. Am 6. November 1078 stirbt Herzog Berthold I. von Zähringen in Weilheim u. Teck, er wird vorläufig in der Aureliuskirche beigesetzt. Ob der im Langhaus der Kirche erhaltene, leer aufgefundene Sarg mit dieser Beisetzung etwas zu tun hat, können wir freilich nicht mehr sagen.

Nach dieser Nachricht schweigen die Quellen bis in das 15. Jahr­hundert. Nachdem der Konvent im Frühjahr 1092 nach St. Peter über­gesiedelt war, bestand das ältere Kloster als Priorat fort.

Die Jahre bis ins 15. Jahrhundert sind eine Periode fast fortwäh­render Verluste, für St. Aurelius scheinen weder Mittel noch Bedürf­nisse nach baulichen Veränderungen vorhanden gewesen zu sein. Im Früh­jahr 1461 leidet das Kloster erheblich unter dem Hochwasser der Nagold, das anscheinend eine ständige Plage war (und das auch mit ein Anlaß zu dem Umzug des Konvents auf das andere Nagoldufer nach St. Peter gewesen ist.)

1482 wird ein Viehhof bei St. Aurelius errichtet, offenbar war das Kloster fast völlig zu einem landwirtschaftlichen Nebenbetrieb geworden.

Die Nachbarschaft des Tälesbachs und der damals völlig unregu­lierten Nagold war bereits 1081 dem Kloster verhängnisvoll gewesen. War damals, bei der Gründung des neuen Klosters 1082 wenigstens die ältere Kirche, wenn auch in bescheidenen Grenzen, noch ein Anzie­hungspunkt für Pilger geblieben, so holte man nun noch die Haupt­reliquie St. Aurelius aus der Gruft hinüber in die neue Peterskirche. Am 31. Juli 1489 kommen Abt und Konvent in feierlicher Prozession und bergen die Gebeine des Heiligenan einen trockeneren und schöner ausgestatteten Ort", womit nur die Peterskirche auf dem Berge jenseits der Nagold gemeint sein kann. Damit war auch die letzte Anziehungs­kraft für Pilger dem alten Kloster genommen, wenn auch an Stelle der Reliquie in der Kirche ein Kenotaph erhalten blieb, der Denkstein des Aurelius.

Der Aureliusstein wird zeitlich wohl in die 80er Jahre des 15. Jahr­hunderts zu setzen sein. Wir werden annehmen können, daß er vor dieser Translatio entstanden ist. Etwa in denselben Jahren wird wohl auch das spätgotische Tafelbild (Abb. 12) zu setzen sein; es ist reizvoll, in ihm etwa ein Altarblatt aus der Aureliuskirche zu sehen; beweisen läßr es sich nicht.

Im Volke muß allerdings die Reliquienverehrung noch weitergegan- gen sein; sie hat sich bis in die 80er Jahre des folgenden Jahrhunderts trotz der Einführung der Reformation gehalten; in dem Berichte von Magirus und Hipp 29. 7. 1584 Nr. 2 wird heftig über diese