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III. Die Baugeschichte nach den Quellen.

Der Beginn der Bautätigkeit an unserer Kirche ist sagenhaft. Was von derStiftung der Helizena" berichtet wird, ist wenigstens der Form nach eine Fälschung des 16. Jahrhunderts. Die Nachricht ist noch dem stark romanhaft schildernden Trithemius unbekannt, erst seit Crusius ist sie verzeichnet. Angeblich ist die Urkunde der Stiftung in Speyer ge­funden worden, dann soll sie aus demdeutschen Urtext" ins Lateinische übertragen worden sein, nach dem dann eine deutsche Übersetzung am südlichen Turm der Peterskirche aufgemalt wurde. Wie weit irgend­welche Grundlagen vorliegen, ist nicht bekannt.

830 findet dann die sogenannte erste Gründung von Hirsau statt, wenigstens wird in den vorhandenen Texten die Gründung in dieses Jahr verlegt. Allerdings haben sie gerade hier keinen Urkundenwert. Der Gründer heißt Erlafried. 837 ist das Kloster vollendet und wird von 12 Mönchen mit einem Abt, der aus Fulda gekommen sein soll, bezogen. Im folgenden Jahre, 838 wird die Kirche mit vier Altären geweiht und die Reliquie des hl. Aurelius, die bis dahin in der Nazariuskapelle auf­gestellt war, in die neue Kirche überführt. Die Stelle dieser Nazariuska­pelle ist nicht genau festzulegen; nach den Angaben des Crusius würde sie in der Nähe des heutigen Friedhofs zu suchen sein, möglicherweise haben wir sie aber oberhalb des Hauses des Bürgermeisters anzusetzen, wo auch das Bild von 1480 eine kirchliche Anlage zeigt. Ausgrabungen fehlen an dieser Stelle nock völlig. S. Abb. 12.

Bei den Wirren im Reich der Karolinger am Ende des 9. Jahr­hunderts birgt Abt Harderad aus Furcht vor den Normanneneinfällen die Relique des Hl. Aurelius in einem unterirdischen Versteck. Sie hatte bis dahin unter dem Hochaltar in einem kostbaren Schrein gestanden, eine eigentliche Krypta ist nicht eingerichtet worden; in diesem Versteck bleibt der Leib des Titelheiligen den Blicken entzogen.

Tie nun folgende Zeit bringt dann den vollkommenen Verfall des Klosters und seiner Kirche. Es wird allerdings nicht gesagt, wie weit auch die Baulichkeiten in Mitleidenschaft gezogen wurden, indessen muß der Verfall auch hier ziemlich weit gegangen sein, da bei dem Um­bau 1059 der Eingriff bis in die Fundamente hinein geht.

Bei dem um 1050 erfolgten Besuch des damaligen Papstes Leo IX. in Calw wurden die ersten Ausgrabungen vorgenommen. Nach langem Suchen fand man die Reliquie in ihrer Kammer wieder auf. Noch vor der endgültigen Fertigstellung kommt der neue Abt Friedrich aus Ein­siedeln. Er wird nach drei Jahren von dem Calwer Grafen entthront, an seine Stelle tritt Abt Wilhelm aus St. Emmeram in Regensburg