II. Texte.

1578, 1584.

Aus dem Bericht der Räte Sigmund von Remchingen, Obervogts von Kirchheim, Ludwig Hipps u. a. über die Visitation der Klosterhaushal- tung. 10. April 1578.

(Abschrift von Pfarrer Baßler, Pfarramt Hirsau. Urschrift unbekannt.)

Die Aureliuskirche benutzt der Forstverwalter zur Legung seines Fur­iers und Strohs, des Holzes und Dielen, auch Schafstallung. Welche Kirchen allerdings offen steht und wann Fremde und besonders Badleute daherkommen, die ein solches zu besichtigen begehren, gebe es groß Aer- gernuß, deswegen selbige zu verhüten gar gut wäre. Wann wir nun diese Kirchen mit ihren dreien Türmen im Grund notdürftig besichtigt, so befinden wir, daß es alles im Dachwerk keinnütz und im Abgang ist, das macht, daß selbige länger dann in 50 Jahren zu keinen Kirchcn- sachen oder Gottesdiensten nit mehr gebrauchet worden, und nachdem cs auch die öffentliche Begräbnus und ein Kirchen von des Klosters wegen gleich dargegen hinüber in der Blötschenaw genannt, hat, welche nock dies Tags nit allein in guter Besserung und Bau, sondern so oft ein Mensch allher zur Pfarr gehörig mit Tod abgehet, wurd in selbiger all- weg die Leichpredigt gehalten, also daß man dieser S. Aurelii Kirchen gar nirgends zu bedarf, anders, daß dann da daran gefunden werden, so noch in ihr Abgötterei darinnen zu treiben begehren, soll man dann zusehen bis die für sich selber zu Haussen fällt, so ist zu besorgen, daß es etwan unversehender Sach geschehen und die Leut beschädigen möcht. Und dieweil die Sachen mit dieser Kirchen erzählter Massen geschaffen, so steht demnach zu Ew. frstl. Gn. Erwägen und Befehlen, was man sich hinfort mit Abbrechen oder stehen lassen verhalten solle.

(Zunächst haben die Räte beschlossen, die Kirche zu schließen unch nie­mand hineinzulassen, besonders keine Fremden.)

Bericht des Propsts Joh. Magirus und des Kirchenrats Hipp vom 29. Juli 1584 (ebenda).

Wir haben auch bei der Kirchen vor dem Kloster zu S. Aurelius ge­nannt, gefunden, daß fast das ganze Dach, soviel das Holzwerk belangt, keinnütz, faul und ein guter Teil daran eingefallen und noch mehr daran einfallen zu besorgen, Mensch und Vieh dadurch Schaden widerfahren, auch die guten Ziegel darauf zerfallen möchten, auch das Mauerwerk keinnütz an etlichen Orten, das Gewölb zerrissen und sonderlich ein An­stoß am Chore sich weit herausgesenkt und etliche Stein davon gefallen, auch der Turm darhinter sich von dem andern Mauerwerk etwas hintan getan und gerissen; es könnte solches einmal unversehens niederfallen