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legung von Wasserleitungen abgeholfen, z. B. in Warth, Effringen, Egenhausen, Spielberg und Bösingen.

IV. Sewohner und Wohnorte. Die Bewohner des Oberamts gehören dem schwäbischen Volksstamm an. Sie sind meist von ansehnlicher Größe und kräftigem Körperbau, dabei im allgemeinen fleißig, sparsam und religiös. Die teilweise malerische ländliche Tracht, die man früher in den Dörfern fand, geht leider mehr und mehr ab.

Neben Ackerbau, Viehzucht und Waldarbeit beschäftigt auch die Gewerb- und Fabrikthätigkeit einen großen Teil der Bevölkerung.

Der Oberamtsbezirk zählt 38 Gemeinden, darunter 5 städtische (Nagold, Altensteig, Haiterbach, Wildberg, Berneck), 16 Psarrdörfer, 17 Dörfer. Dazu kommen 6 Weiler nebst Höfen und einzelnen Wohn­sitzen. Marktflecken sind Ebhausen, Egenhausen und SimmerSfeld.

Die Oberamtsstadt Nagold liegt an der Biegung der Nagold, wo die Waldach einmündet, in einer freundlichen Thalweitung, an deren nordwestlicher Seite der Schloßberg mit der umfangreichen Ruine Hohen- Nagold, einer der besterhaltenen des Landes, sich erhebt. Berg und Ruine gehören dem Staate und bilden eine Zierde der Gegend. Die 3671 Einwohner treiben - zum Teil mit Benützung der elektrischen Kraft neben Tuchmacherei, Wollspinnnerei und Schreinerei sonstige Kleingewerbe; auch die Landwirtschaft ist noch vertreten. Nagold ist der Sitz der Bezirksbehörden (mit Ausnahme des Kameralamts) und hat 2 Ärzte und eine Apotheke eine Real- Latein- und Frauenarbeitsschnle; außerdem befindet sich hier ein Schullehrerseminar, ferner Präparanden- und Taubstummenanstalt. Die schöne neue Kirche ist im gotischen Stil erbaut; mitten in der Stadt steht noch der Turm der alten Kirche. Zn der Nähe von Nagold liegen die stillen und anmutigen Bäder Röthen­bach und Waldeck und daS Pfarrdorf Mshauseii.

An der Nagold oder unweit von ihr liegen ferner Mcillteig biM mit 2169 meist gewerbetreibenden Einwohnern. Besonders zahl­reich vertreten ist die Rotgerberei und Schreinerei und bedeutend die Verarbeitung des Holzes in Sägmühlen. Die alte Stadt liegt terrassen­förmig an der linken Thalwand, die neue breitet sich in der Thalebeue ans. Im hochgelegenen Schloß befindet sich das Kameralamt. Latein- und Mittelschule, Arzt und Apotheke.