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Lage des Curorts.

milden, von den Ausdünstungen der Nadelhölzer durch­drungenen, durch die Strömung der Gewässer erfrischten Luft. Am würzigsten ist sie im Mai und Juni, wo Buchen, Eichen und Tannen in dem Saftgrün der jungen Blätter und Sprossen prangen, und über die Fluren und Obstbäume ein Blüthenschmuck ausgebreitet liegt, den man in dieser Weise nur in so tiefen, reich bewässerten Thälern zu finden pflegt. Durch den geogno- stischen Charakter interessant und reich an Felscnparthieen ist das nahe Kollbachthal. Ucber das Geschiebe des Trümmergesteins bildet der Bach, stellenweise eingeengt durch umhergestreute mit Moos bedeckte Sandsteinblöcke, eine Reihe von Wasserfällen. Auf dem felfigten Grund sieht man den üppigsten Wuchs der Gesträuche und Bäume. Weniger interessant durch die Großartigkeit als durch die Lieblichkeit der Naturscenen bietet das Längenbachthal durch die Nähe des Städtchens, der Ruine und der am Ende desselben unweit Maisenbach gelegenen Sägmühle, wie die Gegend in und um Lie­benzell überhaupt, reichen Stoff zu bildlichen Darstel­lungen für den Landschaftsmaler.