Der schönste Ausflug aber ist zum Wildsce, einem 8 km von der Bergbahnstation gelegenen Hochmoor, das mit seinen Legföhren und verkrüppelten Tannen und Fichten ein merkwürdiges ernstes Bild darbietet und vor allem an gewitterschwülen trüben Tagen einen schaurigschönen Eindruck hinterläßt, dessen Zauber sich kein Wanderer entziehen kann. Besonders inter­essant ist für den Pflanzenfreund das Moosmoor selbst. Es bildet eine Fundgrube seltener Moose und Bär­lappgewächse, Binsen und Gräser. Von dem überall um Wildbad in üppiger Fülle wuchernden Heidekraut findet sich hier eine weißblühende Abart. Ist schon der Weg über den Sommerberg durch den dichten Heidel- becrteppich mit Adlerfarn und rotem Fingerhut an lichteren Waldstellen ungemein reizvoll, so bietet der Wildsee manche sonst selten gefundene Pflanzen, die schönen Wollgräser, die Drosera rotundiafolia, eine der wenigen in Deutschland heimischen fleischfressen­den Pflanzen. Südlich und südöstlich vom Wildsee dehnt sich ein richtiger Urwald aus mit Mehlbeer und Vogelbecrbäumcn am Rande, mit Legföhren und Spir- ken, oft überzogen von grauen Moosflechten, ein rich­tiger Märchenwald. Dr. Karl Müller, der Direktor der llauptstellc für Pflanzenschutz in Baden nennt das Wildseemoor ein naturwissenschaftliches Kleinod, wie wir es aus einer anderen Gegend Deutschlands in sol­cher Vollkommenheit nicht kennen.

Nahe bei Wildbad treffen wir ferner die äußersten Ausläufer der Alpengletscher, die in der Eiszeit sich bis in den nördlichen Schwarzwald erstreckt haben. Ein solches Glctschcrbecken, das Rohrmißkar, liegt

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