Besserung ein. Als erstes Zeichen der beginnenden Genesung läßt meist die Schmerzhaftigkeit nach, dann hebt sich die Kraft der Bewegung und es stellt sich der verlorene Halt im Gelenk wieder ein; der Patient kann von Tag zu Tag größere Wegstrecken zurück­legen, ermüdet dabei immer weniger und schließlich nimmt auch die Ergiebigkeit der Bewegung zu, die Schwellungen ums Gelenk verschwinden und das Knie kommt wieder in Ordnung. Nun braucht der Mann gar keinen Stock mehr.

Dieses Beispiel von den Stöcken gibt ein anschau­liches Bild vom Verlauf der Thermalwirkung, welches Gelenk und welcher Körperteil auch der befallene sei. Als Bäderreaktion wird jene vorübergehende Ver­schlimmerung bezeichnet. Während sie früher nicht weiter beachtet, als ein absonderliches Spiel der Natur angesehen oder gar überhaupt weggeleugnet wurde, ist sie in den letzten Jahren eingehender Untersuchun­gen gewürdigt worden. Man betrachtet sie jetzt als den Ausdruck des Kampfes zwischen der Schädigung und den durch die Thermalbäder angefachten Heilbe­strebungen des Körpers. Ihr Auftreten gilt als Beweis dafür, daß die Kur auf den Organismus eingewirkt hat und daß durch sie an dem kranken Teil gerüttelt wor­den ist. Es wird ihr daher eine große Bedeutung zuge­messen und ihre Wirklichkeit und Zweckdienlichkeit wird immer mehr anerkannt.

Wenn nun durch eine Badekur in Wildbad, wie hier beschrieben, der Gesamtorganismus zu ersprießlichem, harmonischen Zusammenwirken aller Organe angeregt worden ist, wenn am Ort des Sitzes der Krankheit die

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