schrift eingereicht. Man einigte sich in einem Vermittlungs­vorschlag. Auf Grund desselben wurde in Stuttgart am 31. Mai 1497 ein Vergleich geschlossen, nach dem der Herzog von Württemberg die Schirmvogtei des Klosters erhielt, während der Markgraf von Baden den Schutz über die dem Kloster gehörigen Dörfer, welche in seinem Gebiet lagen, bekam. _

XIV. Im Bauernkrieg.

Am 6. Oktober 1527 hat der Herrenalber Abt Markus über die Beschädigung seines Klosters im Bauernkrieg in Anwesenheit von 19 Brüdern und 3 Sachverständigen") durch Notar Hug von Calw eine Urkunde aufsetzen lassen"). Ihr ist das Folgende entnommen:

Im Jahre 1525 wurde das Kloster Herrenalb mit Gewalt überfallen. Viele seiner Insassen mutzten sich längere Zeit bei Tag und Nacht in den nahen Wäldern und sonst unter spürbarem Nahrungsmangel aufhalten, bis ernstlicher Hunger sie Heraustrieb. Einige derselben fielen den Bauern in die Hände. Man bedrohte sie mit Aufhängen und nötigte sie, weltliche Kleidung anzulegen.

In der Kirche schütteten die Eindringlinge das Sakra­ment des Altares, die Hostien, auf den Boden. Monstranzen, Kelche, Silbergeschirr, Kleinodien und Metzgewänder wurden geraubt, Bücher, Register und Rechnungen zerrissen, die Altäre zerstört, die Altartafeln verkauft, etliche Heiligen­bilder und die Orgel zerhauen, alle Fenster und Fenster­pfosten entzweigeschlagen. Vom Kirchturm holten die Bauern einige vergoldete Knöpfe herunter. Alle Glocken haben sie verkauft, alle Ofen, Türen, Läden zerschlagen, das Eisenwerk an Stangen, Schlössern, Riegeln und Haken abgebrochen, allen Hausrat an Leinwand, Betten, Kissen, Bettladen, Tischen, Küchengeräten, Kesseln, Häfen, Pfannen, auch das Messing- und Zinngeschirr geplündert und hinweg­geführt. Außerdem wurde fortgeschleppt Wein, Früchte, Rinder, Schafe, Schweine, Pferde, Pflüge, Wagen und Karren. Die Gebäude beschädigten sie, soviel ihnen möglich war, etliche Weiher fischten sie aus.

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