Keller, sodann ein Gang, der zur Klausur führte, und weiterhin das Refektorium der Laienbrüder (Speisesaal).
Das Refektorium der Mönche war im Südbau, der Ost- und Westflügel miteinander verband, untergebracht. Zwischen den beiden Refektorien lag die Küche. Sie sollte nach den Bauvorschriften der Zisterzienser möglichst weit vom Chor der Kirche, in dem die Mönche der alten Zeit täglich stundenlang verweilten, entfernt sein. Man gedachte auf diese Weise den Betern ihre Geräusche und Düfte, so gut es ging, fernzuhalten. Andererseits war sie zwischen den Refektorien am zweckmäßigsten eingeordnet, weil so die Speisen leicht hierhin und dorthin gereicht werden konnten.
Während das Mönchsrefektorium auf der einen Seite an die Küche grenzte, stieß es auf der andern vermutlich an das Kalefaktorium, die Wärmstube, den einzigen heizbaren Raum des Klosters der ältesten Zeit. Nach den „Dsns" war das Kalefaktorium der Ort, wo die Mönche (z. B. in der Weihnacht) sich wärmten, wo sie ihre Stiefel schmierten, wo der regelmäßige Aderlaß vorgenommen wurde, wo man die Tinte mischte und das Pergament trocknete, wo Licht und glühende Kohlen geholt wurden. Ob das Herrenalber Kalefaktorium ebenso wie das in Maulbronn erhaltene zweigeschossig angelegt war, läßt sich nicht mehr feststellen. Dort liegt der Heizraum zu ebener Erde, die Wärmestube im oberen Stock. Durch 20 röhrenartige Löcher in der Decke strömte die Wärme nach oben.
In dem Viereck, das die Kirche mit den drei Klosterflügeln bildete» lief der Kreuzgang um. Die Grundstücke, welche jetzt den Platz ausfüllen, tragen noch heutigestags den Namen „Kreuzgärten". Der Kreuzgang hatte die Bestimmung, die verschiedenen Teile des Klosters so miteinander in Verbindung zu bringen, daß die Mönche, um von dem einen in den andern zu kommen, die Klausur nicht zu verlassen brauchten. Er diente außerdem für bestimmte gottesdienstliche Handlungen, von denen später noch die Rede sein wird.
In dem der Kirche gegenüberliegenden Teil des Kreuzgangs stand der durch die Ordensregel vorgeschriebene große,
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