§6

e.

Holzstraßrn.

Eine eigene Gattung von Straßen sind r'n unsrer Ge­gend die Holzstraßcn. Im Winter wird das Holz au- den Waldungen an die Flüße und Wasserstraßen gebracht» Von den entlegenen Gebirgen besonders aus den Herren­alber Waldungen werden eigne Schlittenwege um die Berge herum eingerichtet, und mit Holz beladene Schlit­ten, theils mit Pferden, «Heils mit Menschen dis an den Abhang der Berge gezogen, oder auch selbst die steilen Berge herab von Menschen geführt. Dieses oft sehr ge­fährliche Fuhrwesen kann ein Fremder, der cs das Erste, mal sieht, nicht ohne Schauder betrachten. Der leitende Mensch sitzt vornen auf dem hoch mit Holz beladenen Schlitten und gibt dem pfeilschnell herabgleitenden Fuhr­wesen mit den Füßen die Richtung, daß der Schlitten weder rechts noch links aus der Bahn rücken kann. Jede Abweichung ist mit der Gefahr für den Leiter ver, dunden, daß der Schlitten ausser'der Bahn mit seiner Last, die gewöhnlich in einem halben Klafter Holz be, steht, gerade den steilen Berg 'hinabstürzt und umschlägt. Durch solche nicht seltne Ünglücksfälle bricht mancher Arm oder Fuß oder Rippen, daß er lahm oder hinkend wird, und manchmal schon erfolgte auch auf größere Verletzungen der augenblickliche Tod.

Auch das schwere Holländerholz wird auf besonders errichteten Bahnen mit Pferden an die Wasserstraßen ge­führt. An manchen Orten sind auch oben an den Bergen,

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