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Schwarzwaldkreis. Oberamt Calw.
spitztonnengewölbtes Mittelstück von vier Holzfäulen getragen wird, der Chor ein edles Netzgewölbe auf Konsolen, mit Brustbildern der Propheten und Evangelisten; in den Schlußsteinen Bischof, Madonna, Katharina.
Außerdem schmücken gotische Chorstühle mit schönen Flachschnitzereien (X), wohl von dem Meister der Decke geschnitzt, und ausgedehnte alte Wandgemälde die Kirche. Der kelchähnliche, achteckige, gotisch verzierte Tausstein trägt einen Christuskopf. An der Thüre der auch netzgewölbten Sakristei gutes Eisenbeschläg.
Ortsadel im 12. Jahrhundert. Zuerst calwisch, dann vaihingisch, wurde der Ort mit Vaihingen 1339 württembergisch. Ein waldeckischer Zweig württembergischer Lehensleute nannte sich Truchsesse vou Altburg. Um 1619 kam das Lehen an die von Bouwinghausen-Walmerode, 1759 das Ganze an Württemberg. Das Schloß kaufte Frhr. Chr. H. v. Palm und vermachte es der Gemeinde; 1823 abgebrochen. Beguinenhaus, wegen Entartung um 1480 aufgehoben, brannte 1566 ab.
Al't-Kengstell (Hingsteten, um WO).
Ev. Kirche zur heil. Maria, Markus und Martin im festen Kirchhof, der östlich stehende Turm stammt vielleicht in seinen unteren Teilen von der 1049 von Papst Leo IX. geweihten Kirche; an ihn schließt sich ein vieleckiges spätgotisches Chörchen mit Strebepfeilern und Maßwerkfenstern, und bildet innen mit dem Turm eine netzgewölbte Halle; die Rippen ruhen auf Figuren- und Fratzenkonsolen; an den drei Schlußsteinen Christus, Madonna im Strahlenkranz, geflügelter Löwe (Markus). Die Sakristei bedeckt ein Sterngewölbe, mit dem Schweißtuch im Schlußstein.
Neben der Kirche stand bis 1600 die Burg der Herren von Hengstett, Ministerialen der Grafen von Calw. Im Jahr 1300 verkauften die Grafen von Zweibrücken den Ort an das Kloster Herrenalb, welches ihn 1303 in württembergischen Schutz gab. Geboren hier: 12. September 1765 als Pfarrerssohn Chr. Jak. Zahn, Cottas Genosse, dann Fabrikant in Calw, Komponist von Schillers Reiterlied, i 1830.
WerrgorKe oder Aichelberg.
Über der Rehmühle Trümmer der Burg Fautsberg oder Vogtsberg, von welcher sich im 13. und 14. Jahrhundert ein Dienstmannengeschlecht nannte.
Wreitenberg.
Ursprünglich romanische, stark veränderte ev. Kirche; Chor im Turm mit Tonnengewölbe. Der Ort kommt mit Bulach 1440 an Württemberg.
DecllerrpfLonn (Deggenphrum st)75).
Ev. Kirche, 1817/18, der jetzt im Westen stehende, 1865 erneuerte Turm ist unten herauf noch alt, mit zugemauerten Rundbogenfenstern und frühgotischem Rippenkreuzgewölbe ans Konsolen, an einer ein schöner Frauenkopf, im Schlußstein das Lamm Gottes; Spuren frühgotischer feiner Malereien am Gewölbe. Vom Grafen Erlafried von Calw um 830 teilweise dem Kloster Hirsau vergabt, kam der Ort später mit Calw und Hirsau an Württemberg. Von hier stammte Abt Johann von Bebenhausen 1456—60.