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erzielt wird. Der Bruttoertrag aus der Landwirtschaft liegt bei 141000 - 16.000 DM pro Jahr, wobei mit einem Verdienst von wtwa 8.500 - 10.000 DM gerechnet wird. Die Einnahmen aus dem Fremden verkehr erreichen in güten Jahren über 30.000 DM (brutto), in mittelmäßigen Jahren 24.000 - 26.000 DM and werfen einen Ertrag von 14.000 - 16.000 DM ab. So verdient die Familie durch diese Verbindung von Landwirtschaft und Fremdenverkehr im Jahr Ca. 24.000 - 25.000 DM. Dabei machen die Einnahmen aus der Landwirt­schaft nur ca. 40% des Gesamteinkommens aus, obwohl hier die

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meiste Arbeit geleistet wird. Da vier Erwachsene sich die Ar­beit teilen, würde jedem ein durchschnittliches Jahreseinkommen von ca. 6.000 DM zufallen und ein Monatseinkommen von Ca. 500 DM Da in der Industrie die Monatslöhne höher liegen und die Arbeite zeit geregelt ist, ist es verständlich, daß die Arbeit in dem Industriezentrum den Bewohnern des Einzugsgebiets von Pforzheim lieber ist, als die Arbeit in der Landwirtschaft. Die Beherber­gung von Gästen ist als Nebenerwerb beliebt.

Daher wddden eich viele von der Landwirtschaft ab und dem Frem­denverkehr zu, in einer Übergangszeit wird die Landwirtschaft meist noch beibehalten. Es ist wohl möglich, im Fremdenver­kehr ohne viel Arbeit viel Geldzu verdienen, doch man darf die Investitionen nicht unterschätzen, die geleistet werden müssen, vor die ersten Gäste kommen. Diese hohen Investitionen sind auch ein Grund dafür, daß die bäuerlich-ländlichen Gemeinden wie z.B. Oberweiler und Aichhalden im Südteil cbr Enz-Nagold-Platte vom Fremdenverkehr bisher kaum berührt wurden. Die stattlichen Bauernhäuser genügen keineswegs den Ansprüchen der Gäste, Fremdenzimmer mit Dusche oder Bad und Beizung werden erwartet. Der Umbau der Bauernhäuser ist unumgänglich, auch müssen viele Anschaffungen gemacht werden. Es ist daher nicht verwunderlich, daß die Bauern und ihre Familien lange zögern, bis sie sich zu diesen großen Investitionen entschließmn.

Es zeigt sichf^or allem Berufsgruppen,die dringend auf einen "uerwerb angewiesen sind,vermieten.An erxter Stelle der Vermie­ter stehen die Arbeiter mit 37,8%,an zweiter die Witwen und *entmmr mit 25 , 1 %.^

1) Nr.27,S.79

2) ebenda,S.55