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mieter, da der Ausbau der Gasthäuser nicht Schritt hielt mit der Nachfrage.
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Foto 3! Ferien auf dem Bauernhof (Maisenbach)
Anders im Nordteil der Enz-Nagold-Platte, wo die gewerblichen Beherbergungsbetriebe überwiegen. Diese wurden mit der steigenden Nachfrage ausgebaut. Waren früher in einem Dorf zwei oder drei Wirtshäuser, so findet man heute Hotels, Restaurants, Cafes, Gasthöfe und Pensionen. Dies sind meist Neu- oder Umbauten, die das Ortsbild stzrk verändern (z.B. durch Baikone, Terrassencafes usw.). Auch Privatvarmieter müssen, bevor sie Gäste auf nehmen meist vorher Umbauten vornehmen. Der Einbau von Zentralheizung, Dusche,
Bad, Aufenthaltsräumen, Garage und Fremdenzimmern, oft mit ßalkonen, geht meist auf Kosten des Stalles und der Scheune.
Die Zunahme des Fremdenverkehrs fördert den Rückgang der Landwirtschaft, denn in der Landwirtschaft muß viel mehr und schwerer gearbeitet werden, als bei der Aufnahme von Gästen, was außerdem lukrativer ist. Scholz zeigt dies am Beispiel einer Familie aus Langenbrand, die einen neuen Stall errichtete und im alten, im Wohnhaus befindlichen, neun Fremdenzimmer aus baute. Der Sohn versieht dnter zeitweiliger Mithilfe der anderen Familienangehörigen die 10 ha und 20 Stück Großvieh umfassende Landwirtschaft, während die Tochter unter Mithilfe der Mutter und des Vaters für die Fremden sorgt. Den Gästen wird eine vollständige Verpflegung geboten. Dafür finden die Produkte der Landwirtschaft direkt Verwendung, wodurch für beide Wirtschaftszweige maximale Ausnutzung