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Grasnutzung meist von Dauerwiese gesprochen wird. In der Regel wurden die Wiesen eingesät, dazu wurde eine Kleegrasmischung verwendet. Nach einigen Jahren läßt die Quantität und Qualität des Futters dann nach. In Engelsbrand, Schmieh und Oberkoll- wangen sind viele Landwirte dazu übergegangen, nach drei Baujahren ein Kleejahr einzuschieben und erst nach drei weiteren Baujahren zur Dauerwiese überzugehen. Die Dauerwiese wird alljährlich gedüngt, zudem wird im Abstand von zwei, drei Jahren Kleesamen eingesät. Unterbleibt diese Düngung, so kann man von Sozialbrache sprechen, sie tritt in den Randgemeinden der Enz-Nagold-Platte und in den Arbeiterwohngemeinden auf. Die am weitesten verbreitete Fruchtfolge beginnt mit Hafer, darauf folgen Hackfrüchte, sodann Wintergetreide, meist Roggen, dann folgen wieder Hafer und Hackfrüchte. Erst seit einigen Jahrzehnten eröffnet der Hafer die Fruchtfolge, da er den Acker "putzt" und auflockert. Die Getreidearten, die in den Waldhufendörfern angebaut werden, sind seit Jahrhunderten die- seloen. Der Roggen ist die Hauptgetreideart, Weizen gedeiht nur spärlich. Für den Kartoffelanbau sind die Sandböden relativ günstig. Doch es bestehen, was die Fruchtfolge anbelangt, von Dorf zu Dorf große Unterschiede, sodaß sich kein einheitliches Bild ergeben kann. Zum Beispiel breitet sich in einigen Gemeinden im Umkreis der Bekannten Kurorte, Schömberg und Wildbad, der Frühkartoffelanbau aus. Der Obsthau spielt in den Waldhufendörfern nur eine untergeordnete Rolle, obwohl sich an jedes Haus hinten ein Obstgarten anschließt, ein Anblick, der typisch ist, für alle Waldhufendörfer der Enz-Nagold-Platte. Das Obst wird für den Eigenbedarf verwendet, in der Regel zum Mosten.