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In den Einzugsgebieten dar Industriezentren ging mit der Mög­lichkeit den Lebensunterhalt in der Industrie zu verdienen, die Bedeutung der Landwirtschaft zuruck. Eine starke Auftei­lung der Hufen ging damit Hand in Hand, die Landwirtschaft war nur noch Nebenerwerb. Die Bevölkerung wuchs rasch, da nie­mand abwanderte. Die Dörfer wurden größer, man baute Lucken zu oder baute entlang von Feldwegen, was den Reihendorfcharakter verwischte. Die neuerbauten Hauser waren kleiner, Scheune und Stall waren der kleinen Nebenerwerbslandwirtschaft angepaßt.

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Abo.4t Wirtschaftskarte des nörd­lichen Schwarzwaldes von Pfrommer ( Nr. 22, S. 84) Diese Karte verdeutlicht den Unter­schied zwischen den nördlichen Waldhufendörfern und denen der mitt­leren und südlichen Enz-Nagold-Platte. Im Norden häufen sich die Aroeiter- gemeinden, wie Pfrommer sie nennt, im mittleren und südlichen Teil be­finden sich nur mittelbauerliche und kleinbäuerliche Gemeinden.

D. Die Vererbungssitten auf der Enz-Nggold-Platte

Die Erbsitten sind von großer Bedeutung für die Erhaltung alter Flur- und Ortsformen. Bei geschlossener Vererbung wird die Auf­teilung der Betriebe verhindert. In Gebieten, in denen diese Erb- ait^ seit Jahrhunderten herrscht, wurde die Flurform im Laufe der Zeit mum verändert. Jüngere Geschwister des Erben müssen