g/ m hohen Rundbogen über einem Gesell- schaftsbadebecken des Graf-Eberhard-Bades in Wildbad stehen die Worte:Introite, nam et hic dei sunt:Tretet ein, auch hier weilen die Götter. Der Künstler, der dem Haupt­badgebäude Wildbads diesen Weihespruch gab, hat die geheimnisvollen Kräfte, die den Quellwassern innewohnen, als ein Wunder der Schöpfung empfunden. Das sind sie bis auf den heutigen Tag geblieben. Sie haben Tausenden heilend und verjüngend geholfen, ohne der Wissenschaft ihr Geheimnis preis­zugeben. Physikalische Untersuchungen und chemische Analyse können die Heilkräfte der Therme uns nicht erklären. Das Thermal­wasser ist ausgesprochen mineralarm, ge­ruchlos und kristallisch klar. Zwar haben biologische Versuche eine Wachstumsteige­rung bei Pflanzen ergeben, die näheren Zu­sammenhänge sind jedoch ein Rätsel geblie­ben. Die Versuche haben nur eine alte Er­fahrung bestätigt, daß die Wildbäder den kranken und verbrauchten Organismus an­regen und ihn wieder in den Stand verset­zen, Schäden der Zellabnützung und der Zelldegenerierung mit neugeweckter und in­tensivierter Abwehrkraft zu absorbieren. So

verstehen wir die seit Jahrhunderten be­kannten Heilanzeigen Wildbads. Angefangen von rheumatischen und gichtischen Erkran­kungen erstrecken sie sich über Nerven­degenerierung bis zu den Schwächezustän­den nach Überanstrengung, Verletzung und Operation und den Aufbrauchschäden des Al­ters. Reaktivierung der Lebenskraft, das ist die kurze Formel der Wildbadtherapie. Sie ist das Ziel aller Kureinrichtungen. Als orts­gebundene Kurmittel dominieren die Ther­malbäder in der Vollkraft der natürlich strö­menden Quelle. Der klassische Bau des Eber­hardsbades im roten Sandstein der Land­schaft wölbt sich über zahlreichen Einzel­bädern und einigen Gesellschaftsbädern, der überlieferten Badeform des Mittelalters. Der majestätische Renaissancebau des König- Karl-Bades auf der Gegenseite der Enz ist das erweiterte Kurmittelhaus, in dem neben Thermalbädern alle gebräuchlichen Formen der zusätzlichen Hydro-, Elektro- und physi­kalischen Therapie abgegeben werden. Ver­bunden mit den zwei größten Hotels, das Eberhardsbad mit dem Badhotel und das Karlsbad mit dem Hotel Quellenhof, sind die beiden Hauptbadgebäude zusammen mit

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