Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oderamts-Bezirk Nagold.
140.
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Dienstag 26. November
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aus gewöhn!. Schrift bei einmaliger Einrückung 9 bei mehrmaliger je 6 Die Inserate muffen spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor oer Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1895.
Amtliches.
Nagold.
Dir Grmei«dcvrhörde«
werden auf den Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 17. Okt. 1895 betreffend die Zwangserziehung sittlich verwahrloster Kinder, Min.-A.-Bl. 1895 S. 411, zur Nachachtung hiemit besonders hingewiesen.
Der Landarmen-Verband für den Schwarzwald- Kreis übernimmt i/z der durch die Unterbringung ortsarmer verwahrloster Kinder in Rettungsanstalten entstehenden Kosten.
Den 24. November 1895.
K. Oberamt. Vogt.
Erheben von den Sitzen, sowie durch die von einem Ausschuß-Mitglied beantragte und einstimmig erfolgte Ernennungdesselben zum E h r e n v o r st a n d unsres Vereins. Der weitere Vorschlag, den seither die Vorstandsgeschäfte besorgenden Herrn Privatier Schill von Altensteig auf 3 Jahre zum Vereins-Vorstand zu, wählen, fand allseitigen Beifall, während dann noch Herr Stadtschultheiß Krauß von Haiterbach, bis-^ her schon Ausschuß-Mitglied, von der Versammlung zum Vice-Vorstand erwählt wurde. Hierauf, wählte dieselbe auf 3 Jahre in den Ausschuß des Vereins folgende, nach der Stimmenzahl aufgeführte, Mitglieder: Schill, Müller von Ebhausen, Rueff,! Rößleswirt von Spielberg, Gutekunst, LöwenwirO von Nagold, Klein, Hirschwirt von Nagold, Bühler,! OA.-Baumwart von Walddorf, Dürr, Oekonom von ? Sulz, Rapp, Schulth. von Ueberberg,Link, Gutsbesitzer von Tröllenshof, Wallraff, OA.-Tierarzt von Nagold,' Köhler, Schultheiß von Mindersbach, Reichert, Kloster- ? j müller von Wildberg, endlich als Ersatzmänner:
Nagold.
Den Getsvoesteher« und Derrvaltungs- Aktuaren
sind gedruckte Exemplare der
Staatssteuer- und Amtsschadens-Umlage pro 1. April 1895/96 zugegangen.
Die Unterausteilung auf die Steuerpflichtigen,' Bühler, Tierarzt von Altensteitz, Bühler, Gutsbe- ! einschließlich der Gemeinde-Umlagen, ist alsbald l sitzer von Gültlingen, Widmaier, Hirschwirt von zu besorgen und Vollzugsbericht spätestens bis 1.! Wildberg. Als Delegierte für den landwirtschaft- Januar 1896 zu erstatten. lichen Gauverband wurden durch Akklamation noch
Der auf 1 Mk. Staatssteuer (bezw. Staats-- gewählt: Rueff, Rößleswirt von Spielberg und? gewerbesteuer) entfallende Betreff an Amts- und! Reichert, Klostermüller von Wildberg, zu Stellver-! Gemeindeschaden, und die Summe des auf die ge-!tretern derselben: Dürr, Oekonom von Sulz und! samte Staatsgewerbesteuer entfallenden Gemeinde-! Wallraff, Oberamtstierarzt. Die lange Zwischen
schadens ist zuverlässig
bis SV. Dezember d. I.
hieher anzuzeigen. (M.-A.-Bl. 1890 S. 401.) Den 25. November 1895.
K. Oberamt. Vogt.
Izeit, in welcher die Ergebnisse der Wahlen festge-! > stellt werden mußten, wurde zweckmäßig durch einen gediegenen VortragdesHrn. Schull. Schwarzmayer von ! Berneck ausgefüllt, der an einem Lehrkurs des Prozessors Dr. Siglin in Hohenheim über die Fisch- Die Schulstelle in Hörschweiler^ez. Freudenstadt, ^cht sich beteiligt hatte, und über diesen Erwerbswurde dem Unterlehrer Konrad Häcker in Friolzheim, Bezsi zwerg sprach. Er verstand es auch, die künstliche
Leonberg, diejenige in Oberbrändi, Bez. Freudenstadt, Fischzucht als einen wirklich rentablen Nebenerwerb
dem Unterlehrer Gottlieb Huber in Lampoldshausen, Bez. der Landwirtschaft für solche nachzuweisen, die Ge-
Neuenstadt, diejenige in Oberkollbach, Bez. Calw, dem Mittel Keit und Lust daru baben Mer
Unterlehrer Albert Müller in Schwann, Bez. Neuenbürg, pSenyeir aiciiiet, «eil uno 4MP oazu yaoen. L5er
diejenige in Sprollenhaus, Bez. Neuenbürg, dem Unter- sich damit befassen will, könnte sich bei dem Herrn lehrer Hermann Häberlin in Hausen, Bez. Brackenheim-Redner wie auch bei Herrn Professor Sieglin in Neipperg, diejenige in Thailsingen, Bez. Herrenberg, dem Hohenheim und bei dem prämierten Fischzüchter Schullehrer Boßler m Bickelsberg, Bez. Sulz, übertragen , j Hartmann in Pfrondorf weitere Belehrung holen.
Auf die erledigte Stelle eines Bahnhofverwalters l. Der Vortrag, der den Betrieb einer künstlichen Klasse in Horb wurde der Betriebsinspektionsassistent Fischzucht, die Hindernisse, die Feinde der jungen
Nlch- "»d di- Un,-rst°tzMg imrch u»d durch
i,?B»ch-» I-m-m »-Is-tzu ^ d>- K. C-uIralst-ll- für di- Laudwlrtschust ausfahr.
---- _»!-r-— ! »»- ——, ljch behandelte, wird in seinen Hauptpunkten später
TtlüeS-NkUltlAelleN. >im „Gesellschafter" besonders veröffentlicht, ebenso
... . ' j das, was von der Nagolder Viehzuchtgenossenschaft
Lleutjches rierch. ! heute verhandelt wurde. Zum Schluß forderte das
Nagold, 24. Nov. (Einges.) Die Mitglieder des Ausschußmitglied Rueff zu gemeinschaftlichem landwirtschaftlichen Bezirksvereins Nagold, Bezug des Thomasmehldüngers durch den Bezirksauf heute Nachmittag zu einer Plenar-Versammlung verein auf, sofern dann der Lieferant einen erhebin den Gasthof zum „Hirsch" hier eingeladen, haben, lichen Preisnachlaß gewähre, sich diesmal zahlreicher als sonst eingefunden. Deri ** Nagold, 24. Nov. Am gestrigen Samstag erste Gegenstand der Tagesordnung war die statuten -1 fand in Beihingen zu Ehren des nach Herrenberg gemäß auf 3 Jahre vorzunehmende Neuwahl eines/beförderten Schullehrers Kläger, besonders von Vorstands, Vize-Vorstands und Ausschusses. ? Seiten seiner Kollegen, eine zahlreich besuchte Ver- Nachdem der Versuch, ein Ausschuß-Mitglied aus! abschiedung statt. Zu derselben hatten sich viele Nagold auf den Ehrenposten eines Vereins-Vorstands Lehrer der Umgegend, teilweise mit ihren Frauen,
zu erheben, an der energischen Einsprache von auswärtigen Mitgliedern scheiterte, erhob sich Stadtförster Weinland zu dem Vorschläge: Vor der Wahl eines neuen Vorstands dem früheren, leider schon im vorigen Jahr zurückgetretenen und nicht mehr zur Wiederannahme dieses Postens zu bewegenden Vereins-Vor-
eingefunden. Erfreulich war besonders die Beteiligung von drei Vorgängern des Scheidenden, ein Beweis, daß nicht nur der wegziehende Kollege ihnen lieb und wert war, sondern auch das abgelegene, aber neuerdings zugänglicher gemachte Dörflein bei denselben noch in gutem Andenken steht. Nachdem im
stand, dem hochverehrten Herrn Oberamtmann Schullokal mit der Schuljugend mehrere Choräle
Vogt hier, die wohlverdiente Anerkemtung seiner ebenso energischen als erfolgreichen Leistungen in Vereins-Angelegenheiten auch öffentlich zu bekunden. Diesem Antrag entsprach auch die Versammlung durch
für gemischte Stimmen und weitere Choräle für Männerstimmen verklungen waren, begaben sich die Teilnehmer ins Gasthaus zum „Ochsen", wo noch eine Reihe paffender Männerchöre angestimmt wurde.
Mannigfache Abwechslung boten Reden, teilweise mit Toasten, die dazwischen gehalten wurden. Der Scheidende selber, der mit seiner Frau und zwei Söhnlein den Ort seiner O'. -Zährigen ersprießlichen Wirksamkeit verläßt, hatte — als gewandter Dichter — über seine Thätigkeit und seine Erlebnisse in Beihingen ein längeres, sehr gelungenes Gedicht verfaßt, dessen Vortrag die versammelten Freunde dankbar begrüßten. Möge Herr Kläger, der am Dienstag nach Herrenberg ziehen wird, dort eine gesegnete Wirsamkeit entfalten und seinen Freunden und Kollegen im Bezirk Nagold ein freundliches Andenken bewahren! — Am Abend des Sonntags hielt Stadtvikar Lachenmann im Zellersaal einen interessanten Vortrag über die deutsch-evangelische Kirche in Lyon, die er persönlich kennen gelernt hatte. Eine zahlreiche Zuhörerschaft hatte sich eingefunden und legte eine schöne Gabe für die gegenwärtig sehr bedrängte Gemeinde zusammen.
Nagold, 24. Nov. Unsere Leser kennen die Ortstafeln, an denen der militärische Kontrollbezirk angezeigt ist, z. B.
II. Bataillon Rottweil,
7. württ. Landwehrreg. Nr. 126,
1. Kompagnie Balingen.
Diese bisherigen Tafeln müssen nach neuerdings ergangener Weisung neuen weichen, welche durch Aen- derung der Organisation des Kontrollwesens erforderlich sind; Neugierigen teilen wir mit, daß diese folgende Aufschrift haben werden:
Landwehrbezirk -1.
Hauptmeldeamt ^ (oder L).
Nur bei notwendigen Neuanschaffungen werden die bisherigen Tafeln ersetzt werden.
Nagold. Die Verjährungsfrage verdient beim Herannahen des Jahresschlusses wieder einmal die Beachtung weiterer Kreise. Mit dem 31. Dez. d. I. nach Ablauf von 3 Jahren verjähren sich folgende Forderungen aus dem Jahre 1892: a) der Fabrikunternehmer, Kaufleute, Krämer, Künstler, Handwerker für Waren und Arbeiten, desgl. der Apotheker für gelieferte Arzneimittel, k) der Fabrikunternehmer und anderer Arbeitgeber wegen der an die Arbeiter gegebenen Vorschüsse, e) der Schulen und Verpflegungsanstalten für Unterricht, Unterhalt und Erziehung, sowie der Lehrer hinsichtlich ihrer Honorare, ä) der Fabrikarbeiter, Handwerksgesellen, Taglöhnerrc. wegen rückständigen Lohnes, e) der Fuhrleute und Schiffer hinsichtlich des Fuhrlohns und Frachtgeldes, sowie ihrer Auslagen, und k) der Gast- und Speisewirte für Wohnung und Beköstigung.
Nagold. Eine hübsche Erinnerung an die Ehrentage der württemb. Truppen bei Champigny und Villiers bildet ein Album mit Bildern von der Ostfront vor Paris, an Ort und Stelle gezeichnet von Major a. D. K. Schott, in Lichtdruck ausgeführt von M. Rommel u. Co. (Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller u. Co.) „Vor Paris 1870" enthält 10 hübsche Bilder, die Brücke in Gournay, Campigny, Schloß in Noisy, Noisy le Grand, Schloß in Brie sur Marne, Eisenbahndurchlaß bei Villiers, das Jägerhaus, Barrikade in Champigny, Fort Nogent, das Mitrailleusenhaus in Nogent. Das Album ist in der G. W. Zaifer'schen Buchhdlg. vorrätig und kostet 2 -/(( 80 iZ.
Nag 0 ld, 24. Nov. Das stark leuchtende Meteor, von dessen Erscheinen berichtet wurde, ist in einem großen Teile des Landes beobachtet worden. Vom Unterland, aus dem Schwarzwald, vom Hohenloheschen, aus der Jagstgegend, auch aus Hohenzollern, Baden, Elsaß-Lothringen wird von demselben berichtet. —
Mit sofortiger Wirkung werden für den Verkehr