Eine Blutthat Napoleons 1. Bei einer Zeitungs- -initteilung, betr. den Degen Napoleons I., wurde auch mitgeteilt, daß Napoleon u. a. in Erfurt einen höheren Offizier erstochen habe. Das Letztere ist, so schreibt der Hamb. Kur., richtig; ein alter Erfurter Bürger, der im Jahr 1812 als Mitglied der Ehrengarde Napoleons Augenzeuge war, hat diese folgendermaßen beschrieben: „Täglich trafen große Truppenmassen, die sich auf dem Marsche nach Rußland befanden in Erfurt ein. Die Abgaben erhöhten sich immer mehr; die Leiden der Bewohner hatten eine Höhe erreicht, daß eine weitere Steigerung kaum möglich erschien. Die Stadt war mit Einquartierung überlastet, Handel und Wandel lagen darnieder, während die gewöhnlichen Lebensbedürfnisse im Preise sehr hoch stiegen. Die Stadt wurde hart bedrückt, die französ. Herrschaft legte der bürgerlichen Freiheit Fesseln an, und alle Bewohner bewegten sich gedrückt in den engsten Kreisen. Endlich traf auch Napoleon ein und veranstaltete eine große Truppenschau in der Nähe von Melchendorf und Dittelstedt. Bei einem Artillerieregiment hielt er eingehende Besichtigung. Geschütze, Munition und Kleidung re. wurden einer genauen Revision vom Kaiser persönlich unterzogen. Einige Artilleristen mußten sich sogar entkleiden und die abgelegten Kleider unterwarf man ebenfalls einer peinlichen Besichtigung. Es verbreitete sich das Gerücht, es sei eine Beschwerde von Mannschaften jenes Regiments bis zu Napoleon gelangt, daß die zur Beschaffung neuer Garnituren bestimmten Gelder hierzu nur teilweise Verwendung gefunden hätten, der Rest aber in den Taschen des Obersten hängen geblieben sei. Auch seien die Fouragelieferungen nur unvollständig geleistet worden u. dergl. mehr. Der Regimentskommandeur hielt zur Seite des Kaisers; was
beide sprachen, konnte niemand verstehen. Napoleon schien erzürnt; plötzlich zog er den Degen und führte einen Stoß nach dem Oberst, der durch die Brust gestochen vom Pferde sank. Sofort schloß das kaiserliche Gefolge einen Kreis um die Beteiligten, und entzog hierdurch alles Weitere den Blicken der übrigen Anwesenden. Napoleon ritt sogleich nach der Stadt zurück; der erstochene Oberst wurde aus einer Bare nach seinem Quartier Gasthof „zum Hirsch" in der Schmidtstedterstraße gebracht. Keine Zeitung wagte den blutigen Vorgang zu melden; auch in der Stadt wurde nur wenig darüber gesprochen, da die geheimen Spione des Generalpolizeiinspektor Kahlert jedes unbefangene Wort auffingen und den betreffenden zur Verantwortung zogen. Daher mag es kommen, daß diese Blutthat des jähzornigen Corsen nur durch mündliche Mitteilungen uns überliefert worden ist; es steht deshalb auch wohl kaum genaue Aufklärung der Motive zu erwarten."
1870/71 gefallene Offiziere. Wer an der Zahlensymbolik ein Interesse hat, dem wird eine ganz merkwürdige Zahlenübereinstimmung in diesen Tagen der Kriegsjubiläen auffallen. Wieviel deutsche Offiziere fielen im Kriege von 1870/71? — Antwort: Genau 1871!
Sydney, 9. Aug. Der Bugstrdampfer ist vom Wrack des „Catterthun" zurückgekehrt und meldet, 60 Personen, darunter 46 Chinesen, seien ertrunken.
Landwirtschaft, Handel L Verkehr.
Stuttgart, 12. Aug. (Landesproduktenbörse.) Wir notieren per 100 Kilogr.: Weizen Azima ^ 15.75, I Rumänier neu Is. 16.78, La Plata 16.—16.26, Kernen Oberl. l lu. 17.25, Gerste württ. 16.—, Haber Alb la. alt 13.50.
Stuttgart, 12. Aug. (Mehlpreise). Wir notieren per 100 Kilogr. incl. Sack bei Wagenladung: Suppengries „L W50, Mehl Nr. 0:27.50—28.50, Nr. 1: 25.50 26.50, Nr. 2: 24.-25.-, Nr. 3: 22.50—23.—, Nr. 4: 20.50—21.—, Kleie mit Sack 6.—.
Heilbronn, 10. Aug. (Schafmarkt). Zutrieb heute ca. 3000 Stück, Handel gedrückt. Es kosten fette Hämmel, nur ein Posten da, 65 Jährlinge 50—59 „E, Lämmer 35-40 ^
— nur ächt, wenn direkt ab meiner Fabrik bezogen — schwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter — glatt, gestreift, karriert, gemustert, Damaste etc. (ca. 240 versch. Qual, und 2000 verschied. Farben, Dessins etc.), xorto- nmt ktonerkrei ins Haus. Muster umgehend.
böiäön-fadpik 6. vsmikdsi-g, (K. u. ic. Hob.) rüniob.
Hiezu Schwäbischer Landwirt Nr. 4.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.
Auf die Monate August L Sep- tember kann der „Gesellschafter" noch überall abonniert werden; die bereits erschienenen Nummern werden nachgeliefert.
Rohrdorf.
Lieferung von SaaLfrucht.
Zur Abgabe an die durch Hagel beschädigten Güterbesitzer bedarf die Gemeinde 200 Ztr. Dinkel, welcher mit dem Flegel zum Ausdrusch kommen muß, zur Hälfte gelben und blauen. Lieferbar 8. September. Muster mit Preisangabe nimmt entgegen das Schultheißenamt.
Bösingen.
Liegenschafts- Verkauf.
In der Verlassenschaft des Martin Mast, Bauers hier, kommt am
Samstag den 17. August, nachmittags 1 Uhr, auf hiesigem Rathaus zum letzten Verkauf:
1 zweistockigtes Wohnhaus,
28 Ar Gärten,
42 Ar Aecker,
98 Ar Nadelwald.
Waiseugericht.
L» LN
Nagold.
Wirtschafts-
Verpachtung.
Es ist eine gutgehende Wirtschaft mit Metzgerei -bis 1. September oder später zu verpachten. Wo? — sagt die Redaktion.
3
Na g o l d.
Zahnung zu vermiete«.
Die von Frau Dr. Nuding bis jetzt innegehabte Wohnung im ersten Stock mit 5 Zimmern, Küche und allem Zubehör habe auf Martini zu vermieten.
Ernst Knödel z. „Rößle".
Das Rind,
sein Bau, seine innern Organe. Bildliche Darstellung mit Text von A. Seyfferth, städt. Bezirkstierarzt in Fürth.
Preis 2.—.
Lu haben bei G. W. Zaiser.
Amtliche Md Primt-SekarmtwachMgerl.
Gültlingen.
Hosguts-Verpachtlmg.
Das der Gemeinde gehörige, arrondierte und auf der hiesigen Markung gelegene Hofgut Hasel stall, bestehend in den erforderlichen Wohn- und Oekonomie-Ge- ^MMj^^bäulichkeiten und ca. 200 Morgen Gärten, Wiesen, Aecker und Weiden, mit eigener Schafweide, kommt auf Licht- ^ meß 1896 in Erledigung und ist dessen Wiederverpachtung auf weitere 12 Jahre beabsichtigt.
Die Pachtverhandlung findet am
Donnerstag den 22. August 1895, vormittags 9 Mr,
auf hiesigem Rathause statt, wozu Pachtliebhaber, auswärtige mit Prädikatsund Vermögenszeugnissen versehen, sich einfinden wollen.
Den 10. August 1895. Schultheißenamt:
Wurst.
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Wie aus fast allen Obst produzierenden Ländern berichtet wird, sind die Aussichten auf Obstertrag, besonders auf Aepfel, Heuer sehr geringe u. dürfte deshalb die Frage nach einem zweckmäßigen Ersatz häufig ventiliert werden. Wenn auch Rosinen bei richtiger Handhabung ein zweckmäßiges Getränke geben, so ist doch die Manipulation damit eine ziemlich umständige und gelingt nicht immer.
Als ganz ausgezeichnet, in der Handhabung äußerst einfach, praktisch und zuverlässig werden die
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vonIul. Schrader in Feuerbach
bezeichnet. Dieselben enthalten die Bestandteile zu einem vorrüxliebvu, xs- sunäeu und baltburvu lluuutrunb !u riebtiKstvin Vorb»Itiii88v, uni» kommt das Liter auf ca. 7 Pfg. Die Gebrauchsanweisung ist die denkbar einfachste: Man rührt die Portion Extrakt in 150 Liter Zuckerwafser und läßt Hähren. Ein Versuch damit wirds bestätigen.
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