dem vierten Stockwerk auf die Straße gesprungen, wo sie zerschmettert liegen blieb.

Litterarisches.

Karl Zeitz, Kriegserinnerungen eines Feldzugs-Freiwilligen aus den Jahren 1870 u. 1871. Mit 180 Illustrationen von Karl Starcke und einer Uebersichtskarte des Kriegs­schauplatzes. Altenburg, Stephan Geibel, Verlags- Handlung. Schön geb. 11 Volksausgabe in 29 Lieferungen zu 20 900 S.

Kriegserinnerungen" ruft das fünfundzwanzigjährige Jubiläum des großen Kriegs- und Siegesjahr, das vor der Thüre steht, allüberall wach. Insbesondere giebt es, dem nachwachsenden Geschlecht, das diese erhebende Zeit nicht selbst erlebt hat, einen lebendigen Eindruck von dem gewaltigen Schwung dieser Zeit und ihrem wunderbar beweg­ten wechselreichen Treiben zu verschaffen. Diesem Zweck dient nichts besser, als die Aufzeichnung von Erlebnissen solcher, die dabei gewesen sind! An solchen fehlt es auch nicht, aber dem Berichterstatter ist nichts bekannt, was geeigneter wäre, im Geist diese merkwürdige Zeit mit voller Empfindung durchleben zu lassen, als das obige Buch. Es schildert die Erlebnisse eines einfachen Musketiers, der bei Ausbruch des Kriegs sich in Feindesland in guter Stellung befindet, aber sofort sich nach Deutschland begiebt, in Heller Begeisterung sich als Freiwilligen meldet, obwohl er noch nie ein Gewehr gehandhabt hat und nach allerlei Umständen auch angenommen wird. In der Folge erweist er sich als einen einen ebenso tapferen und schneidigen

Soldaten, wie als findigen Forscher nach Eßvorräten und Weinkellern, als einen wie in Verlegenheit kommenden Koch­künstler, wie als willommenen Dolmetsch zwischen seinen Landsleuten und den Franzoien, besonders den Pisangs (Papsan, Fedname für Bauer) vermöge seiner Beherrschung der französischen Sprache. Durch sein Buch beweist er sich als einen feinen, scharfen Beobachter und einen vor­züglichen Erzähler' Wenn man das ziemlich dicke Buch in die Hand nimmt, mit der gelinden Befürchtung, es könnte am Ende langweilig werden, da doch vielfach dieselben Austritte sich wiederholen, so legt man es angenehm ent­täuscht aus der Hand. Zeitz unterhält immer vortrefflich. Der frische Humor, der seine Darstellung würzt, geht ihm nicht aus. Mit steigendem Interesse begleiten wir ihn auf seinen Märschen in die Biwaks, die aus der Ferne betrachtet, sich so poetisch ausnehmen, in der Nähe betrachtet, in leh­miger von Regen durchweichter Ackerfurche aber oft sehr prosaisch sind, in die Quartiere, wo die Deutschen bei den sehr verschieden gearteten Quartiergebern die köstlichsten Abendteuer erleben, und endlich in den furchtbaren Ernst der Feldschlacht. Mit den heitersten Scenen wechseln grauen vo lle, wie der nächtliche Gang über das Leichenfeld von Wörth. Die persönlichen Erlebnisse werden stets in den Rahmen des großen Gangs der Kriegsereignisses hineingestellt und heben sich als reizende Genrebilder von dem Hinter­grund des großartigen Dramas ab. Besonders wertvoll an dem Buch ist, daß es uns in die am wenigsten in ihren Einzelheiten allgemein bekannte Zeit emführt, die mit der Belagerung von Paris beginnt, die Kämpfe gegen die

Loire-Armee, um Orleans, Le Dans u. a. - Einen Haupt - reiz des Buches bilden die 180 Illustrationen, die eine Reihe großenteils packender, humoristischer Scenen in kurzen Strichen hinwerfen und dem Text ganz angepaßt sind. Hiemit sei das schön ausgestattete, auch nach dieser Seite hin vollkommen preiswürdige, fesselnd geschriebene Werk jedem, der in den Verlauf jener einzigen Zeit sich erinnernd vertiefen will, aufs Beste empfohlen. Insbesondere für ehemalige Soldaten und solche, die es werden wollen, für thatendurstige Einjährige, auch für reifere Knaben giebt es nicht leicht eine hübschere Lektüre. In dankenswerter Weise hat die Verlagshandlung eine billige Volksausgabe (29 Hefte zu 20 -fi) veranstaltet, die es auch dem weniger Bemittelten ermöglicht, das Werk anzuschaffen. Möge davon recht viel Gebraucht gemacht werden.

Lustiges aus'm Schwarzwald mit Illustration von Fritz Reiß. Preis 10

Humorvolles, illustriertes Prachtwerk für jeden Freund des Schwarzwalds! Vorrätig in der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung, Nagold.

HET" Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt für unsere werten Abonnenten ein Prospekt derDeutschen Serienloosgesellschast, Köln a. Rhein" bei.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

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K. Amtsanwaltschaft Nagold. I

Diebstahls-Anzeige.

Am 13. Mai d. Js. abends nach 6 Uhr wurden auf Markung Unter- fchwandorf, OA. Nagold, von einem an die Straße UnterschwandorfNagold angrenzenden, zu dem Schloßgut in Unterschwandorf gehörigen Acker, zwei mit Chilisalpeter (Dungmittel) gefüllte, dem Schloßgutpächter Dietrich Köne- kamp in Unterschwandorf gehörige Säcke entwendet.

Die Säcke sind 70 ein lang und 40 ein breit und tragen das Zeichen L. I). 8. 0. 8.

Ich bitte um sachdienliche Mitteilung insbesondere über den Verbleib der vom Thäter offenbar verkauften Säcke. Herrenberg, 22. Juni 1895.

(gez.) Hochstetter, _Amtsanwalt.

Revier Pfalzgrafenweiler.

1. Stammholz- Verkauf.

Dienstag 2. Juli 1895, llff- Uhr, aus Staatswald Laumplatz, Edelwies, Birkwies, Hetzwinkel, Birkenbusch, Saib- lesteich, Steinacherteich, Eschenrain und Scheidholz 2890 Rm. mit 3460 Fstm. Nadelholz, Lang- und Sägholz.

A. Breunholz- Verkauf.

Mittwoch 3. Juli 1895, 10 Uhr, aus obigen Abteilungen und aus Ebene Rm.: 27 buch. Scheiter, 7 dto. Prügel. 353 dto. Anbruch, 3 Nadelholzscheiter, 85 dto. Prügel, 1960 dto. Anbruch, 28 dto. Reisprügel, je auf dem Rat­haus zu Pfalzgrafenweiler.

Nagold.

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Amtliche und Prirmt-Sekanntwachungeil.

Altensteig-Stadt.

Benachrichtigung und Aufruf an Erbschafts-Gläubiger.

In der Verlasfenschaftssache des am 15. Juni d. Js. verstorbenen

Paul Albert Widmaher, gewes. Graveurs hier, ist die Erbschaft von den Erben mit der Rechtswohlthat des Inventars an­getreten worden.

Die Gläubiger, insbesondere die Bürgschafts-Gläubiger, werden deshalb aufgefordert, ihre Ansprüche binnen 10 Tagen, vom Erscheinen d. Bl. an ge­rechnet, bei der Unterzeichneten Stelle geltend zu machen, mit dem Anfügen, daß diejenigen Gläubiger, welche sich innerhalb dieser Frist nicht melden, bei der in dem Auseinandersetzungsverfahren sich vollziehenden Befriedigung der bekannten Gläubiger nicht berücksichtigt werden, und ihnen nach Durchführung des Verfahrens lediglich noch das gesetzliche Absonderungsrecht Vorbehalten bleibt.

Den 25. Juni 1895. Namens der Teilungsbehörde:

Königl. Amtsnotariat Ass. Bühl.

Nagold.

Der Fruchtmarkt vom 2S. Juni S. Js.

wird mit dem

Biehrnarkt vom Montag -en 1. Juli V. Js.

abgehalten.

Nagold, den 24. Juni 1895.

Stadtschulth.-Amt: Brodbeck.

Anfertigung von Mänteln.

Die Amtskorporation Nagold hat die Anfertigung von 66 Stück Straßen­wärtermänteln zu vergeben.

Tüchtige Schneidermeister

werden eingeladen, die Bedingungen nebst Mustermantel auf dem Bureau des Unterzeichneten einzusehen. Ebendaselbst wollen die schriftlichen Offerte späte­stens bis zum 1. Juli, nachm. 6 Uhr, verschlossen mit der Aufschrift: Angebot auf Anfertigung von Mänteln," eingereicht werden.

Nagold, 23. Juni 1895.

O.-Amtswegmeister Bausch.

Am 1. Juki 1895

beginnt ein neues Abonnement auf alle Zeitschriften; wir laden höflich zu Bestellungen ein und empfehlen besonders nachstehende unterhaltende und praktische Blätter; die Preise verstehen sich, soweit nicht anders bemerkt, für das Vierteljahr.

Ueber Land und Meer, 3 Mk.

Zur guten Stunde, ä Heft 40 Pf. Leipziger Jll. Zeitung, 7 Mk.

Das Kränzchen, 2 Mk.

Der gute Kamerad, 2 Mk.

Musikalische Jugendpost, 1,50 Mk. Neue Musikzertung, 1 Mk.

Daheim, 2 Mk.

Gartenlaube, 1,60 Mk. liegende Blätter, halbjährl. 6,70 Mk. rüß Gott, 65 Pf.

Quellwasser 1,50 Mk.

Deutscher Hausschatz, 5 Heft 40 Pf.

Bazar, 2,50 Mk.

Deutsche Modenzeitung, 75 Pf.

Die elegante Mode, 1,75 Mk.

Fürs Haus, 1 Mk.

Wieck's Gewerbezeitung, 3 Mk.

Große Modenwelt, 1 Mk.

Modenwelt, 1,25 Mk.

Kindergarderobe, 60 Pf.

Mode und Haus, 1 Mk.

Moden-Post. 1,50 Mk.

Deutsche Tischlerzeitung, 3 Mk.

Württ. Schulwochenblatt, jährl. 5,30 Mk. Wiener Mode, 2,50 Mk.

Die freie Zeit wird am besten und fruchtbringendsten damit ausgefüllt, gute Bücher und Zeitschriften zu lesen; eine gute Lektüre erquickt das Gemüt, führt dem Geist Nahrung zu und regt zum Nachdenken an.

Lolsvr'sche Suchh-lg.

Stadtgemeinde Nagold.

Wrennholzverkauf.

, Aus Distrikt i Killberg Abt. lDreispitz, Herren- ^wäldle, Stuben- kämmerle. Untere Lache und Molde, Distrikt Kehrhalde, Distrikt Bühle Abt. Wäsle und Bühlkopf und aus Distrikt Wolfsberg kommt am

Freitag den 28. Juni, nachmittags von 1 Uhr an, auf hiesigem Rathaus folgendes Scheid­holz zum Aufstreich:

170 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel, 3 Rm. tann. Stockholz, 1500 Stück Nadelreis und einige Partieen ungebundenes Putzreis auf Haufen. _ Gemeinderat.

Nagold.

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für Herren u. Knaben empfiehlt bestens _W. Hettler.

Nagold.

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Um mein großes Lager in

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zu reduzieren, halte ich von jetzt ab Ausverkauf in Strohhüten für Knaben, von SO Pfg. an, garnierte Hüte für Mädchen, von SO Pfg. an bis zu den feinsten und ladet hiezu Jedermann freundlichst ein

ONr. b. Hirsch.

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