! wurde im Kriegsjahr 187071 neben Gambetta,

I Jules, Favre, Thiers u. a. als republikanischer Führer genannt, war auch von 187172 Minister des Innern. Der Sohn und jetzige Präsident beteiligte sich am deutsch-französischen Krieg als Kapitän der , Pariser Mobilgarde, wurde im Jahr darauf Kabi­nettschef seines Vaters, 1876 Abgeordneter, 1877 Staatssekretär im Unterrichtsministerium, wurde ! 1891 Senator, 1893 Kammerpräsident und ini De- j zember desselben Jahres noch Ministerpräsident. Er j besitzt ein kolossales Privatvermögen und galt schon ' längst als Kandidat für den Präsidentenstuhl. Der P.räsident der französischen Republik wird von dem Kongreß, d. h. den 581 Abgeordneten und den 300 Mitgliedern des Senats gewählt. Frankreich hat nun als Präsidenten einen Mann, der allgemein als ehrenfest, als ruhig aber energisch, als gescheiter , Kopf und als tüchtiger Diplomat angesehen wird. Insofern können die Nachbarn Frankreichs sowohl der Republik als auch sich selbst zu der vollzogenen Wahl gratulieren.

Spanien.

Madrid, 27. Juni. In Barcelona versuchte ein Arbeiter in das Hotel des Zwilgouverneurs ein­zudringen u. die Thür zu dessen Kabinett zu sprengen; er wurde jedoch verhaftet. Derselbe war im Besitz eines Dolches. Es herrscht Erregung.

Italien.

N o m, 26. Juni. In der gestrigen Vormittags- sitznng der Kammer nahm Ministerpräsident Crispi das Wort und widmete dem ermordeten Präsidenten ! Carrot einen längeren Nachruf, in welchem er be­sonders dessen glänzende Charaktereigenschaften schil­derte. Der Kammerpräsident stellte sodann den An- ' trag, es möge zum Zeichen der Trauer die Kammer­sitzung aufgehoben werden und weiter möge die Kam- ; mer während der laufenden Session Trauer anlegen.

: Ferner erbat sich der Präsident die Ermächtigung, dem Chef der französischen Regierung die Teilnahme

> der Kammer sowohl als des ital. Volkes über den! , schweren Verlust auszusprechen. Sämtliche Anträge!

> wurden einstimmig angenommen und die Sitzung!

sodann geschlossen. ^

Aus Turin wird gemeldet, daß dort Tausende von flüchtigen Italienern eintresfen. Dieselben er­zählen entsetzliche Einzelheiten über die gegen sie ver­übte Menschenjagt.

England.

London, 26. Juni. Bei der am Samstag in der Albion-Kohlengrube in Südwales stattgefundenen Explosion sind im Ganzen 251 Personen getötet worden; 16 wurden gerettet.

London, 27. Juni. DieTimes" meldet aus Tientsin, Japan schlug China vor, gemeinsam in Korea zu intervenieren (vermitteln) zur Herbeiführung fiscalischer Reformen. Infolge der Ablehnung Chi­nas erklärte Japan, daß es allein Vorgehen werde. Es entsandte 6000 Mann Truppen, unterstützt von der Japanischen Flotte, nach Korea. Diese Armee hält gegenwärtig die Hauptstadt besetzt, der König von Korea ist thatsächlich ein Gefangener.

Amerika.

Newyork, 27. Juni. Der Elektrotechniker Edison hat sich bei einem Sturz innere Verletzungen zugezogen. Sein Zustand ist ernst, giebt aber zu unmittelbaren Besorgnissen keinen Anlaß.

Kleinere Milteilnnge«.

Wildberg, 27. Juni. Professor Keller ist mit einer Anzahl ^unstschüler von Stuttgart zum Som­meraufenthalt hier eingetroffen. Die malerische Lage unserer Stadt übt jedes Jahr von neuem ihre An­ziehung auf die angehenden Kunstmaler aus.

(Schw. B.)

Am letzten Sonntag Nachmittag stellten sich laut Schw. B." auf der eine halbe Stunde von Oberndorf entfernten Domäne Eichhof drei Individuen ein, welche Most verlangten. Da Domänepächter Kipp nicht zu Hause war, verweigerten die anwesenden Dienstboten die Hergabe des verlangten Getränkes und die drei Burschen mußten unbefriedigt abziehen. Als aber die Dienstboten sich später zur Fütterung in den Stall begaben, bemerkten sie, daß die Unholde aus teuflische Weise sich wegen Nichtbesriedi- gung ihres Verlangens gerächt hatten, indem sie einer Kuh zwei Messerstiche versetzten, so daß das Blut in Strömen im Stalle umherfloß. Die Missethäter sind bereits festge­nommen worden.

Die Schulden der Stadt Berlin beliefen sich Ende März 1893 auf über 255 Mill. fast 19. Mill. mehr als im Jahre zuvor. An jener Gesamtschnld sind Gas­

anstalten, Wasserwerke, Kanalisation, der Vieh und Schlacht­hof und die Markthallen mit rund 196 Millionen ./^..be­teiligt. Die Einwohnerzahl beträgt nun 1700000.

Zur Reformierung der Ehemänner. Die neueste Blüte amerikanischer Frauen Emanzipation ist eineGesell­schaft zur Erziehung und Reformierung der Gatten." Diese Gesellschaft ist in New-Uork soeben ins Leben getreten. Ihre Mitglieder gehen von der Voraussetzung aus, daß das sogenannte starke Geschlecht viel zu schlecht und ver­worfen sei, um von ihnen der ehelichen Gemeinschaft ge­würdigt zu werden. Und, wie es Vereine zur Reformierung von entlassenen Zuchthäuslern giebt, so gründen diese Da­men jetzt eine Gesellschaft zur Besserung der Männer. Man wird den Mann systematisch in die Dressur nehmen. Er wird sich das Trinken, Rauchen und Schnupfen abgc- wöhnen müssen, er darf nicht mehr knurren, wenn seine Gattin neun Zehntel seines Einkommens in Hüten, Kleidern und Schmucksachen anlegt, er muß das Kartenspiel und seine Klubfreunde abschwören, er hat alle kostspieligen Ge­wohnheiten abzulegen, damit seine Fran die ihren desto besser befriedigen kann, kurzum, er muß ein ganz anderer Mensch werden und sich völlig umkrempeln, um der Ehre, an der Seite eines Wesens, das so hoch über ihm steht, durch das Leben pilgern zu dürfen, würdig befunden zu werden!

Wie derNewyorker World" von Wayeroß, Georgia, gemeldet wird, haben dort mehrere Weiße einen greulichen Akt von Lynchjustiz ausgeführt. Ein Neger hat in der Nähe von Blackshar ein junges Mädchen vergewaltigt. Kurz darauf wurde er von einigen Weißen ergriffen und am nächsten Baum aufgeknüpft. Dann schnitten sie ihn ab und begannen trotzdem er noch am Leben war, ihm die Haut vom Leibe zu ziehen. Das Opfer gab erst nach 6 Stunden den Geist auf.

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Hiezu das Unterhaltungsblatt Nr. 26.

Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schsn Buchhandlung (Emil Zaiser) Nagold.

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auf denGesellschafter" werden jederzeit angenommen.

Stadtgemeinde Nagold.

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Liebhaber werden eingeladen, j Den 29. Juni 1894. '

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Dienstag den 3. Juli d. I., nachm. 1 Uhr, auf hies. Rathaus in Akkord vergeben.

Tüchtige Unternehmer werden hiezu eingeladen.

Den 28. Juni 1894.

Gemeinderat.

Nagold.

Ich leiste hiemit wegen des gegen Frau Kübler Hitler ausgestoßeneu ehren­rührigen Bezichts

Abbitte.

Kath. Theurer, Witwe.

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