s- und Intelligenz-Blatt

flir den Oberamts-Bezirk Nagold.

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Erscheint wöchentlich 8mal: Dienstag, Donners- wa und Samstag, und kostet vierteljährlich lue- lohne Träaerlohn) 80 Pfg., ,n dem Bezirk l Mk.° außerhalb des Bezirks 1 Mk 20 Pfg. Monats-Abomlement nach Verhältnis.

Donnerstag 4. Januar

Jnfertivnsgebühr für die Ifpaltige Zeile aus gewöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 Pfg., bei mehrmaliger je 6 Pfg.

1894.

lassen, welche hiemtt

6 ' . s-- ^veröffentlicht wird. (Siehe 2. Seite d. Bl.)

' Den 29. Dezbr. 1893.

K. Oberamt. Vogt.

aus den

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mit den: Unterhaltungsblatt

und der landwirtschaftlichen Beilage

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it dem l, Januar 1894 beginnt ein s W E neues Abonnement und ersuchen wir ^ ^ alle, vie das Blatt bisher durch die G > Post bezogen, ihre Bestellungen sofort daselbst G l oder durch die Postboten zu erneuern, wenn sie ^

- eine Unterbrechung in der Zusendung vermieden E l wissen wollen. H

Das vierteljährliche Abonnement beträgt I Im Oberamtsbezirk 1 Ni, außerhalb desselben I 1 Ni 20 H. Z

illeu Eintretende sind uns stets willkommen. U Redaktion Ä Expedition ^

desGeellschasters". ^

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Amtliches.

Die LHemcindepfle.qer

werden angewiesen, von den kamerolomtlichen O,«ittungsdug!'u über Staatsbeiträge zu den Schul­lehrerbes old Ätterszulagen der Lehrer rc., künf­tig vom OrtÄvorstcher bcglanbigtc Abschriften zu ihren Rechnungs-Aklen zu nehmen.

Diese Abschriften haben Rechnungsbelege zu bilden und es können Fermnlarc hiezu von den K. Kameralämtern bezogen «erden.

Nagold, den 29.' Dezlr. 1893.

K. Oberamt. Vogt.

Bekanntuachuug,

betreffend Fcldbercinignn; ans Markung Nagold.

Durch Erlaß der K. Zentralstelle für die Land­wirtschaft, Abteilung für ^eldbereinigung, vom 22. Dezember ds. Js., Nro. 1708, ist die auf der Ab­stimmungstagfahrt vom 7. April ds. Js. durch 78 von 142 Stimmen aso durch mehr als die Hälfte der Beteiligten, auf welche von dem Gesamt­grundsteuerkapital von 45(4 Ni 09 I der Betrag von 2587 Ni 62 Z, also nehr als die Hälfte ent­fallt, beschlossene Ausfi'hrung einer Bereinigung der GewändeHimer der Äurg, heilig Kreuz und hinteres Kümmerten" der Markung Nagold geneh­migt worden.

Nagold, den 29. Dez. 1893.

51. Oberamt. Vogt.

Nagold. An diu (HoAuindebehörden.

Wie im aMlichcn Teil ds Staatsanzeigers dir. 296 bekannt gegeben worden ist, werden am I. Januar L8N4, an welchen Tage die Ueberein- künfte mit den Amtskörperschafen des Landes in Be­treff der Landpost außer Kraft beten, Aendernngen im Posttarif eintreten.

Damit die neuen Taren rc für den Orts- und Nachbarschaftsverkehr vom I. Januar 1894 an im Overamtsbezirk richtig angewerdet werden, hat die Generaldirektion dem Posten uid Telegraphen eine Zusammenstellung d^>Taxen für diese Verkehrsgebiete

Nagold.

Die K. Pfarrämter

erhalten von der Unterzeichneten Stelle eine Anzahl Formulare zu Geburtslisten und Geburtsscheinen mit der Aufforderung, bis zum 17). Januar 1894 die Gcbnrtslistcu der im Jahre 1874 geborenen Kinder männlichen Geschlechts den Ortsvorstehern ihrer Ge­meinden zum Zweck der Anlegung der Rekrutierungs- Stammrollen für das Jahr 1894 zu übergeben. Den 30. Dezbr. 1893.

K. Oberamt. Vogt.

Nagold.

Die K. Standesämter werden aufgefordert, Auszüge ans den Zterbcregistern des Jahres 1803, enthaltend die Eintragung von Todesfällen männlicher Personen, .welche das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und nicht im Gcmcindcbczirk geboren sind,

spätestens bis 15. Januar 18S4 unter der Bezeichnung .JI iI itÄi-iiG hieher einzusenden. Anzugeben ist:

u) Vor- und Zuname des Verstorbenen, b) dessen Geburtsort, Jahr und Tag, e) Todestag und Jahr,

(1) Name, Stand und Wohnort der Eltern,

6) Nummer des Sterbercgisters.

Den 30. Dezbr. 1893.

K. Oberamt. Vogt.

Die Ortsvorsteher

werden zur Einsendung der Auszüge aus den Spor­telverzeichnissen bzw. von Fehlurkunden spätestens bis 6. Januar k. Js. aufgefordert.

Nagold, den 29. Dez. 1893.

K. Oberamt. Voll mar, Amtmann.

Gestorben: Frhr. Karl v. Gültlingen, Württ. Erbkämmerer, 75 I., Stuttgart; Oberamtspfleger I. Fechter in Calw; Leytze, Wilhelm, Oberamtstierarzt in Calw.

Zinn neuen Jahr.

Wie begrüßen sich doch an diesem Morgen die Leute so ganz anders als sonst! Solche, die sich viel­leicht erst vor wenigen Stunden getrennt haben, drücken einander die Hände, als hätten sie sich seit lange nicht gesehen und hätten sich inzwischen wunder welch' große Tinge ereignet. In der That hat sich etwas Neues ereignet, das all' jene Bewegung in den Gemütern hervorruft und der Liebe allenthalben fromme Wünsche in den Mund legt. Dies Neue ist frei- lich zunächst nur eine Zahl, die von heute an unsere Tage eine Weile bezeichnet, eine Zahl, an welche sich künftig wer weiß wie viele Erinnerungen freu­digen und traurigen Inhalts knüpfen werden, die aber jetzt noch einem leeren Rahmen gleicht , in welchen erst nach und nach eines unsichtbaren Mei­sters Hand ein Bild hineinzeichnet, darin Licht und Schatten, Helle und dunkle Farben, Lebens- und To­desgestalten in bunter Fülle werden zu schauen sein. Und weil dieser Nahmen jetzt noch leer ist, so fül­len die Menschen ihn einstweilen mit ihren Gedan­ken, Hoffnungen und Wünschen aus. Aber die Er­fahrung, daß alles Irdische so wandelbar und ver­gänglich ist, sowie, daß.so viele unserer schönsten und wie wir glaubten, berechtigten Hoffnungen sich nicht erfüllt haben; die Thatsache, daß zwei gewal­

tige Geistesmächte, die christliche und die widerchrist­

liche Weltanschauung mit einander ringen um die unsterbliche Seele unseres Volkes', auf welchem die so allgemein verbreitete Unzufriedenheit wie ein Mehlthau liegt und das wir leiden sehen an großen sittlichen Schäden unter vielen sozialen Nöten: das Alles ist wohl geeignet, den ernsten Volksfreund mit banger Sorge um die ungewisse Zukunft zu erfüllen.

Als vor 100 Jahren der Entdecker der neuen Welt, der kühne und fromme Seefahrer Columbus nach langer, gefährlicher Fahrt früh Morgens auf amerikanischem Boden landete, da war das Erste, was er that, daß er eine Fahne mit dem Kreuze in den noch unbekannten Boden pflanzte, zum Zeichen, daß er hiermit den neuen Weltteil, das noch unbe­kannte Land, in Besitz nähme nicht nur für seinen irdischen Monarchen, den König von Spanien, son­dern auch für seinen himmlischen KönigJesum Christum.

Wir sind heute auch gelandet an einem neuen Weltteil und betreten heute auch noch unbekanntes Land. Diese neue Welt, dieses unbekannte Land ist das neue Jahr. Noch liegt es vor uns in trüber Morgendämmerung und nur undeutlich treten die Umrisse seiner Berge aus Dunst und Nebel hervor. Was es birgt in seinen Thälern und Bergen, ob üppige gesegnete Auen oder unfruchtbare Wüsten, ob friedliche und freundliche Hütten oder blutige Kampf­plätze und Schlachtfelder, ob reiche Goldgruben des Glückes oder vielleicht nur Gräber für uns das wissen wir nicht. Aber was der fromme Held ge- than in dem neuentdeckten Land, das soll auch unser Erstes sein auf dem noch unbekannten Boden des neuen Jahres. Das Panier Christi, von dem es auch nach christlicher Zeitrechnung seinen Namen trägt, wollen wir darin aufstecken zum Zeichen. Er ist der Herr und König im neuen wie im alten Jahre, ihm gehört die Zukunft wie die Vergangenheit. Unter seinem Schutz und Segen dürfen wir uns getrost ansiedeln aus den noch unbewphnten Boden, in sei­nem Namen wollen wir mutig Allem entgegen gehen, was die ungewisse Zukunft uns bringen mag.

Hages-Aeuigketten.

Deutsches Leich.

Nagold, 27. DH. (Verspätet, weil wir die Thatsache nicht glauben konnten.) Ein etwa 20 Jahre alter taubstummer Schneider aus Mötzingen machte in der hiesigen Taubstummenschule das Weihnachts­fest mit. Auf dem Heimwege wurde er unweit der Heilanstalt von R. Frölich von einem Strolch einge­fallen und mit Messerstichen übel zugerichtet. Frö­lich leistete ihm sofort wundärztlichen Beistand.

** Nagold, 2. Jan. Gestern wurden am Schluß des Vormittagsgottesdienstes noch folgende statistische Mitteilungen vom Jahre 1893 gemacht. In demselben wurden 104 Predigten, 54 Kinder­lehren und 34 Betstunden gehalten. Das h. Abend­mahl fand 9mal statt. Die Zahl der Kommuni­kanten war 1723. Inbegriffen sind 56 Privatkom- muüionen. Gestorben sind im ganzen 84 Personen, nämlich 36 Erwachsene und 48 Kinder. Getauft wurden 82 Kinder, konfirmiert 76. Die Zahl der kirchlichen Trauungen belief sich auf 16.

Vom herrlichsten Wetter begünstigt, wurde gestern auf Ditzinger und teilweise auch auf Gerlinger Mar­kung Hofjagd abgehalten, wobei sich etwa 15 Schü­tzen beteiligten. Geschossen wurden 200 Hasen.

Brandfall: In Altburg, (OA. Calw), das Haus des Bauern Jak. Friede. Proß und dft beiden Nachbarhäuser von Jrion und Krauß.