längst seine Equipage mitten unter denen der eleganten Welt von Hydepark. Da rief ihm einer seiner hochgeborenen Kunden, den das verschnupfte, plötzlich mit schallender Stimme zu: „Eh. Mr. P, sehen Sie doch 'mal, dieser Ueberrock.hier, den ich von Ihnen habe, will gar nicht sitzen." Mr. P. stieg ruhig von seinem Sitz herab und bat Se. Hoheit, eine Sekunde still zu stehen. Er ging um ihn herum und betrachtete von allen Seiten aufmerksam den Sitz des Paletots. „Ja, Eure Hoheit haben Recht," erklärte er endlich und zog ein Stück Kreide aus der Westentasche, „hier muß der Rock etwas eingenommen werden, und hier!" Und bei jedem „Hier" machte er dem hohen Herrn dicke, fette Kreidestriche aus dem Rock, während sich eine lachende Korona um Beide sammelte. „So, wenn Eure Hoheit sich jetzt nach meinem Atelier bemühen wollen, aber ohne unterwegs die Krcidezeichen verlöschen zu wollen, so wird mein Werkführer aus der Stelle die notwendigen Aenderungcn vornehmen," erklärte ernsthaft der Gentleman-Taylor, verabschiedete sich mit einer tiefen Verbeugung und kutschierte davon. Die Hoheit aber stand verdutzt da und entzog sich dann durch eine rasche Flucht dem Gespülte der Umstehenden.
Die Mode und die Fingernägel. Bei den vornehmen römischen Damen der Epoche der Cäsaren
wurde aus die Schönheit der Nägel außerordentlich großes Gewicht gelegt. Weit früher als die Kunst, aus der Handfläche zu wahrsagen, bestand der Glaube, daß aus den weißen Punkten in den Fingernägeln zu schließen wäre. Auch herrscht noch bei vielen Völkern der Glaube, daß die weißen Punkte Glück und Reichtum bedeuten, während die schwarzen von rachsüchtigem, leidenschaftlichem und verschlossenem Temperament Zeugnis ablcgen. Längliche und schmale Nägel bedeuten künstlerische Begabung und Trägheit, kurze Nägel verraten ein zänkisches, leicht aufbrausendes Temperament; wer lange und breite Nägel besitzt, der soll angeblich über viel gesundes Urteil und Ernst verfügen, harte und rauhe Nägel stempeln dagegen ihren Eigentümer zum wilden und herzlos veranlagten Sklaven seiner Leidenschaften. Rosige Nägel sind eine Eigentümlichkeck des heiteren Temperaments, dem angeborene Großmut innewohnt, während klauenartig gebogene Bosheit und Zweideutigkeit kennzeichnen. Weiche und biegsame Nägel sind die Folge einer verweichlichten Lebensart, während sehr kurze, bis ans Fleisch abgcnagte Einfalt und Sinnlichkeit charakterisieren. In der Kosmetik der Nägel sind uns Europäern die Amerikaner weit voraus. In Newyork existiert schon seit Jahren eine Anstalt zur Pflege und Verschönerung der Nägel.
wohin alle Dandies und Modedamen zum mindesten wöchentlich einmal pilgern, um ihren Nägeln die entsprechende Fayon geben zu lassen. Auch existieren in Newyork mehrere „Ateliers", wo für einen Dollar je ein Nagel vergoldet wird. Wie alle Modethor- heiten hat auch diese bereits eine Steigerung durch das Färben und Bemalen der Nägel erfahren. Ersteres ist bei den orientalischen Völkern längst in Mode und das „Henna" als Färbemittel spielt daselbst eine große Rolle. In Philadelphia existiert ein Haus, dessen Thür die Jnschritt trägt: „Für 25 Dollar werden auf Fingernägel Namen und Porträts angebracht." Ein echter amerikanischer Modeheld wird also nicht ermangeln, selbst auf Kosten der Diskretion, das Porträt seiner Angebetenen auf den Fingern zu tragen. Daher soll auch daselbst die Mode, die Fingerspitzen zu küssen, mehr als anderwärts beliebt sein.
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bis 7.25 p. Met. — (ca. 450 bersch. Disoosit.) vers. roden- und stückweise Porto- und zollfrei das Fabrik-Depot 6l. lleunsksrx sii. n. K. Hoflicf.s 2'üi-ivk. Muster umgehend. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz.
Hiezu das Unterhaltungsblatt 33u Bestie Beilage.
Beranlwortticher Redakteur Stein wandet in Nagold. —
Druck und Verlag der G. W. Kaiser'scheu BuMdruckerei.
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.
Liegenschafts-Herkauf.
In der Konkurssache über das Vermögen des Johann Georg Nothfuß, Bäckers ln Haiterdach, bringt der, Unterzeichnete die in Nr. 94 des Gesell- ? schasters beschriebene Liegenschaft am Donnerstag den 20. August ds. Js., vormittags ll Uhr, im Rathaus zu Haiterbach zum zweiten und letztenmal im öffentlichen Aufstreich freihändig zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Nagold, 14. Aug. 189l.
Konkursverwalter: Gerichtsnotar Herrgott.
Ebershardt.
G l aut» ig er- Aufruf
ergeht in der Nachloßsache des am 21. Juli d. I. ß Joh. Fried. Weik, gewes. Bauers und Accisers dahier. Termin zur Anmeldung der Forderungen unter Vorlegung der Beweisdokumente acht Tage Den 13. August 1891.
K. Amtsnotariat Altensteig: Lindörfer Ass.
Nagold.
4 tüchtige
Erd-Arbeiter
können sofort eintreten.
Will). Benz. Werkmeister.
A l t e n st e i g.
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dem man das Fuhrwerk mit Ruhe anvertrauen kann, kann in ca. 14 Tagen eintreten bei Müller Schill.
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Ein tüchtiger
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auf den Polterplatz kann sofort eintreten. Beschäftigung dauernd.
Wich. Benz, Werkmeister.
Auf die anfangs September unfern Bezirk treffenden Militär-Einquartierungen empfehlen wir gedruckte
Hrmrtterksten und Huartierbillete.
6. W. raisei-'svtlk Luekb.
Kreiwillige Kmerwehr.
Korpsversammlung
Sonntag den 16 . August,
nachm, präcis 5 llhr, im Sautter'schen Saal.
Tclges-Krönung:
1) Bericht über den Manuschaftsstand.
2 s Einteilung der Mannschaften.
3) Wahlen der Führer.
Die Mitglieder, besonders die neu aufgenommenen, werden zu recht zahlreicher Beteiligung eingeladen. Das Kommando.
W i l d b e r g.
Das im Gesellschafter vom l3. d. M. angezeigte
Konzert
im Hirschgarten WU" findet nächsten Sonntag nicht statt, ^WUU
und ist solches bis auf weiteres verschoben.
W i l d b e r g.
Aus meiner Stiftungskasse können sogleich
336 Mark
gegen gesetzliche Sicherheit ausgelichcu werden. I. Walz, Kaufm.
Mein
Kinderzwieback,
der sich ohne jede Reklame täglich neue Freunde erwirbt, ist von nun ab auch als
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den verehrten Müttern bestens empfohlen.
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verkauft am Montag, 17. Aug., nachmittags 5 Uhr Chr. Roller, Metzger.
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Abstimmung über ein Aufnahmegesuch.
Schwarzwatd-
AienenzüchLer-Aerein.
Im Auftrag des Ausschusses erlaubt sich der Unterfertigte die verehelichen Mitglieder sowie svn- srrgen freunde der Bienenzucht zu einer außerordentlichen
W Bersarilinlurrg s
auf Sonntag den 16. d. M.,
nachmittags 2 Uhr,
in die „Schwane" nach Altensteig ergebenst eiiiznladci,. Der Borstand:
Kn mm el.
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u. Schweizerin nur guten Qualitäten versendet, ersteren in Kisten von ea. 70 Pfund per Pfund 3» Pf., letzteren in Laiben von ca. 6V bis IVO Pfund per Pfund 62, 6S, 68, 72 Pfennig, unter Nachnahme
G. K. Faust, Ulm a D.
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_ v. k?.-p»„n, Ws. »S02I. „
Prospekts äiired äis UdrikuieäsrlLxej
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Tausendfaches Lob, notariell bestätigt, über den Holländ. Tabak von L. Becker in Seesen a. H. 10
Pfd. lose im Beutet sco. 8 Mk. hat die Exp. d. Bl. cingesehen.
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VsrLor§22§8-^2LtLlt LarlLruks. IisksuLvsrLielisrMA.
Hacke 1890: 75 Ickillivnen dlark Vermögen; 857 Älillioaen Zlark vermeliertes Kapital. Reiner 2 n A a n K knr 1890: 17 Äillieaen Zlark I-elrvnsverslolieranxa-kapltal.
MsLsrs Lstträqs, Lobs Ssviavautsils, süustizs LsLinzuuesii.
In XaKvlck vertreten ckurvk Varl kllvinm; (taliv: Völker, 6., vrärsxtor; llord: vaolier, ,1.