zurückkchrte und ausrief: „Was, Sie wollen doch nicht schon gehen? Ich habe nur dem Palastkommandanten einen Auftrag erteilt." Der amerikanische Gesandte Douglas und sein Sekretär waren in hohem Grade besorgt, da sie befürchteten, daß General Hippolyte ihre Erschießung anbefohlen hatte. Der ftanzösische Gesandte ließ die Entschuldigung des Präsidenten gelten. Der deutsche Konsul erklärte jedoch, daß wenn er dieselbe auch als Privatmann entgegennehmen könnte, er als Vertreter Deutschlands doch davon absehen und seine Regierung von dem Insult in Kenntnis setzen müßte. General Hippolyte sah dann die Folgen seiner Handlungsweise ein und bat den Konsul um Verzeihung. Er versprach ferner, die auswärtigen Gesandtschaften respektieren und die Personen, welche zu ihnen flüchteten, nicht belästigen zu wollen. Der Präsident bat sodann den Präsidenten von Mexiko telegraphisch um die Erlaubnis, vier Flüchtlinge auf dem mexikanischen Konsulat verhaften zu dürfen, wozu Präsident Diaz seine Zustimmung erteilte. Diese vier Personen waren: General Souli, Herr Rossier, der frühere Justizminister General Hippolytes, Canoin, und sein Bruder. Sic wurden am folgenden Morgen im Freien vor einem Hotel erschossen, dessen Gäste die Hinrichtung vom Fenster aus anschauten." Der Berichterstatter hält General Hippolyte für wahnsinnig.
Kleinere Mitteilungen.
Aus G log au, 25. Juni, meldet man der „Fr. Ztg.": Der herrschaftliche Kutscher Tost in Schien
erschoß drei seiner schlafenden Kinder durch einen Revolverschuß und erhängte sich selbst auf dem Hausboden. Das Motiv der That war Dienstentlassung und Nahrungssorge.
Aus Oppeln, 22. Juni, schreibt man der „Fr. Ztg.": Es war vorauszusehen, daß die Lorbeeren des türkischen Räuberhauptmanns Athanas etliche erhitzte Jünglingsköpfe nicht schlafen lassen würden. So beschloß der 14jährige Sattlerlehrling Wilhelm Gramsch aus Rosdzin, dem Räuber seine schätzbaren Dienste zur Verfügung zu stellen. Zur Beschaffung der erforderlichen Ausrüstung: Dolch, Revolver und Munition, und zur Deckung der Reisekosten stahl er seinem Meister 72 ^ 50 -»f; damit dampfte er zunächst nach Beuthen und von da nach Oppeln, wo er den Orientzug erwartete. Ehe dieser eintraf, wurde der romantische Jüngling bereits verhaftet und wieder heimgebracht.
Noch eine Ohrfeigengeschichte. In der Sitzung des Pariser Municipalrates am Mittwoch gaben zwei Pariser Stadträte wieder einmal einen Beweis von guter Erziehung. Herr Blondel berichtete nämlich über einige Vorschläge für bauliche Umänderungen in einer Schule. Als er geendigt hatte, bestieg Herr Lyon-Alemand die Tribüne und erklärte, er bedaure, nicht früher im Saale gewesen zu sein, da er sonst den Antrag bekämpft hätte. Als Herr Blondel einige Augenblicke später an Herrn Lyon-Alemand vorüberging, machte dieser eine abfällige Acußerung. Es kam nun zu einem Wortwechsel, im Verlaufe dessen Herr Blondel Herr
Lyon-Alemand eine weithinschallende Ohrfeige versetzte. Nur mit Mühe konnte man die Beiden „Stadtväter", die sich gegenseitig wütend bei den Haaren zerrten, trennen. Herr Lyon-Alemand forderte nun seinen Gegner. In einer noch an demselben Abend stattgefundenen Besprechung der beiderseitigen Zeugen wurde jedoch ein Zweikampf für ausgeschlossen erklärt, da Herr Blondel nach Feststellung der Zeugen „am rechten Auge ein Gebrechen habe, welches ihn in einen gewissen Grad von Inferiorität versetzt. Darauf gestützt, kann er also gan z ruhig weiter hauen, falls er nicht die „Inferiorität am rechten Auge" sich erst durch das Scharmützel im Stadthanssaale zugezogen haben sollte.
Verfälschte schwarze Seide. Man ver- brenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Rechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. — Verfälschte Seide fdie leicht speckig wird und brichts brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter swenn sehr mit Farbstoff erschwert^ und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seidenfabrik- DspSt von 6l. kloiursbvrx fK. u. K. Hoflief.f 2ürivü versendet gern Muster von seinen ächten Seidenstoffen an Jedermann, und liefert einzelne Roben und ganze Stücke Porto- und zollfrei ins Haus. Doppeltes Briefporto nach der Schweiz.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck und Verlag der G. W. Zaiser'scheu Buchdruckerei.
Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.
Revier Altenstcig.
Wegbau-Akkord.
Die Herstellung eines Traufwegs im Staatswalö Grashardt Abt. 1 und 2 soll im Weg schriftlichen Angebots im Ganzen an einen Unternehmer vergeben werden.
Ueberschlag für Erdarbeit 1870 Chaussierung .... 600 „
Maurer- und Steinhauerarbeit . 1017 „
Ueberschlag und Bedingungen können beim Revieramt eingesehen werden.
Die Angebote in Prozenten der Ueber- schlagspreise sind schriftlich und verschlossen mit der Bezeichnung „Angebot auf den Grashardtweg" und im Uebrigen den allgemeinen Bedingungen der K. Forstdirektion für Bewerbung um solche Arbeiten entsprechend, bis Montag den 6. Juli, vorm. 9 Uhr,
um welche Zeit die Eröffnung stattsin- det, portofrei beim Revieramt einzureichen.
Ueber den Zuschlag wird innerhalb 14 Tagen entschieden.
Alten steig, den 26. Juni 1891. _K. Revieramt.
Revier Enzklösterle.
Hohbeisichr- und Seh- Akkord.
Am Donnerstag den 2. Juli,
nachmittags 4 Uhr,
wird im „Hirsch" in Enzthal die Bei- suhr von 200 Rm. Nadelholz-Scheitern und 100 Rm. dto. Prügeln aus den Staatswaldungen Wanne, Dietersberg und Kälberwald zum Bahnhof Wildbad, sowie das Setzen derselben in Akkord gegeben.
Neubulach.
Milghosi-Nerkauf.
Am Samstag den 4. Juli d. I., nachmittags 4 Uhr,
450 St. mit 270 Fm., auf hiesigem Rathause.
Den 27. Juni 1891. Stadtschultyeißen-Amt: Hermann.
Revier Freudcnstadt.
Stamm- 4 Brennhosi- V erkauf.
Am Samstag den 4. Juli im Rathaus in Freudenstadt und zwar vorm. 9 Uhr aus Staatswald Distrikt Frutenhoferwald Abt. 13 und 15. Distrikt Steinwald Abt. 2 und vom Scheidholz: 2 Rm. buch. Scheiter, 34 Rm. dto. Prügel und 16 Rm. dto. Anbruch, 34 Rm. Nadelholz Roller, 2 Rm. dto. Scheiter, 26 Rm. dto. Prügel und 499 Rm. dto. Anbruch;
vormittags 11 Uhr aus Frutenhoferwald Abt. 13 und 15, Steinwald Abt. 2 und 7, Berneck Abt. 2: 912 Nadelholz-Stämme mit Langholz Fm. 1318 I., 360 II., 126 III. und 153 IV. Kl., Sägholz Fm. 86 I., 15 II, und 25 III. Klaffe_
Geld
in jeder Höhe auf gute Jnformativscheine vermittelt und
Güterzieler
in jedem Betrage kauft das
Kurrau ua« 6. DU, Sedrvsisvr Marieustr. 4 I, Stuttgart.
Nagold.
Eine schöne
Wohnung
nisten ist bis Jakobi oder später zu vermieten — von wem? sagt die Red.
Flechtenkranke
versäumen nicht, das von Rolle, Hamburg, St. Pauli, Maricnstr. 65, herausgegebene und nur daselbst zu beziehende Buch zu lesen. Preis 1.50.
3 Jahre war ich mit einer Bartflechte behaftet, habe alle Mittel angewandt, doch alles erfolglos. Da wandte ich mich an Herrn Rolle, welchem ich es zu verdanken habe, daß ich in ganz kurzer Zeit von meinem Leiden befreit bin.
Hamburg, Antonistraße 4 _Julius Kruse.
Eine größere Partie selbstgezogenen reinen Pfälzer Gebirgswein
zum Preis von 30—60 die 100 Liter versendet in Gebinden von 50 Liter an aufwärts
Weinbergbes. LI. 8oüwarx^vüläei', Speyer n. K.K.
Bei größerer Abnahme Preisermäßigung.
rM- Für Handwerksleute!
Gestempelte Meterstäbe nach Vorschrift
empfiehlt billigst E. Gras, H. Müller's Nachf.
Uoräctsirlrisolisr
?ost- und LctmeUdampler
uaod
ATllsrs srtllisllk:
Kottlob 8okmiä, blagolä; lohn 6. Koller, aitsnsteig.
Nagold.
M »ml 8'illwr,
sowie alte
Münzen
kauft und bezahlt die höchsten Preise
6. Kläger, Uhrmacher.
Unterjetlingen.
3 Bernhardiner-
Kunde,
6 Wochen alt, kräftiger Nasse, verkauft Friedr. S a y e r.
' Lzcsopulvel'
liergeststtt unlsr 6on- Irols üsr tterrn 8sni- «LtsfuiIIr.LilLllgsr
SrunctsätLe» der
thgisns, vmptoklvll
»Oll Herrn ?kg,rrsr
8sd. Lusipp in ^VörisNoksn
, tl?r Xstni-Lsilmetliode.
? 62rsll>i0kl 6k060lLcls 1 60. per L ^ ^ -6llvL0pulvvr ,2. , ,
! LIIsiniAsr k's.driLs.nt:
Zu haben in Nagold bei sj H. Lang.
M kW
llltssssr, Dlnnsn, riscbtsll, Röte äss ös- slebts ste. ist die wirksamste Seife: LvrAmmin's Lirlrendalsamsviks
allein von Lorgmann L 2o. in Vrsoäsv, Vorrät. ä Sl, 50 Pf. bei
0. U. Kaiser in dlagolä.
Für
3« Vks.
kann sich jeder Kranke selbst davon überzeugen, daß der echte Anker- pain-Erpeller in der That das bestes Mittel ist gegen Gicht, Rheumatismus, Gliederreißen, Nervenschmerzes, Hüftweh, Seitenstechen und bei Erkältungen. Die Wirkung ist eine so schnelle, daß die Schmerzen meist schon nach der ersten Einreibung verschwinden. Preis/ SO Pfg. und I Mk, die Flasche; vorrätig io den meisten Apotheken.