Ueber das Verhältnis zwischen Moltke und Bismarck schreibt der Berliner Berichterstatter der N. Zürcher Ztg.:Zu einer wirklichen Freund- schaft zwischen beiden ist es ersichtlich nie gekommen, die leidenschaftslose Ruhe des einen und das brau­sende Temperament des anderen paßten nicht zu- sammen. Moltke zu kühl und zurückhaltend, Bismarck zu herrisch und schroff. Aber sie gingen in gegen­seitiger Achtung ihrer Größe stolz nebeneinander und störten sich ihre Geschäfte nicht, solange sie gemein­sam miteinander im Dienste ihres Landes zu wirken hatten. Man hat auch niemals gehört, daß der eine dem anderen versucht hätte, Steine in den Weg zu werfen .... Der große Schweiger war stets ein weit ausschauender Mann, und so hat er auch seinen strategischen Vormarsch in den Himmel ange­treten, in demselben Augenblick, da er auf Erden bald in die Lage kommen konnte, als Mitglied des deutschen Reichstages entweder auf des Kaisers Seite gegen Bismarck, oder auf Bismarcks Seite gegen den Kaiser parlamentarisch fechten zu müssen . . . ."

In parlamentarischen Kreisen wird, derMagdeb. Ztg." zufolge, erzählt, Graf Moltke habe Mitgliedern der konservativen Partei in den letzten Tagen noch wiederholt ausgedrückt, er stimme für alle Maß­nahmen, welche Vermehrung der Reichsfinanzen be­zweckten, denn das Reich werde großer Mittel be­dürfen, um gerüstet Angriffen seiner Feinde Wider­stand leisten zu können. Man dürfe nicht warten, bis Gefahr im Verzüge sei, wovon im Augenblick ja keine Rede sein könne.

Berlin, 27. April. Caprivis Erklärung im Reichstag für die Zuckersteuerregulierung, da neue Ausgaben für Militär und Marine bevorstehen, machte großes Aufsehen, nicht weniger Bennigsens Warnung vor Aufhebung der Prämien. Der Aus­gang der 2. Lesung ist noch ganz ungewiß.

Weimar, 29. April. Das Kaiserpaar hat um 1 Uhr, geleitet vom Großherzog und Erbgroßherzog, bei günstiger Witterung seinen Einzug in die Stadt gehalten. Den Majestäten wurde vom einheimischen sowie dem sehr zahlreichen fremden Publikum ein be­geisterter Empfang bereitet. Die Kaiserin hat ihren Besuch im Schillerhaus, Göthemuseum und in der Krankenpflegerinnenanstalt Sophienhaus angemeldet.

Griechenland.

Athen, 28. April. Ein Zirkular der Synode lädt die Geistlichkeit des Königreichs ein zur Ab­haltung eines Dankgottesdienstes am Samstag aus Anlaß der Taufe der Kronprinzessin.

Amerika.

New-Aork, 28. April. Eiu vollbesetzter Per- sonenzug der kanadischen Pacificbahn wird vermißt. Man befürchtet, daß derselbe in der Nähe der Sta­tion Winnipeg durch einen Erdrutsch gänzlich ver­schüttet wurde.

New York, 29. April. Comber, eine bedeutende Stadt in Canada, wurde ganz eingeäschert. Die Stadt Saint Charles (Minnesota) brennt; bei großem Wassermangel wird die Vernichtung der ganzen Stadt befürchtet, wodurch 25 000 Menschen obdach­los werden.

Chattanooga (Tennessee), 29. April. Heute früh 10 Uhr brach Feuer in der Station Ost-Tennessee der Virginia- und Georgia-Eisenbahn aus, welches die Gebäude, ca. 100 Güterwagen und die nahe­liegenden Häuser zerstörte. Bei Abgang der Meldung war man des Feuers noch nicht Herr. Der Schaden wird schon jetzt auf 1 Million Dollars geschätzt.

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Handel nnd Verkehr.

Tübingen, 29. April. Die hiesigen Bäcker haben wieder einmal einen Brotaufschlag bekannt gegeben: dar­nach kosten vom 1. Mai ab ein halb Kilo Weißbrot 32 4, Schwarzbrot 28 4, Roggenbrot 30 4 und wägen 1 Paar Wecken 90 Gramm.

Wir notieren per 100 Kilogr.: Weizen bayer. 24.75 bi» ^ 25.25, Weizen Land 25.25, Kernen Oberländ. ^ 25.60. Roggen 20.75, Haber 16.

Stuttgart, 27. April. (Mehlbörse.) Suppengries ^ 39, Mehl Nro. 0 ^ 38 bis 39, Nro. l 37 bis 38, Nro. 2 35.50 bis 36.50, Nro. 3 ^ 32 bis

^ 32.50, Nro. 4 ^ 27.50 bis 28.50, Kleie mit Sack 10.80 per 100 Kilo je nach Qualität.

Viehstand in Württemberg. Nach einer Zusam­mensetzung beläuft sich der damalige Viehstand in Württemberg auf ca. 900 000 Stück und repräsentiert ein Volksvermöaen von 225 Millionen Mark.

Nürnberg, 25. April. (Hopfen.) Gestern kamen ca. 150 Ballen Württemberger Hopfen zu Markt. Sonst waren die Zufuhren nicht von Belang. Es notieren: Würt­temberger la. 145152 II». 125135

Der ewig« Kreislauf der Natur, bei welchem es keinen Stillstand giebt und dem der Mensch, wie alles was lebt, unterworfen ist, macht sich in unserem Körper im Früh- jähr ganz besonders auffällig bemerkbar. Wer hat da nicht davon an sich selbst erfahren, daß sich Müdigkeit der Glieder, Unlust, Blutandrang nach Kopf und Brust, Schwindelanfälle, Herzklopfen, Kopfschmerzen rc. cinstellen. In solchen Fällen kann man nichts besseres thun, als der Natur zu Hilfe zu kommen, indem man durch den Gebrauch der allein ächte» Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen eine Reinigung des Körpers herbeiführt und damit ernsteren Leiden vorbcugt. Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen sind in den Apotheken ä Schachtel 1 Mk. stets vorrätig.

Die auf jeder Schachtel auch quantitativ angegebenen Bestandteile sind:Silge, Moschusgarbc, Aloe, Absynth, Bitterklee, Gentian."

Hiezu das Unterhaltungsblatt AL 18.

Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. Druck nnd Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckern.

Amtliche und Privat-Bekanntmachungen.

Revier Nagold.

Holz-Berkauf.

Am Mittwoch, den 6. Mai, vorm. 9 Uhr,

aus Forst, Abt. Forsthäldele, Jäger­äcker und Scheidholz:

326 St. Langholz mit 19 Fm. 1., 26 2., 40 3., 103 4., 5 5. Kl., 37 St. Sägholz mit 16 Fm. I. bis 3. Kl., Nadelholz, Rm.: 1 Spälter, 13 Scheiter, 26 Prügel, 74 Anbruch, 5500 Nadelholzwellen gebund., 190 Wellen Grözelreis.

Zusammenkunft auf dem Sulzer Thalweg beim Wildschützengräble. Revier Altensteig.

Stammholz-Werkauf.

Der auf Montag den 4. Mai ausge­schriebene Stammholzverkauf ist auf Freitag dm 8. Mai

«W- verlegt. -EMU

Revier Enzklösterle.

SLarnmholz-Herkauf.

Am Mittwoch den 6. Mai, vormittags 10 Uhr, aus dem Staatswald I Wanne Abt. lO, 17 und 35, II Schöngarn Abt. 3, III Dietersberg Abt. 8, VI Langen- liardt Abt. !I und VII Kälberwald Abt. 6, 15, 31 und 41 verkauft:

275 Stück Eichen 3. u. 4. Kl. mit 59 Fm.. 434 Stück Forchen Langholz l. bis 5. Klasse mit 392 Fm., 3 St. Forchen Sägholz l. bis 3. Kl. mit 4 Fm., 2237 Stück Tannen und Fichten Langholz 1. bis 5. Kl. mit 2342 Fm., 234 Stück Tannen und Fichten Säg­holz 1. bis 3. Kl. mit 193 Fm.

Zusammenkunft im Waldhorn zu Enzklösterle.

Nagold.

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empfiehlt Kr. Günther,

Uhrmacher.

Stadtgemeinde Nagold.

Stangen-, Werk- und Nrennßolz-Ierkäufe.

1. Am Montag den 4. Mai, aus Distrikt Killberg, Abt. oberes

Buchschlägle: 160 Rm.

Nadelholz-Scheiter und Prügel. 400 Stück Laubreis- und 2000 Stück Na- delreis-Wellen, 60 rottannene Derv- stangen 10 bis 15 Mtr. lang.

Zusammenkunft morgens 9 Uhr auf der Freudenstädter Straße beim Kir­schenbäumchen.

2. Am Mittwoch den 6. Mai aus Distrikt Killberg, Abt. Buttenmühle:

180 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel, 400 Laubreis- und 2000 Na- delreis-Wellen.

Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr beim sogen. Schnepfeneichle.

Günstige Abfuhr auch auf die Hai- terbacher Thalstiaße. Gemeinderat.

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Bremchch-Verkmfl.

Am Montag, den 4. Mai d. Js., mittags 1 Uhr,

kommen auf hiesigem Rathaus 96 Rm. Nadelholz zum Verkauf.

Den 28. April 1891.

Schultheißenamt Nothacker.

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» wurde uns heute nach drei- > wöchiger schwerer Krankheit im Alter von 4 Jahren durch den Tod entrissen.

Die trauernden Eltern:

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