Italien.
Rom, 1. Okt. Der deutsche Künstlerverein wird einen großen Kaiser-Kommers abhalten und den Kaiser hiezu einladen.
Rom, l. Okt. In Mailand soll eine kostbare Denkmünze an den bevorstehenden Besuch Kaiser Wilhelms in Rom hergestellt werden.
Rom, 2. Okt. Der König bestellte als Geschenk für den Grafen Herbert Bismarck einen großen, in Gold ciselierten silbernen Becher. Auf dem Deckel desselben sind vier Genien, welche Kraft, Mäßigung, Gerechtigkeit und Klugheit darstellen. Der Becher ruht auf Löwenköpfen und trägt die Wappen Italiens und Deutschlands.
Der italienische Ministerpräsident Crispi, der seit dem Empfange des Annunziata-Ordens vom Könige Humbert mit „Lieber Vetter" angesprochen wird, hat nun auch vom Kaiser Franz Joseph von Oesterreich das Großkreuz des Stephans-Ordens erhalten. Die Bedeutung dieser Ordensverleihung für das gute Verhältnis der beiden Staaten bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung.
Serbien.
Belgrad, 2. Okt. Der König wird am 15. Oktober unter großartigem Empfang zurückkehren. In Regierungskreisen wird behauptet, der König wolle ein Arrangement mit der Königin eingehen. Darüber herrscht allgemeine Jubelstimmung.
Afrika.
Ueber die Vorgänge in Sansibar meldet die „Times" noch, daß die Verbindung mit den südlichen Küstenstaaten durch die Aufständischen vollständig abgeschnitten sei. Kapitän Kurzon und Lieutenant Walter hätten mit eigener Lebensgefahr die deutschen Beamten in Lindi gerettet.
" Kleinere Mitteilungen.
Dem Privatbriefc eines Landsmannes und Abonnenten des Schw. Boten, der feit mehreren Jahren in Frankreich in Geschäften stand, entnehmen wir zur Beleuchtung der zwar schon oft aber nie genug geschilderten dortigen Verhältnisse, zu Nutz und Frommen derer, die sich den Preußenfressern über den Vogesen zu nähern gedenken, folgendes: „Revers, 29. Sept. 1888. Seit 2 Jahren arbeite ich als erster Buriche mit bestem Erfolge in der Brauerei des Herrn
G.dahier. Während dieser Zeit habe
ich nie ein böses Wort mit meinem Herrn verloren. Nichts ahnend, wurde ich am letzten Donnerstag den 27. ds. von meinem Herrn auf das Bureau gerufen, wo mir der Lohn ausbezahlt wurde und ich meine Entlassung erhielt. Als ich nach dem Grund hievon frug, ward mir die Antwort, es sei ihm polizeilich die Auflage gemacht worden, mich sofort zu entlassen und nie mehr einen deutschen Burschen in Arbeit zu nehmen. Im Weigerungsfälle habe man ihm mit der Schließung seines Geschäftes gedroht. Bei der Nachfrage um Arbeit in den zwei anderen hiesigen
Brauereien ward mir jedesmal der Bescheid, daß keine „Preußen" eingestellt würden. Beim Verlassen eines dieser Geschäfte wurde mir noch „8alo prussion!" (Schmutzpreuße!) nachgerusen." Zum Glück ist unser Landsmann, wie er schreibt, im Besitz von Geld, so daß er diese Erfahrungen leicht überwinden kann.. Bei der ersten Gelegenheit verläßt er das haßerfüllte Land und Volk, um in Deutschland oder m der Schweiz eine Stellung zu gewinnen. Es ist das Beste, waS er thun kann. Nicht nur politische, in jeder anderen Beziehung verdienten die hcißspornigen Rcvanchehelden isoliert und kaltgestellt zu werden. Wenn sie selbst nach Möglichkeit dazu bcitragen, wie alle die in letzter Zeit bekannt gewordenen verächtlichen Streiche beweisen, so ist ihnen dies Vergnügen zu gönnen, gerade wie später die Last des sich selbst bereiteten Schicksals. Der deutsche Arbeiter aber wird sich daraus eine Lehre ziehen. (Schw. B.)
Freudenstadt, 3. Okt. Am 1. d. Mts. morgens früh wurde der 69 Jahre alte Maurer Johannes Kilgus von Grünthal auf der Straße zwischen Wittlcnswcilcr und Grünthal erfroren anfgcfunden. Wohl de»» erste Fall eines Erfrierung stots u m diese Jahreszeit. __
Handel «k Verkehr.
Kirchheim u. T-, 1. Okt. Obstzufuhr 1348 Säcke: ca. 2300 Ztr. Aepfel ^ 3.30-2.50. Birnen 1-1.50 p. Ztr.
Eßlingen, 3. Okt. Zugcführt 1600 Ztr. Mostobst. Pr eis 2.50—3 per Ztr. bei raschem Absatz. _
Hiezu das Unterhaltungsblatt ^ 40 u. eine Beilage.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck und Verla- derG. D. Aars e r'schen Buchhandlung in Nagold.
Amtliche und Drwat-NekmmLMaämniM.
Revier Wildberg.
Am Samstag den 6. d. Mts., vorm.
8 Uhr, werden aus Staatswald Bettenberg und Schmelzklmge die
Fichtenzapfen
verpachtet.
Zusammenkunft auf der Revieramtskanzlei. _
Nagold.
Samstag den 6. ds. Mts., vorm. 11 Uhr wird in der Wohnung des Oberamtsdieners
1 Ofen
verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Oberamtspflege.
M aulbetsch. Stadtgcmeinde Nagold.
NidkbÄEch-Dnksuf.
Im Distrikt Bühl Abt. Wäsle und vordem Wolfsberg kommen am Montag den 8. Oktober 200 Nm. fast durchweg rottannenes abgespachtes Stockholz zur Versteigerung.
Zusammenkunft nachmittags 2 Uhr auf der alten Heerstraße neben dem Schlag Wäsle.
_ Gemeinderat.
S ch i e t i n g e n.
NerMmdicruug von km- L
l-''
Am Moutag den 8. d. Mts. vorm.!
9 Uhr wird auf dem hiesigen Rathaus >
die Ausbesserung eines bestehenden Kan-! dels sowie die Herstellung eines neuen § Kandels, desgl. die Anbringung eines! ca. 40 m langen eisernen Sicherheit-! geländers im öffentlichen Abstreich ver- akkordiert. ^
_ Schulth.-Amt.
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