jetzige sei nur erst der Anfang eines Feldzugs gegen Bismarck.
Skjlie«.
Die Meldungen über den Empfang Kaiser Wilhelms II. im Vatikan waren samt und sonders verfrüht. Der päpstliche Moniteur de Rome meldet, daß bezüglich des Zeremoniells für den Empfang des deutschen Kaisers endgiltige Bestimmungen überhaupt noch nicht getroffen worden sind, die bezüglichen Beschlüsse demnächst erst gefaßt werden dürften.
Spanien.
Madrid, 28. Sept. Don Carlos erklärt in einem Manifeste, er habe niemals die Zusage gegeben, die Königin-Rcgeiuin nicht bekämpfen zu wollen. Ebensowenig strebte er eine Vereinigung mit den Anhängern Alphonso's an. Uebrigens werde er nichts unternehmen, um die Ruhe Spaniens zu stören, so lange Spanien nicht selbst danach verlange.
Rußland.
Die Petersburger Blätter haben mit den glänzenden Leistungen der russischen Truppen aus den Elisabkthgrader Kaisermanövern gewaltig renommiert; es ist aber nicht so weit her damit. Die Soldaten haben, wie vorurteilslose Augenzeugen berichten, den besten Willen gezeigt, allein die Ausbildung ließ viel zu wünschen übrig und mehr noch zu tadeln waren die Fähigkeiten der höheren Offiziere. Es sind Schnitzer in Menge vorgekommen, und der Zar soll gerade kein sonderlich erfreutes Gesicht gemacht haben. Inzwischen lebt und, regiert der Fürst Ferdinand von Bulgarien recht vergnügt weiter. Au ein Verlassen von Bulgarien denkt er nicht im Entferntesten, seine Mutter, die Herzogin Clementine von Coburg, wird vielmehr auch diesen Winter in Sofia bei ihrem Sohne zubringen.
Amerika.
Wie aus New-Jork telegraphiert wird, läßt das Gelbe Fieber im Süden der nordamerikanischen Union etwas nach, da Frostwetter eingetreten ist. ^ Am heftigsten wütet die Seuche in Jacksonville.
Kleinere Mitteilungen.
So groß ist die Anmaßung der Tschechen in Böhmen daß die städtische Verwaltung in Prag eine geschäftliche Anfrage der städtischen Verwaltung in Berlin in französischer Sprache beantwortet hat. Noch schlimmer ergings der Einladung der Wiener Behörde zum JubiläumslandeSschietzen zu ^ Ehren des Kaiserjubiläums: sie wurde gar nicht beantwortet. ;
Paris, 27. Sept. Ucber die letzten Jahre des , Marschalls Bazaine erfahren wir vom Madrider Figaro- , Korrespondenten: „Das schöne Vermögen der bazainischen ! Eheleute ging dank dem verschwenderischen Leben, das die , Frau, eine geborene Pepita Peuna führte, bald zu Ende.
! Sie hielt offenes HauS und verrückte vielen jungen Madridern ^ 2 die Köpfe. Das Einvernehmen zwischen dem alten Marschall ! und seiner jungen Frau war demgemäß nicht das beste. Bei , den heiteren Festen seiner Gattin glänzte er durch Abwesenheit. Als cs allmählich an den Mitteln fehlte, wurde die ; Wohnung jedes Jahr gewechselt, die Pferde wurden verkauft; .
' der Marschall wanderte in der Frühe in die Gemüschalle ^ und kam mit einem Huhn oder einem Blumenkohl zurück.
! Sie aber reiste, als alles aufgezehrt war, nach Mexiko zurück,
! ihren alten Mann im größten Elend verlassend. Er hatte i auch noch das Unglück, sich ein Rein zu brechen, und ebenso ist das Attentat, das ein fanatischer Franzose auf ihn machte, - noch in aller Erinnerung. Der Anblick des in einer ärmli- ' ; chen Kammer liegenden Greifes, in alten aufgctrennten Pan- , I toffeln und einem zerlöcherten Schlafrock, sei ein erbärmlicher ! gewesen. Dem Berichterstatter, welcher ihn damals vor etwa ! ^ t ^/2 Jahren besuchte, sagte er, es sei kein Wunder gewesen, ^ daß er habe in Metz kapitulieren müssen, denn seine Soldaten seien keinen Schuß Pulver wert gewesen. „Ja", habe er ^ geschrieen, „großmäulige Kerle waren cs, aber wenn es aufs ; Handeln ankam, war es nichts und hatte» sie einmal eine Schlappe erlitten, so waren sie nicht mehr vorwärts zu bringen!" j
Bei der Insel Wight ist am Freitag ein 40 Fuß > langer Walfisch gefangea worden s
Die Bitte des Kindes. Vor 8 Tagen erschien in '
Londoner Journalen folgende rührende Annonce: „Ich bin 6 Jahr alt und sehr brav, trotzdem behandeln mich meine Eltern schlecht, sie geben mir nichts zu essen, und da ich dies auf die Dauer nicht ertragen kann, bitte ich gute Leute, mich anzunehmen." Unter dieser Annonce stand eine Äiuncrkuug der Redaktion, in welcher erzählt wurde, ein kleines Mädchen sei barfuß ins Bureau gekommen und habe die Mit ungeschickter Kinderhandschrift auf vierzciligeS Papier geschriebene Annonce gebracht und weinend gebeten, man möge dieselbe umsonst aufnehmen. Auf diese kleine Annonce liefen ungefähr 700 Anträge ein; eS entstand ein förmlicher Wettkampf um das Kind, welches endlich der Lady Gramont, einer Hofdame der Königin Viktoria, zugesprocheu wurde. Wenige Tage später erschien die Kleine, in Sammet und Seide gekleidet, mit einem Livre-Diener in die betreffende Redaktion und dankte in wohlgcsctztcr Rede für die so wirkungsvolle Annonce.
Handel L Verkehr.
Tübingen, 28. Sept. (Hopfenpreise). Von gut unterrichteter Seite wird uns nutgeteilt, daß die Ortschaften Kay, Mönchberg, Entringen, Brcitcnholz vollständig geräumt sind. Bezahlt wurde 120-160 Unterjesingen, das einen Hopfenertrag von 700 Ztr. hat, ist bis auf 6» Ztr. ausverkauft; erlöst wurde 130—ISO per Ztr. In Poltringen,
Altingeu und Neusten ist nur noch kleiner Vorrat und haben die Produzenten dort auch 130—160 .sti und noch Leihkauf erlöst. (T. Ehr.)
Stuttgart, 27. Sept. (Hopfen.) Auch der heutige Hopfenmarkt gab noch nicht das richtige Bild der diesjährigen Kampagne, insofern nur sehr wenig Prima hereiugeko mmeu ist, welche 125—130 ^ erzielte. Mittclwarc konnte 80 110, geringe Marktware herab bis 60 und SO erzielen. Im Allgemeinen läßt die Trocknung zu wünschen übrig. Bierbrauer werden sich also auch erst an den nächsten Märklagen als Käufer einstellen können.
Nürnberg, 27. Sept. (Hopfen.) Heutige Preise: Marktware prima SS—10S dto. mittel 75—8S.6, dto. gering 50 - 60 Württemberger prima 150—160 dto. mittel 105 -120 Badischer prima 135—150 dto. mittel 105-120 Elsäßer 115-120 X, dto. mittel 95-105 87er 30-70.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in nutz
Verla- derG. D. Aailer'l«beu VuchhandlunL in Nagold.
Revier Nagold.
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am Mittwoch dcn 3. Oktober, nachmittags 4 Uhr aus dem Ltaatswald Schloßberg. Zusammenkunft bei der schönen Eiche am Schloßberg.
Alte n st e i g.
Cirka
Amtliche und Fnvat-AekannLmackrmgen.
Bekanntmachung.
Fuhrwerksbesitzer werden darauf aufmerksam gemacht, daß bis auf Weiteres zwischen Ebhausen und Altensteig von früh 6 Uhr bis abends 6 Uhr eine Dampfstraßenwalze in Betrieb nt.
Calw, den 28. September 1888.
K. Straßenbau-Inspektion. Stuppel.
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Nagold.
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Die erwarten» Zusendungen von vr. liöniuxuisr'k Lro»«irx«ist (HuiutssssuL d'Lau äs tloloKiis) und von I)r. tiärinxuisr's Li'äuler-^VurssIHI, welche beide überall Epoche machende Composilioncn sich auch in hiesiger Gegend durch ihre schätzbaren Eigenschaften bei allen Sachverständigen und Eonsumenten den ungeteiltesten Beifall erworben haben, sind soeben eingetroffen und bin ich nunmehr im Stande, nicht blos alle bisher eingclaufencn Bestellungen zu cffcktuiren, sondern auch jeden weiteren Bedarf meiner gecbrtcn Kunden zu befriedigen, was ich mir erlaube, hierdurch zur öffentlichen Kenntnis zu bringen.
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Nagold.
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Verw.-Aktuar Rapp.