Kaiser Friedrich zu erquicken, nicht erfüllen konnten. Die Weine sind bereits in die Krankenhäuser überführt worden.
Ein lebensfroher Achtziger Professor Billroth gab heute anläßlich einer Operation, welche er auf seiner Klinik an einem schon bejahrten Manne vornahm, eine Anekdote aus seiner Praxis zum Besten, welche die lebhafteste Heiterkeit der anwesenden Acrztc und Studenten hervorricf. Neulich — erzählte Hofrat Billroth, kommt ein seinem Aussehen nach schon recht betagter Mann zu mir und konsultiert mich wegen seines Nasenleidens; erbesaß nur noch eine halbe Nase, die auch nicht mehr viel wert war, und meinte, ich möge nur eine Operation vornehmen und statt der kranken eine anständige künstliche Nase aufsctzen. Ich fragte den Mann, wie alt er sei. „Ich bin 80 Jahre alt/ meinte dieser. „Halten Sie es in Ihrem Alter noch für notwendig, sich einer Operation zu unterziehen?" fragte ich dm Patienten. „Herr Professor," sagte hierauf der Alte, „mein seliger Vater ist 125 Jahre alt geworden und ich sehe nicht ein, weshalb ich noch 45 Jahre lang mit einer halben Nase hcrumgchen soll!"
„E ch t." Eine junge Pariserin wird von ihrem Geliebte» entführt. Das Paar sitzt liebcstrunken und traumverloren im Eisenbahnwagen; der Zug muß jeden Augenblick abgehen. Da stürzt noch eine einzelne Dame auf den Perron, eilt suchend die Wagenreihe entlang und steht plötzlich vor den ahnungslosen Liebenden. „Meine Mutter!" stammelt das junge Mädchen entsetzt. - - „Wohin willst du, du Elende ?" schreit die Erboste. — „Nach Brüssel." — Das Zeichen zur Abfahrt übertönt den ZornauSbruch der unglücklichen Mutter. Der Zug setzt sich in Bewegung. Da ruft sic ihrer Tochter nach: „Dann bring mir wenigstens Stzitzen mit, wenn du wieder kommst!"
25 000 Liter Wein ins Meer geschüttet. Der „Penstero" in Nizza erzählt: Am Samstag wurde die hiesige Polizei von den Behörden in Montpellier verständigt, daß die von einem dortigen Exporthaus,: an eine hiesige Firma gelieferten 25 000 Liter Wein gefälscht seien und daher unverzüglich vernichtet werden müssen. Der Präfekt ließ nun die ganze Wcinsendung, die noch auf dem Bahnhof lagerte, mit Beschlag belegen und sie dann ins Meer werfen. Tausende von Neugierigen waren bei diesem Schauspiele im Hafen versammelt.
Im Haag ist eine bemerkenswerte Anwendung des Hypnotismus im Interesse der Chirurgie vorgekommcn. In einem dortigen Krankenhause sollte an einem jungen Manne eine schwierige und viel Zeit in Anspruch nehmende Operation gemacht werden. Da der Zustand des Kranken Chloroformieren nicht gestattete und eine Kokaineinspritzung nicht ausreichte, so beschlossen die Aerzte zum Hypnotismus ihre Zuflucht zu nehmen und den Spezialisten Dr. de Jong zuzuzichcn. Dieser brachte dem Kranken die Ueberzeugung bei, daß er keinen Schmerz während der Operation empfinden werde. Die Operation wurde ausgeführt und nahm eine volle Stunde in Anspruch. Als der junge Mann wieder erwachte, erklärte er, Alles, was um ihn herum vorgegangen, bemerkt und beobachtet zu haben, aber ohne irgend einen Schmerz zu empfinden.
Die Mutter des Fürsten Ferdinand hat in Sofia 12mal zu Gevatter gestanden und, entgegen ihrer sonstigen Sparsamkeit kostbare Geschenke gemacht. Prinzessin Clementine weiß recht gut, daß man die Männer durch die Frauen erobert und daß die letzteren nichts so rührt, als die Güte ihren Kindern gegenüber. Die 12 kleinen Clementincn haben nicht nur das herkömmliche silberne Eßbesteck bekommen, sondern auch den vollständigen Taufanzug, je ein Sparkassen
buch mit hübscher Einlage und das Bild des Fürsten Ferdinand in kostbarem Rahmen.
Heilsarmee. Bei dem Amerikanerfeste wollten auch zwei Mitglieder der Heilsarmee im englischen Garten ihre Traktätchen verkaufen. Damit kamen sie aber bei den Amerikanern schlecht an. Hals über Kopf mußten sic ihren Rückzug antretcn. Ebenso erging cs einem Heilsarmeelcr im Bierkcllcr während der Brauereiausstcllung. Auch hier wurde derselbe mit affenartiger Geschwindigkeit wieder an die Luft gesetzt. Als er sich hierüber bei einem Manne der öffentlichen Sicherheit beschwerte, bemerkte dieser: „Ja, da kann ich nichts machen. Ich habe Ihnen ja vorhin schon gesagt, in den Keller können Sie, aber wie sic wieder herauskommen, dafür kann ich nicht garantieren."
Der farbige Prediger am Zwiebelnbach in Travis County in Texas überraschte neulich seine schwarzen und gelben Schafe am Schluffe seiner Predigt mit folgenden Worten: „Brüder und Schwestern! Ich muß Euch heute noch sagen, daß ich es satt bi», für zwei Dollars, wöchentlich Euch durch meine Predigten ins Himmelreich zu schieben; und wenn Ihr mein Gehalt nicht wenigstens auf drei Dollars die Woche erhöht, so muß ich streiken. Ich würde mich dann lieber mit Euch auf die nächste Hühner- und Ferkcljagd begeben und es dabei auf einen Platz im Himmel (d. h. ans einen tätlichen Schuß seitens des rechtmäßigen Hühner- und Ferkelbesitzers. Die Red.) ankommen lassen." Die Kirchenältesten beriefen darauf nach dem Gottesdienst eine Gemeindeversammlung, und cs wurde von den Brüdern und Schwestern einstimmig beschlossen, das Gehalt des predigenden Bruders auf zwei Doll, wöchentlich zu belassen und ihn lieber zur Erhöhung seiner Sporteln auf die Hühnerjagd gehen zu lassen.
Handel <L Verkehr.
Rottenbnrg, 6 Juli. In dem Stand der Hopfenpflanze herrscht zurzeit große Verschiedenheit. Während es Gärten giebt, in welchen die Pflanze sehr schön steht und alles Gedeihen verspricht, giebt cs in unserem Bezirke auch Pflanzungen, welche durch die Hitze des vorigen Monats und das sich eingeschlichcne Ungeziefer so notgclitten haben, daß an der Ertragsfühigkcit gezwcifclt werden muß. Obst giebt cs viel, sowohl Kern- wie Steinobst, auch der Weinstock hängt voll der Trauben.
Stuttgart, (Ledcrmcffe.) Achnlich wie die ferndige Julimesse war die diesjährige befahren mit ca. IIOO Zentr.; sie nahm einen ziemlich lebhaften Verlauf. Nur kleinere Posten, hauptsächlich in Wildleder, blieben unverkauft. Die Preise verhielten sich der Zeit entsprechend, ein Rückgang ist nicht zu bemerken.
Heilbronn, 4. Juli. Wollmarkt. Heute am 2. Tag ipurde fast das meiste, je nach Qualität, zn 95—130 verkauft bis auf einige größere Partien, welche von den Eigentümern wegen des Preisabschlags, der gegen das Vorjahr 10—t5chg heträgt, nicht abgegeben wurden.
Heilbronn, 6. Juli. Wollmarkt. Bis heute mittag war der ganze zugeführte Vorrat von Wolle bis auf zwei kleinere Partien von ca. 200 Ztr. zusammen zn gleichblei- bcnden Preisen verkauft. Der Vcrkaufswert der nmgcsetzten Wolle beträgt mehr als 500 000
Allerlei.
— Kälberaufzucht mit Brodsuppe. Auf der bekannten vorzüglich geleiteten milchwirtschaftlichen Versuchsstation Raden in Mecklenburg wird bei
der Aufzucht der Kälber mit gutem Erfolg auch die ! Darreichung von Brodsuppe geübt. Benno Martiny beschreibt dieselbe: Die Fütterung der Kälber mit Brodsuppe beginnt, sobald die Kälber ein Alter von 6 Wochen erreicht haben. Das Brot wird in Stücke geschnitten und mit heißem Wasser zu einem mäßig steifen Brei verrührt. Man beginnt mit ^/2 Kilo Brot auf den Kopf und läßt die Gabe alsdann von Woche zu Woche steigen, so daß die Kälber mit 14 Wochen 2/4 bis 1 Kilo Brot erhalten, von wann ab dasselbe wegfällt. Darnach werden die Kälber wie folgt gefüttert: Mit 6 Wochen ffs Kilo Brot und 5 Liter abgerahmte Milch; mit 8 Wochen ^/z Kilo Brot. 2 Liter Milch und 3 Liter Buttermilch; mit 10 Wochen Us Kilo Brot, 1 Liter Milch und 4 Liter Buttermilch mit 14 Wochen 2/4 bis l Kilo Brot und 6 Liter Buttermilch.
— Viele Eier zu bekommen. Man muß den Hühnerstall monatlich mit Sand und ungelöschtem Kalk bestreuen und im Winter warm halten, dann wird eine Henne vom Monate Februar bis in den Herbst 140—150 Eier legen. Junge Hühner sind besser zum Legen als alte, von denen man die nötige Zahl zum Brüten behalten muß, wozu sie besser taugen.
— Auch eine goldene Hochzeit. „Weißt Du schon, daß Julius morgen seine goldene Hochzeit feiert?" — „Ach geh, er ist ja noch gar nicht verheiratet." — „Macht nichts, er heiratet aber die Tochter des Bankiers Meier."
— Kindlich. „Ich freue mich, daß mich der Storch gerade zu Dir gebracht hat, Mama " „Und warum, mein Liebling?" „Weil ich Dich so sehr gut leiden kann."
Schwarz ganzseid. 8a1in merveillenx
V. M. 135 bis Mk. 9.80 p. Met. - s13. Qual.) - versendet roben- u. stückweise Porto- und zollfrei das Fabrik-Depot <4. HsnnsbsrK, sK. u. K. Hoflicf.) 2ürieli. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pfg. Porto.
Das Insanlericgrmchr M/71. 84. Mit 27 Abbildungen. Verlag von W. Kohlhammer in Stuttgart. Preis 40
Als das Magazin-Gewehr im deutschen Heere cinge- führt worden, mußte die aktive Mannschaft sowie die Reserve und Landwehr auch mit dem Gebrauch der neuen Waffe bekannt gemacht, „instruiert" werden. Als Hilfsmittel für diese Instruktion erschien obiges, von einem württembergischen Offizier im Auftrag seines Regiments verfaßtes, dienstlich geprüftes Schriftchcn. Dasselbe enthält eine ganz ins einzelne gehende, leicht verständliche Beschreibung des neuen Gewehrs mit genauen Abbildungen über die einzelnen Teile desselben, namentlich das Schloß und das Magazin re. Gediente Militärs, sowie überhaupt Alle, die sich für diese neue vervollkommnest Waffe interessieren, werden das Büchlein mit Interesse lesen.
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Nagold. — Druck und Verlag der G. W. Aais e r'schen Buchhandlung in Nagold.
LLkn-Vsrkskr.
Richtung Nagold —Hochdorf—Eutingen - Horb:
ab Nagold
5.10
8.10
1.20
3.41
8 . 22 .
ab Gündringen
5.22
8.23
1.51
3.54
8.35.
ab Hochdorf
5.33
8.33
2.20
4.04
8.45.
an Eutingen
5.40
8.41
2.31
4.11
8.53.
ab Eutingen
5.45
8.45
3.30
4.14
9.11.
an Horb
5.59
8.57
3.50
4.28
9.25.
Richtung Horb—Eutingen—Hochdorf—Nagold:
ab Horb 5.56 8.54 2.37 5.05 9.29.
an Eutingen 6.12 9.12 2.54 5.29 9 . 45 .
ab Eutingen 6.21 9.25 2.67 5.40 9.52.
ab Hochdorf 6.36 9.41 3.06 6.05 10.03.
ab Gündringen 6.46 9.51 3.13 6.19 10.13.
an Nagold 6.56 10.02 3.24 6.32 10 . 22 .
Richtung Eutingen—Herrenberg—Stuttgart:
ab Eutingen 6.17 9.19 1.25 5.20 9.50.
ob Ergcnzingen 6.25 9.30 — 5.40 9.57.
ab Bondorf 6.34 9.40 — 6.01 10.05.
ab Nebringen 6.43 9.50 — 6.16 10 . 12 .
ab Herrenberg 6.52 10.03 1.49 6.41 10 . 20 .
an Stuttgart 8.25 11.38 2.48 10.05 11.40.
Richtung Stuttgart—Herrenberg—Eutingen:
ab Stuttgart 6.45 10.— 130 2.10 6.50.
ab Herrenberg 8.08 1.15 2.30 3.40 8.24.
ab Nebringen 8.17 1.44 — 3.49 8.34.
ab Bondorf 8.25 2.03 — 3.57 8.43.
ob Ergenzingen 8.33 2.24 — 4.05 8.52.
an Eutingen 8.39 2.34 2.52 4.11 9 .—.
Richtung Nagold—Wildberg—Calw:
ab Nagold 6.59 10.05 3.22 6.55 10.24.
ab Emmingen 7.07 10.14 3.30 7.06 10.32.
ab Wildberg 7.16 10.23 3.37 7.25 10.41.
ab Teinach 7.34 10.39 3.48 7.58 10.53.
an Calw 7.40 10.47 3.54 8.07 11 .—.
Richtung Calw—Wildberg—Nagold:
ab Calw 4.30 7.27 11.30 2.57 7.38.
ab Teinach 4.37 7.35 11.45 3.04 7.46.
ab Wildberg 4.51 7.49 12.18 3.20 8 . 02 .
ab Emmingen 5.01 7.59 12.38 3.30 8 . 11 .
an Nagold 5.09 8.07 12.52 3.39 8.19.
Richtung Calw—Stuttgart:
ab Calw 7.45 11.05 2.15 8 . 20 .
an Stuttgart 9.33 12.52 5.10 10 . 20 .
Richtung Stuttgart—Calw: ab Stuttgart 5.33 9.— 3.— 7.05. an Calw 7.21 11.17 6.05 8.51.
Richtung Calw—Pforzheim:
ab Calw 4.05 7.53 11.25 3.55 8.57.
an Pforzheim 5.40 8.41 12.25 4.37 9.43.
Richtung Pforzheim—Calw:
ab Pforzheim 6.25 8.55 2.05 6.45 9.55.
an Calw 7.18 10.40 2.55 7.33 10.52.
Richtung Wildbad—Neuenbürg—Pforzheim:
ab Wildbad' 5.35 7.35 10.45 1.— 5.40 8.25.
ab Neuenbürg 6.07 8.07 11.16 1.23 6.12 8.57.
an Pforzheim 6.30 8.30 11.40 1.40 6.35 9.20.
Richtung Pforzheim—Wildbad:
ab Pforzheim 7.35 9.40 2.10 3.35 7.15 9.50.
ab Neuenbürg 8.05 10 06 2.37 3.53 7.43 10.16.
an Wildbad 8.38 10.40 3.10 4.15 8.15 10.50.
Richtung Hochdorf—Freudenstadt:
ab Hochdorf 6.36 9.33 3.15 5.03 10.03.
an Freudenstadt 8.01 10.30 4.07 6.27 11.—.
Richtung Freudenstadt—Hochdorf:
ab Freudenstadt 4.40 7.42 12.30 2.10 8 .—.
an Hochdorf 5.31 8.26 1.10 3.46 8.46.
Nagold-Alstnsteig Abg. 8.85 vm. 1.50 nm. 8.45 nm. 10.4! Mensteiq-Nagold „ 4.45 vm. 8 vm. 1 nm. 4.35 n Nagold—Haiterbach „ 9 vm. 8.45 nm.
Haiterbach—Nagold „ 6.20 vm. 4.55 nm.
Nagold—Baisingen—Ergenzingen Abg. 12.15 nm.
?0Lt-Vsrdinäun§sn:
Ergenzingen—Baisingen Nagold Abg. 8.40 vm. Baisingen—Ergenzingen Abg. 5.50 vm. n. 1.40 mn. Ergenzingen—Baisingcn Abg. 9. um.
Altensteig—Pfalzgrafcnwcilcr—Dornstctten Abg. 4.45 vm. Pfalzgrafcnweiler—Altensteig Abg. 2.10 nm.
Dornstetten- -Pfalzgrafenw. Abg. 8.05 vm. 12.50 m. 11. nm. Pfalzgrafenwei! er—Dornstctten Abg.6.15vm. 8.50 vm. 6.35 nm Altensteig-Enzklöstcrle Abg. 6.15 vm.
Enzklösterlc-Altensteig Abg. 6.25 nm.
Postschalter
An Werktagen von 7 —12 Uhr vormittags.
„ „ „ 2 —7 Uhr nachmittags.
Oe
ffnung:
An Sonn- und Festtagen von 8 —9 Uhr vormittags. ,, ,, „ ,, ,, 12 Uhr „
„ „ „ „ „ 5—7 Uhr nachmittags.