eine unwürdige Haltung angesichts dieses Todesfalls > annimmt — so kann man nicht umhin zu konstatie- ? ren, daß sich Frankreich wieder einmal selbst eine! Demütigung zugesügt hat, wie sie tiefer kaum gedacht ^ werden kann. — Der Regierung muß das Zeugnis! gegeben werden, daß sie diesem wüsten Treiben ent-l gegentritt. Sie hat 30 jener Kolporteure verhaften . lassen. Auch mehrere Zeitungen sprechen ihre Ent- ^ rüstung aus. -
Paris, l 3. März. Die Minister haben wegen ! der Kaisertrauer alle für diese Woche vorbereitet gewesenen Bälle, Empfänge und Festlichkeiten abgesagt In beiden Kammern wird beantragt werden, am Tage ^ des Begräbnisses des Kaisers keine Sitzung zu halten. Belgien.
Brüssel, 1l. März. Die hiesige deutsche § Kolonie sendet einen mächtigen Kornblumenkranz mit der Aufschrift: „Ihrem glorreichen unvergeßlichen Kaiser die trauernden Deutschen in Brüssel" nach Berlin. Der König ordnete eine vierwöchige Hoftrauer an.
Brüssel, 12. März. Die belgische Presse feiert den Kaiser Friedrich als Friedenssürst.
Holland.
Das Befinden König Wilhelms II I. von ^ Holland gibt wieder zu Besorgnissen Anlaß, da er in letzter Zeit mit heftigen Schmerzen auftretende Krampfanfälle gehabt hat. König Wilhelm, der im ^ vorigen Monat sein 71. Lebensjahr vollendet hat, leidet an einer Blasenkrankheit. i
Italien.
Rom, 12. März. Die bei der Unterhaltung ^ mit dem König Humbert niedergeschriebenen Worte, Kaiser Friedrichs lauten im Resume folgendermaßen: , „Du verlorst Deinen Vater und ich kam nach Rom, ! um sein Gedächtnis zu ehren und Deiner Thronbesteigung beizuwohnen und voll Teilnahme an Deinem und Deiner Völker Leid und Freud und jetzt kommst Du zu mir im Unglück; ich danke Dir und erblicke in diesem Akt eine neue Probe der Freundschaft, welche,
so Gott mir die Gesundheit zurückgiebt, zwischen uns selbst und unseren Dynastien und Völkern immer stärker werden soll."
Rom, 12. März. Die „Opinione" konstatiert, Kaiser Friedrich sei augenblicklich der beliebteste ausländische Herrscher für die Italiener, eine Friedensburg Deutschlands und Italiens, ein förmliches Element des öffentlichen Gewissens in Italien. Auch radikale Journale sprechen mit großer Verehrung von Kaiser Friedrich.
Rußland.
Petersburg. 11. März. Das „Journal de St. Petersbourg" sagt: In den Telegrammen zwischen San Remo und Petersburg wurde das beiderseitige feste Vertrauen auf die Fortdauer dex traditionellen Freundschaft beider Länder und die liebevolle Zuneigung beider Familien ausgesprochen. Das Journal hofft, das Andenken des Dahingeschiedenen werde dauernd über den beiden Dynastien und Reichen schweben zu deren eigenem Heile wie zum größten Vorteile der sozialen Ordnung und des Friedens der ganzen Welt.
Petersburg, 11. März. Ein Tagesbefehl gibt die Ernennung des Kaisers Friedrich III. zum Chef des Petersburger Grenadier-Regiments und des Kalaga'schen Regiments bekannt.
Eine Nachricht, die von größter Wichtigkeit werden könnte, aber auch mit größter Vorsicht aufzunehmen ist, kommt aus St. Petersburg. Sie lautet : Der Zar hat, durch die großen Geldverluste und die politischen Niederlagen, welche Rußland unter seiner Regierung erlitten hat, bewogen, die ganze Bürde der alltäglichen Regierungsgeschäfte auf die Schultern seines Bruders Wladimir gewälzt. Die feindliche Politik gegen Deutschland hat sehr böse Früchte getragen, man ist zur Umkehrung gezwungen, und der Zar, zu stolz, dies auf dem gewöhnlichen Weg der Ministerentlassung zu thun, hat sich gezwungen gesehen, diesen Umweg einzuschlagen. Wladimir ist entschieden deutsch-freundlich gesinnt, worin
^ er von seiner Gemahlin, der Großfürstin Marie. ! welche als mecklenburgische Prinzessin ihrem Glauben ^ treu geblieben ist und von Seiten des Deutschtums, j in Rußland die größte Verehrung genießt, kräftig ^ bestärkt wird. Die vier Minister Pobedonoszeff, ! Tolstoi, Wannowski und Woronzeff werden zwar
> noch einige Zeit am Ruder bleiben, es hieße ein ! zu drastisches Eingeständnis verkehrter Politik, wenn
sie so kurz nach ihrer Dekoration ihrer Aemter ent- i hoben würden, aber ihr Einfluß wird sehr stark re-
> duziert werden, sie haben sich nicht allein im gesamten ^ Europa, mit alleiniger Ausnahme von Frankreich, ! mißliebig gemacht, sondern auch im Innern Rußlands.
Amerika.
i New York, 7. März. In dem Gebäude der ^ größten Zeitung in Springfield, Massachusetts, der ! „Daily Union", brach gestern nachts, während der i lebhaftesten Arbeit, ein verheerender Brand aus, der z mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Die Feuer- j wehr stand nicht auf der Höhe der Aufgabe. Zwölf ! Menschen kamen in den Flammen um, sechszehn, darunter drei weibliche (!) Redakteure verloren durch Herabspringen auf die Straße ihr Leben.
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(Hiezu eine Beilage.)
Verantwortlicher Redakteur Steinwandel in Na,old.Druck u»d
Berlaz der G. W. Aoikcr'schen Buchhandlung in Nagold.
Revier Enzklösterle. >
In Gemäßheit der ortspolizeilichen ! Vorschriften, betreffend die Benützung i der auf Enzthaler Markung gelegenen! Floßeinbindstätten, vom 24. Januar d. ! I., ist für den Rohnbach-Keuter als
Kol'zpol'lerer
von heute ab Jakob Friedrich Mast
von Mittel-Enzthal ausgestellt. i
Derselbe hat sämtliches Holz, wel-^ ches zu obigem Keuter beigeführt wird,! zu poltern und hiefür vom Holzeigen- ; tümer 4 L pro Stamm anzusprechen.
Den 13. März 1888. _K. Revieramt.
Nagold.
Liegenschafts-
Verkauf.
Aus der Konkursmasse des Friedrich Rauser, Rotgerbers hier, wird am nächsten Samstag den 17. d. M., nachmittags 2 Uhr
die vorhandene, in Nummer 21 dieses Blatts näher beschriebene Liegenschaft in Gebäuden, Aeckern und Wiesen be- ! stehend , wiederholt und letztmals auf ^ dem Rathause im öffentlichen Aufstreich verkauft. Jeder Steigerer hat sogleich. einen tüchtigen Bürgen und Selbstzähler zu stellen. Die Kaufschillinge sind in 4 Jahreszielern zu bezahlen. Die Gebäude mit ihrer Einrichtung würden sich zum Betrieb der Rotgerberei besonders eignen.
Den 10. März 1888.
Konknrsverwaltung.
Obcrjettingen.
Lehrlings-Gesuch.
Einen wohlerzogenen Jungen nimmt bis l. Mai in die Lehre
^Friedrich F r a s ch, Schreiner und Glaser.
Amtliche und ArivaL-Aekarmtmachungsn.
Uagolb. Behufs richtiger Berechnung der Geld-Entschädigung der Schullehrer für ihre nicht in natura bezogenen Fruchtbesoldungen wird nach Konsistorialerlaß vom 16. Oktober 1860 (Amtsblatt Nro. 60 von 1860) der Preis der nachbenannten Früchte, wie er sich an dem entscheidenden Markttag gestellt hat, hiedurch in Nachstehendem bekannt gemacht:
1 Markttag, 1 Roggen. Kestvo nn >> (und zwar der erste Markt- j Mittel-
^ ' ff tag des 3. Monats des l! Gewicht
ff I. Quartals 1888. 'pr. Schsfl.
Nagold . Altensteig
März 1888. Iten 7ten
272
240
Dinkel. Haber.
Mittel- ^ Mittel-
Preis per Ctr. r Gewicht ! Preis per Ctr. I! Gewicht ! Preis per Ctr. ^ ^ s!pr. Schsfl) ^ ! 4 s.pr. Schsfl)
Den 12. März 1888.
Stadtgemeinde Nagold.
ü
Kreiuil>»h-NeklMfk.
WU
WALL
ll. Im Distrikt Killberg Abt. Buch und Molde am Mittwoch den 21. März: 130 Rm. eichene und sonstige gemischte Laubholz-Scheiter und Prügel;
100 Rm. Nadelholz-Schtr. u. Prügel, 3500 St. meist hartholzene Laubholz- Wellen,
500 St. Nadelholz-Wellen. Zusammenkunft morgens 9 Uhr auf der Straße nach Rohrdorf bei der sog. Schafbrücke.
2. Im Distrikt Winterhalde am Donnerstag den 22. März:
14 Rm. Laubholz-Schtr. n. Prgl., 110 Rm. Nadelh.-Schtr. u. Prügel, 2600 St. meist hartholzene Laub- Holz-Wellen.
1200 St., teilweise zu Streu taugliche Nadelholz Wellen.
3 Lose Schlagranm (Reppel'päiie), durch die 3 alten Abteilungslimcn getrennt.
! Zusammenkunft morgens 9 Uhr auf
! der alten Straße nach Unterschwandorf > beim sog. Winterbrückle.
I _ Gemeinderat.
Gündringen.
Lang- L
Klohholz-Berkans.
Am Dienstag den 20. d. M.. morgens 9 Uhr, verkauft die hiesige Gemeinde ^ 223 Festmeter Lang- und Klotzholz, größtenteils lauter rottannenes. KM LZLZ
Zusammenkunft bei der Brücke.
_
KopMülky.
Hr. Dr. Bremickcr, prakt. Ärztin! Gtsrus, heilte mich briefl. von heft.,l nervösen Kopf- n. Gcsichtsschmcrzeii s seit langer Zeit bestehend, durch unschdl.k Mittel. Fang bei Jauu, Ct. Fri-i bourg, April 1887. Moojer, Martin > Keine Geheiminittel! Adresse Dr. Dre-ß »Ücker, postlagernd Nonllan;.
15 ! 158 7 35 168 s 7
70 - 168 7 50 >80 7
K. gemeinschaftliches Oberamt in Schulsachen. Or. Gugel. Schott.
oo
90
Schietingen.
Stammholz- L Stangen-Verkaus.
Am Montqg den IS. d. M ,
von 9 Uhr an,
(wegen Beisetzung des Kaisers nicht am . Freitag)
114,20 Festmlr. Lang- und Klotzholz, 300 rottann. Derb- -
653 .. Hopfen- j Stangen.
_ Schultheißenamt.
M i n d e r s b a ch.
Jagd-
Verpachtung.
dkm Montag den März d.J., vorm, l Uhr, wird die hie- sige Gemeinde-Jagd a«f weitere 3 Jahre hiesigem Rats- zimmcr verpachtet, wozu Liebhaber ein- geladen werden.
Ten 14. März 1888.
Gemeinderat.