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Amts- und Intelligenz-Blatt für de« Oberamts-Bezirk Nagold.
Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag Donners- ,/» lag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier
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Samstag den 30. Juli
1 JnsertionSgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge h wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 4, 'bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate muffen ! spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der '! Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1887.
Bestellungen
auf den
für die Monate
August L September
können bei jeder Poststelle bezw. den betreffenden Postboten gemacht werden.
Amtliches.
Bekarintmachuug,
betreffend den Umtausch der Schuldverschreibungen^ des gekündigten 4^/chrozentigen württembergischen! Staatsanlehens vom 1. Januar 1887. !
Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung! des ständischen Ausschusses und des K. Finanzministeriums vom 14. Juni d. I., betreffend die Kündigung bzw. Umwandlung des 4'/sprozentigen württembergischen Staatsanlehens vom 1.Januar 1877 in ein
sicherungspflichtigen Lehrling rechtzeitig an- und abzumelden haben bei dem Kassier der betreffenden Krankenkasse, beziehungsweise bei derjenigen örtlichen Verwaltungsstelle, zu welcher der Ort der Beschäftigung gehört, daß die Versäumnis dieser Verpflichtung eine Geldstrafe bis zu 20 -4L nach sich zieht und außerdem der Arbeitgeber, welcher der Anmeldepflicht nicht genügt, verpflichtet ist, alle Aufwendungen zu erstatten, welche die Kasse zur Unterstützung einer vor der Anmeldung erkrankten Person gemacht bat.
Den 28. Juli 1887.
K. Oberamt. Güntner. ---
Tages-Neuigketterr.
Deutsches Reich.
—Z Nagold. Heute vormittag brachten Eisenbahnreisende des 10-Uhr-Zugs die Nachricht, daß in dem uahegelegenen Jselshausenein Haus in Flammen stehe, und es war auch kurz zuvor von den umliegenden Höhen aus Rauch und Feuer bemerkt wor- 4prozentiges Staatsanleben (Staatsanzeiger Nr. 137),! den. Wie wir hören , ist ein größeres Haus , dem
werden die Besitzer von Schuldverschreibungen des ge kündigten Anlehcns darauf hiugewiesen, daß von dem den Gläubigern eingeräumten Recht zum Umtausch der gekündigten Schuldverschreibungen gegen Schuldverschreibungen des gleichen Nennwerts eines 4pro- zentigen württembergischen Staatsanlehens zum Kurse von 101 ^ 50 L
nur binnen der auf den 20. Juni bis 1. August d. I.
festgesetzten Konversionsfrist Gebrauch gemacht werden kann.
Zur Erteilung von Auskunft über die 'näheren Bedingungen des Ümtauschs sind die Unterzeichneten Anmeldestellen bereit, von welchen auch Formulare zu Anmeldeverzeichnissen unentgeltlich bezogen werden können.
Altensteig, den
18. Juni
Lu«
K. Kameralamt. Wühler, A.-V.
Reuth in, den
18. Jum
19. Juli
1887.
K. Kameralamt. B e ch l e r.
Nagold. j
An die Schultheißenärnter.
Denselben gehen die Protokolle des Oberamts-! baumwarts Bühler über die Visitation der Bäume' im Frühjahr 1887 zu, um die Anordnungen zu vollziehen, die Defekte rechtzeitig und vollständig zu er- ! ledigen und längstens bis 1. April 1888 unter Rück- i gäbe der Protokolle Vollzugs-Anzeige zu erstatten. '
Den 28. Juli 1887.
K. Oberamt. Güntner.
Nagold.
Bekanntmachung,
die Krankenversicherung der Arbeiter betreffend.
Nach tz 1 des Gesetzes, betreffend die Kranken- ! Versicherung der Arbeiter vom 15. Juni 1883 sind die Personen Ziff. 1, 2 u. 3 gedachten 8 versiche-! rungspflichtig, sofern sie gegen Gehalt oder Lohn be- > schästigt sind.
Die Unterzeichnete Stelle sieht sich veranlaßt, ! darauf aufmerksam zu machen, daß als Lohn
Schreinermeister Rauser gehörig, samt Scheuer abgebrannt; bei Ausbruch des Brandes war der Besitzer im Orte anderwärts beschäftigt und die Frau in Arbeit auf dem Felde. Durch reichlich vorhandenes Brennmaterial brannte sozusagen das ganze Haus auf einmal, so daß außer dem Vieh nichts mehr gerettet werden konnte, und seien zwei kleinere Kinder, welche zu Hause gewesen, nur durch große Geistesgegenwart und außerordentlichen Mut einer Nachbarsfrau vom Flammentod errettet worden. Auswärtige Hilfe ist nicht verlangt und das Feuer auf seinen Entstehungsherd beschränkt worden. Ursache noch nicht bekannt. — Obigem Bericht geht uns noch folgender zu: Jselshausen, 28. Juli. Unmittelbar nach 10 Uhr erscholl der Schreckensruf „Feuer!" Es brannte im Hause des Simon Rauser, Schreiners.
Der Hausbesitzer war in der Kirche beschäftigt, die Hausfrau war seit morgens auf dem Felde und fand bei ihrer Rückkunft nur noch einen Trümmerhaufen anstatt ihrer Habe. Trotzdem die Einwohner schnell zur Stelle waren, konnte von der Fahrnis nichts gerettet werden; mit Lebensgefahr rettete der Hausbesitzer seine Kuh und ein jüngeres Rind. Das kleinste Kind, ein zweijähriges Mädchen, wurde durch Kath.
Mast geb. Schüler aus dem mit Rauch erfüllten Hause geholt und so vor dem Erstickungstod gerettet,
2 Minuten später wäre jede Rettung unmöglich gewesen. In kürzester Zeit brannte das ganze Anwesen nieder. Die ganze Thätigkeit der Löschmannschaft war darauf gerichtet, ein nur 2 Schritte entferntes Nachbarhaus zu retten, was auch zum Glück gelang, dank der schnellen und wirkungsvollen Hilfe, welche Hr. Fabrikant Sannwald mit seinen Arbeitem brachte und Dank der braven Spritzenmannschaft, welche auch in glühendster Hitze auf ihrem Posten blieb. Der Abgebrannte ist schwach versichert; das Mitleid mit ^ den Schwerheimgesuchten ist allgemein. Entstehungs^-A^öM Ursache unbekannt. ,
* Nagold, 29. Juli. Durch die Stadtglocke wurde heute bekannt gegeben, daß bei sämtlichen Metzgern das Pfund Rindfleisch zu 44 abgegeben werde.
Neubulach, 25. Juli. Am heutigen Jakobiseiertage hielt der Kriegerverein seine Fahnenweihe.
Es beteiligten sich an derselben 10 Vereine. Die
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Naturalbezüge gelten und daß daher ein Gehilfe oder i Festrede hielt Herr Stadtschultheiß Hermann Lehrling, welcher freie Wohnung und Kost hat, Lohn ! Unter großem Andrange fand am Montag nachbezieht und somit unter 8- 1 gedachten Reichsgesetzes . mittag in Teinach das altherkömmliche Jakobifest fällt, und daß daher die Arbeitgeber auch jeden ver-: statt. Die komischen Szenen, die namentlich das
Eselrennen, der Hahnentanz u. s. w. stets im Gefolge haben, erregten große Heiterkeit.
Weil im Schönbuch, 26. Juli. Heute Nachmittag wurde in dem abgelegenen Waldteil Bromberg 3 Waldarbeiter vom Blitz getötet. Ein vierter kam schwer verletzt hier an.
Fr ei bürg, 27. Juli. Als Beweis, wie stetig der Altkatholizismus selbst am Sitze des Erzbischofs an Anhängern zunimmt, erwähnt die „Bad. Laudesztg.", daß im letztvergangenen halben Jahre 29 Schüler des Gymnasiums und 15 der Realschule den altkatholischen Religionsunterricht besuchten und die altkatholische Gemeinde hier zur Zeit nahezu 500 Mitglieder zählt.
Aus der Pfalz, 25. Juli. Die Weinbergsbesitzer machen vergnügte Gesichter, da die Hoffnung auf ein qualitativ recht gutes Herbsterträgnis von Tag zu Tag wächst; auch über die zu erwartende Quantität herrscht eine befriedigende Stimmung.
Aachen, 25. Juli. In der letzten Nacht passierten mit dem Kourierzuge. auf der Reise von Petersburg nach Paris, 24 Millionen Rubel in Russischen Papieren unsere Stadt. Die Werte waren in 12 Lederkoffern (im Gewichte von 14 Zentnern)
! verpackt und gingen unter dem Schutze eines Kai- ! serlichen Gesandtschaftspasses. Mit der Spedition war eine hiesige Firma betraut.
Aus den Verhandlungen des deutschen Turntages in Koburg dürfte nachfolgender Beschluß als bemerkenswert von Interesse für die Oeffentlichkeit sein. Diejenigen Vereine, welche ein Wettturnen Erwachsener mit anderen als von der deutschen Turnerschast beschlossenen Preisen krönen, werden verwarnt und im Wiederholungsfälle ausgeschlossen. Empfohlen wird, in der Befehlsweise, in Bekanntmachungen, Besprechungen turnerischer Angelegenheiten unter Ausschluß der Fremdwörter sich deutscher Ausdrücke zu bedienen.
Wie aus Hamburg gemeldet wird, striken dort 2000 Tischlergesellen. Nur wenige Tischler arbeiten noch.
Berlin, 26. Juli. Laut verschiedenen Privatnachrichten aus London ist der deutsche Kronprinz an Bord des Schiffes „Victoria and Albert" mit der Ex-Kaiserin Eugenie zusammengetroffen. Der Kronprinz Friedrich Wilhelm und die Gemahlin des Kaisers Napoleon IH. trafen zuletzt bei der Eröffnung des Suezkanals im November 1868 zusammen.
Berlin, 26. Juli. Das Gerücht, Graf Blnmenthal, der kommandierende General des vierten Armeekorps, werde demnächst in den Ruhestand treten, entbehrt, gutem Vernehmen nach, der Begründung. Graf v. Blumenthal ist trotz seiner 77 Jahre noch sehr rüstig und wird hoffentlich noch lange Zeit im Stande sein, dem deutschen Heere und Vaterlande seine wertvollen Dienste zu widmen.
Berlin, 26. Juli. In einem „Deutschland und Frankreich" überschriebenen Artikel kommt die nachdem sie darauf hingewiesen, daß die Slavöphilen bereits auf ein anderes Ministerium in Frankreich hindrängen, welches klug genug wäre, Boulanger zurückzurufen und nicht erst seine Rückkehr auf den Schultern der empörten Bolksmassen abzuwarten , zu folgendem Schluß: Doch auch ohne russische Hetzereien und Anstachelungen wird in Paris wohl in näherer Zeit noch, als man zu berechnen vermag, die Logik der Thatsachen sich vollziehen und ein Ministerium Clemenceau oder Rochesort sich erheben, mit Boulanger zur Seite, wie unglaublich dies auch im Augenblicke klingen mag. Damit ist dann das Signal entweder zu einer sozialen Revo-
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