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Februar 1887.
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GMschaster.
Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
Erscheint wöchentlich 3 mal: Dienstag, Douners- tag und Samstag, und kostet vierteljährlich hier V» 0 ^ I (ohne Trägerlohn) 80 4, in dem Bezirk 1 ^
außerhalb des Bezirks 1 ^ 20 4. Monatsabonnement nach Verhältnis.
Donnerstag den 17. Februar
Jnscrtionsgebühr für die Ispaltige Zeile ans ge- l wohnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 4,^ , bei mehrmaliger je 6 -4. Die Inserate müssen t spätestens morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1887 .
»Amtliches.
Nagold.
An die Ortsvorsteher.
Ueberweisung und Uebernahme derjenigen Militärpflichtigen, welche nach andern Aushebungsbezirken verziehen.
Die Ortsvorsteher werden, soweit es ihre Thä- tigkeit betrifft, auf die Bestimmungen des Mmisterial- Erlasses vom 4. d. Mts. Ziff. 956 Amtsblatt Nr. 7 in obigem Betreff zur genauen Nachachtnng hingewiesen.
Den 14. Februar 1887.
_ K. Oberamt. Güntner.
Postsekretär Söll bei der Kanzlei der Generaldi-
rektion der Posten und Telegraphen in Stuttgart wurde zu ^ dem Postamt Calw versetz t.
Die letzte Woche.
Wir sind in die letzte Woche vor dem hoch- ^ bedeutsanien 21. Februar eingetrcten; noch einige Tage > weiter, und der Würfel ist geworfen, der über die Geschicke der inneren Entwicklung unseres deutschen Vaterlandes entscheidet. In den bisher vergangenen Wochen seit der Reichstags-Auslösung ist bereits ein scharfes Wahlgefecht unter den Parteien geführt worden, in dieser Woche wird nunmehr der Hauptsturm auf die Wähler erfolgen. Mag ein Jeder seststehen und seine treue Ueberzeugung wahren. Es ist über die enorme Wichtigkeit des 21. Februar schon so viel gesprochen und geschrieben, daß etwas Neues ' nicht inehr gesagt werden kann. Die Sachlage liegt klar vor Augen, und klar muß sie dem Wähler auch bleiben, damit er festen Mutes am kommenden Mon- ! tag für unseren Kandidaten I. Staeliu seine j Stimme abgeben kam,. Niemand, der nicht durch dringende Abhaltung behindert ist, darf sich der Wahl entziehen. In gewöhnlichen Zeiten schon sollte kein Staatsbürger vom Wahltische fern bleiben und gar die liebe Bequemlichkeit vorschützen. Denn eitel Bequemlichkeit, hier und da auch eine Portion Aengsl- lichkcit, ist cs nur, welche so viele Wähler abhält, ^ ihr höchstes Recht auszuüben. Wir mahnen deshalb j bei Zeiten, damit ein Jeder seine Vorbereitungen j treffen und am 21. Februar seine Stimme abgeben kann. Die Wahl ist geheim, Benachteiligung infolge der Wahl darf nicht stattfinden und ist auch nicht zu fürchten; man denke auch daran, daß neben dem Wahlrecht die Wahlpflicht steht.
Jedem Wähler ist es bekannt, in welcher ernsten Zeit wir leben. Wir haben keinen unmittelbaren äußeren Krieg zn fürchten, obwohl niemand weiß, was die kommenden Monde bringen werden, aber ein schwerer innerer Krieg, ein gewaltiger innerer Konflikt steht sehr, sehr nahe. Es ist kein Zweifel, daß die Rcichsregierung entschlossen ist, die geforderte Armeeverstärkung um jeden Preis durchzuführen; allenthalben ist bekannt, daß die vorbereitenden Maßnahmen dafür bereits erlassen sind. Im Guten oder Bösen, das heißt im Einvernehmen mit dem Reichssog oder ohne desselben, wird die Armee-Vermehrung ms Werk gesetzt werden. Ergeben die Neuwahlen keine Mehrheit für das Septennat, so erfolgt eine abermalige Reichstags-Auflösung, aber zugleich ist auch der drohende Konflikt hereingebrochen und muß durchgekämpft werden. Der äußere Konflikt appelliert an die Opferwilligkeit jedes Bürgers in hohem Maße, der innere aber nicht minder. Ohne Nachteil für unser gesamtes Staatsleben geht ein Konflikt nie vorüber, mag sein Ausgang schließlich sein, welcher er wolle. Ist der Streit aber da, so muß er tapfer durchgerungen werden, das sind wir uns selbst, das
sind wir vor allein der Zukunft unseres Vaterlandes schuldig. Mut und Standhaftigkeit sind eine gute Rüstung; es wird gut sein, sie anzulegen, denn wir wissen nicht, welches Los uns in der Zukunft geworfen wird.
Niemals hatten wir eine so strenge, scharfe Krisis im Innern seit Bestehen des Reiches, als gegenwärtig , wenn auch wohl schon größere Kriegsgefahr. Immer sind wir bisher vor dem Aergsten bewahrt worden, wir haben deutlich gesehen, daß unser deutsches Vaterland in der That unter höherem Schutze steht. Wir sollen uns aber nicht darauf verlassen, daß auch jetzt alles ohne unser thäti- ges Zugreifeu gut werden wird. Jeder Mensch schafft sich sein Schicksal, aber auch jedes Volk. Stark und kräftig wollen wir bleiben nach außen wie nach innnen, und wie gegen äußeren Feind Mann für Mann einzntreten hat, so soll auch im inneren Kamps niemand zurückbleiben. Nach der Wahl wird gejammert und geklagt, am meisten von denen, welche bei der Wahl nicht zn finden sind. Diesmal heißt es aber nicht allein reden, sondern handeln. Wenige Tage sind es noch, die uns vom 21. Februar trennen, thue ein Jeder bis dahin noch seine Pflicht in der Aufmunterung der Säumigen, damit später kein Wähler fehle. Einundfünfzig Wochen im Jahre haben wir ruhig unseren heimischen Geschäften und Obliegenheiten nachgehen können; es wird also auch eine Woche sich erübrigen lassen für den Dienst des Vaterlandes. Das bitten wir zu beachten.
Tages Neuigkeiten.
Deutsches Reich.
* Nagold, 16. Febr. Das Bad Röthenbach ist Zeit seinem Neubau vorgestern im Zwangs- Verkauf auf den vierten Besitzer, einen Herrn Fuhrmeister aus Stuttgart, zu dem Preis von 26,300 übergegangen. — Aus einer Zusammenstellung der Reichstagskandidaturen im Stuttgarter N. Tagbl. ersehen wir, daß für unfern, den 7. Wahlkreis Bebel als Zählkandidat aufgestellt ist.
Herrenberg, 13. Febr. Unser seitheriger Reichstagsabgeordneter, Herr Kommerzienrat Stalin von Calw, sprach heute im Gasthof zur Post hier zu seinen Wählern. Die Versammlung war von hier und auswärts überaus zahlreich besucht. Herr Stä- lin erörterte in längerer Rede die politische Lage Deutschlands, wobei er entschieden für das Septennat eintrat. Hierauf ergriff Herr Landtagsabgeordneter Schürer das Wort und betonte u. a., daß der Bezirk mit der Haltung des Herrn Stalin im Reichstage und insbesondere mit seiner Abstimmung bezüglich der Militärvorlage ganz und gar einverstanden sei und daß die Wähler ihm bei der Neuwahl mit vollster Ueberzeugung ihre Stimmen geben werden.
! Calw, 11. Febr. Im hiesigen Stadtwald ereignete sich am 9. d. M. ein schweres Unglück, indem der Holzhauer ' Schraft von Oberrcichenbach von einem fallenden Stamm ' ergriffen und dabei so schwer verletzt wurde, daß er heute ! seinen schmerzhaften Leiden erlegen ist. — Der hiesigen Geschäftswelt wird cme große Erleichterung dadurch zu Teil werden, daß das seither in dem ziemlich weit entfernten j Bahnhof untergcbrachte Telegraphcnbureau nunmehr in das ! mitten in der Stadt gelegene Postamt verlegt werden wird, j Calw, 13. Febr. Die Handels- und Gewerbekammer ! vollzog in ihrer gestrigen Sitzung die Zusammenstellung der ! unterm 20./26. v. M. vorgenommenen Ergänzungswahlen. Hienach sind gewählt die Herren C. Sannwald, Fabrikant ^ in Nagold, mit 123 St., E. Zöppritz, Fabrikant in Calw, ! mit 123 St., C. Frey, Holzhändler in Schwarzenberg, mit ^ 122 St., C. Commerell, Fabrikant in Höfen, mit 120 St.
ll. H. Thumlingc n (Freudenstadt.) Zwei jähe Todesfälle haben die hiesige Gemeinde dieser Tage tief erschüttert und in allgemeine Trauer versetzt. Unser Schultheiß Schmid legte sich abends gesund und munter zur Ruhe, aber schon nach 2 Stunden fühlte er sich unwohl. Obwohl man schnell ärztliche Hilfe herbeibrachte, wurde er doch unerwartet schnell durch einen Herzschlag den Seinigen entrissen. Wie sehr derselbe, 70 Jahre alt, in seiner Gemeinde, der er 35 Jahre als Ortsvorsteher seine Krakt in besonderer Pflichttreue geliehen, geachtet und geliebt und von seinen höheren Vorgesetzten geschätzt wurde, das - zeigte sein Leichenbegängnis: die Kirche vermochte die Leidtragenden kaum zu fassen. 15 Kinder und eine Witwe trauern um ihren treubesorgten Vater. Noch betrübender ist der zweite Fall. Der Mühle- ' besitzen Gottlieb Boh net wurde auf einem Geschäftsgang nach Hörschweiler plötzlich von einem Unwohlsein befallen, daß er bei Gemeindepfleger Schwarz daselbst Aufnahme suchen mußte; aber schon ander« vormittag erlag er seinem schmerzlichen Leiden. Der Jammer und die Trauer der Gattin mit ihren 5 unmündigen Kindern, als man den Vater als Leiche i nach Hause brachte, entzieht sich der Schilderung.
! Auch ihm folgte letzten Sonntag ein fast unabsehbarer Zug von Leidtragenden zur letzten Ruhestätte, sowie die Feuerwehr des Orts. Der Entschlafene erreichte nur ein Alter vor 36 Jahren.
Aus dem 17. Wahlkreis. Bon der ultramontanen Partei werden zu Wahlumtrieben auch Schulen und Schullehrer verwendet. In den Oberklassen der kath. Volksschule in Ravensburg wurde der „Jpf" verteilt. Der bekannten Karte über die Streitkräfte Frankreichs an der Vogesengrenze sucht man die Spitze dadurch abzubrechcn, daß man behauptet — gestern wurden die Bauern auf dem Wochenmarkt dahin belehrt — es seien an der Grenze viel mehr deutsche Soldaten aufgestellt als Franzosen.
! In Gmünd wurde - eine Frucht der Wahlbcwc-
^ gung — eine Deutsche Partei gegründet, die reichstrcne j Männer aller Stände und ohne Unterschied der Konfessionen in dem Wahlspruch: „Für Kaiser, König und Vaterland! vereinigen will.
Brandsälle: In Kißlegg am 11. d. M. die Wohn- und Oekonomiegebäude des Bauern Geray.
München, 14. Febr. Die „Neuesten Nachrichten" erfahren von zuverlässiger Seite, daß die Veröffentlichung der Noten Jakobini's ans direkten Befehl des Papstes geschehen sei. Beide Aktenstücke wurden jetzt sogar amtlich den sämtlichen deutschen Bischöfen mitgeteilt, da es der ausdrückliche Wille des Papstes ist, daß kein deutscher Katholik über die Stellungnahme des heiligen Stuhls zu Gunsten der Reichsregierung im Zweifel bleibe. Sollte das Cen- trnm in seiner Opposition verharren, so steht ein ! neuer entscheidender Schritt des Papstes bevor, welcher mindestens das imperative Mandat zu Fall bringen wird.
j Fürth, 9. Febr. Dieser Tage wollte ein hiesiger
i Schreiner seine Hochzeit feiern, und waren zu diesem Zwecke schon alle Vorbereitungen getroffen, als plötzlich am Tage vor der anberaumten Festlichkeit das Gerücht entstand, die Braut wäre verschwunden. Als man nachforschte, stellte cs sich heraus, daß die Ungetreue niit dem ihr ausgezahlten Vermögen an der Hand eines früheren Geliebten das Weite gesucht hatte. Der verlassene Bräutigam suchte sich so gut wie möglich zu trösten, und der Ball, welcher für den Hoch- zcitsabend angesetzt war, wurde auch in aller Fröhlichkeit abgehalten. Eine Hochzeitsfeier ohne Braut ist immerhin etwas Ungewöhnliches. Da sieht man, daß die Wahrheit des Sprüchworts: „Wers Glück hat, führt die Braut heim", bis zur Schwelle des bräutlichen Gemaches gilt.
Offenbach, 13. Febr. Der erste, welcher