i

r»

!

r

§

eines Nachfolgers desselben einzugreifen, bis dieselben ein Stadium erreichen, wo meine Genehmigung durch die Stipulationen des Berliner Vertrags erforderlich sein wird. Die Aufgabe meiner Regierung in Egyp­ten ist noch nicht vollendet, aber es ist ein wesent­licher Fortschritt zur Sicherung der äußeren und in­neren Ruhe gemacht worden. Bezüglich Irlands sagt die Thronrede, die Sachlage in Irland erheische noch immer eine sorgsame Aufmerksamkeit der Legis­latur. Die Thronrede weist auf den systematischen Widerstand der Pächter gegen die Zahlung des Pacht­zinses hin und kündigt Vorlagen zur Sicherung einer prompten und wirksamen Handhabung des Strafge­setzes in Irland an. Das klebrige ist nur von in­ternem Interesse.

Dänemark.

Nicht einmal auf Zeitungen ist noch Verlaß! Den armen Kriegsminister Oberst Bahnsen in Kopen­hagen haben sie vorige Woche eine kriegsdrohende Rede gegen Preußen halten lassen; er hat sie auch gehalten, aber nicht vorige Woche, sondern vor fast 20 Jahren, als er noch Hauptmann war.

Amerika.

200 Kisten Dynamit explodierten während des Transports auf der Missouri-Pacificeisen- bahn unweit Fort Scott. Die Waggons des Zu­ges wurden zertrümmert und die Fenster der Häu­ser in der Nähe zerschmettert. Eine Person wurde getöt et.

Kleinere Mitteilungen.

Zehnpfennigprozeß. Das Bernburger Amts­gericht entschied dieser Tage in einem Zehnpfennigprozeß, der auch für die Geschäftswelt anderwärts von Interesse ist. Ein Kaufmann hatte von einem auswärtigen Lieferanten eine Rechnung über gelieferte Waren erhalten, deren Gesamtbetrag 19 10 ansmachte, nämlich 19 für die Waren und

10 für Beförderung des Pakets nach der Post. Der Kauf­mann hielt sich zur Zahlung der 10 nicht verpflichtet und sandte an den Lieferanten nur 19 .L Diese wurden nicht angenommen, der Lieferant verklagte den Kaufmann vielmehr auf den vollen Betrag. Der Kaufmann hinterlegte darauf beim Amtsgericht 19 ^., und in der Hauptverhandlnng hatte er die Gcnngthuung, daß der Kläger mit seiner Mchrforde- rung von 10 abgewiescn wurde. Die Zeugenaussagen stellten nämlich fest, daß es durchaus gegen kaufmännischen Brauch verstoße, für Beförderung von Paketen nach der Post Kosten zu berechnen. Die Kosten des Prozesses, welche dem Lieferanten zur Last fallen, belaufen sich und das ist daS Netteste an der Sache - - auf etwa 90

Nicht übel. Zn einer in der Umgegend von Berka a.jJlm abgehaltenen Treibjagd hatte ein Spaßvogel einen

Trompeter mitgcbracht, der jedesmal, sobald auf einen Hasen gefehlt wurde, den Refrain aus dem Trompeter von Säkkin- gen blasen mußte:Behüt' Dich Gott, es war so schön ge­wesen; behüt' Dich Gott, es hat nicht sollen sein!"

Grausam. Vor einigen Tagen ging ans den Pa­riser Boulevards ein elegant gekleideter Herr, ein hübsch angezogencs Kind im Arme tragend, spazieren. Vor einem größeren Hause machte er Halt. Das Kind wurde von ihm auf die Treppe gesetzt und folgendermaßen ausgescholten: Geh' die Treppe selbst hinauf, ich wenigstens trage Dich nicht!" Das Kind bat mit zarter, flehender Stimme:O, lieber Papa, thue cs doch, du weißt ja, wie krank ich bin und daß ich nicht gehen kann!" Bei diesen Worten sammel- . ^ ten sich viele Leute und ein Murmeln des Mißfallens ging ! durch die Menge. Doch der hartherzige Vater achtete nicht ^ darauf:Unsinn, Du gehst, oder ich schlage Dich braun und ' ! blau!" damit schlug er das Kind so stark auf den Kopf, daß ! es umficl. Dies Benehmen reizte die Menge auf's Aeußcrste.

!Ist das Ihr Kind?", fragte ein Herr.Was geht Sie das ' an?", war die barsche Antwort.Er ist mein Vater, er ist ^ mein Vater", jammerte nun das Kind;er hat meine Mutter ! getötet und wird mich auch noch töten." Der Vater wollte ^ dem Kinde einen neuen Schlag versetzen, wurde aber daran ! gehindert. Mau drohte ihm mit Verhaftung, wenn er sein ! brutales Benehmen nicht ändere. Durch diese Drohung noch wütender gemacht, riß sich der Vater mit gewaltiger Kraft- anstrcngnng los und suchte nach einer Waffe:Er wird Dich erstechen!", schrie das Kind seinem Beschützer zu,er sticht Jeden, der ihm nahe kommt!" Bei diesen Worten stob die . Menge auseinander, nur 2 mutige Männer behaupteten den ,

! Platz.Holt einen Polizeibeamteu!", riesen sie. -Wenn ' ich verhaftet werden soll", brüllte der Vater,so will ich ^

! doch wissen, weshalb?" Und ehe es nur einer der Herren!

! verhindern konnre, vergrub er mit voller Kraft das Messer i in des Kindes Körper. Ein unartikulierter Ruf:Ich bin ^

> ermordet, er hat mich ermordet!", war das letzte Lebcnszci- ! chen des unglücklichen Wesens. Alle stürzten auf den Vater, ^ ihn zu lynchen. Doch dieser nahm gelassen sein Kind auf den Arm, und, seinen Hut abziehcnd, sagte er:Meine Herrschaf­ten, dies ist ein hölzernes Kind; ich bin Bauchredner, und sollten Sie mir eine kleine Gabe verabreichen, so würden Sie . mich dadurch sehr erfreuen". Lächelnd und mit reicher Ernte ! zog er sich zurück.

Menschenfeinde vermachen ihr Vermögen Tieren, der eine seinem Hunde, der andere seiner Katze. Ein Baron in Paris hat sein Vermögen von 150000 Frks. seiner- . nischen DoggeTiger" vermacht. Es muß für ihn ein besonderes Haus gekauft werden, er muß jedes Jahr eine neue kostbare Decke und ein geschmackvolles Halsband erhalten und es muß ihm, wenn er verendet, ein Grabstein von 1000 Frks. gesetzt, werden. Ein Wärter und eine Scheuerfrau erhalten für die Wartung und Pflege je 2000 Frks. jährlich. Der Baron war kein Narr, er hatte nur üblere Erfahrungen mit den Menschen gemacht als mit seinem Hunde.

Ein scheußliches Verbrechen ist in Berlin verübt wor­den. Ein trunksüchtiger Sattler war von seiner Frau ver­lassen, weil er sie nicht mehr ernähren konnte und er versuchte nun noch einmal, seine Frau zur Rückkehr zu bewegen, indem

er in ihre Wohnung ging und sie mit einem Messer bedrohte. Die Fra» floh über die Straße zur Polizei. Unterwegs holte sie der Wütende aber ein, umfaßte die Frau und biß ihr buchstäblich die Nase ans dem Gesicht heraus. Die Frau fiel ohnmächtig zn Boden und wurde nach der Charitce ge­schafft, der Attentäter verhaftet. Passanten brachten die un- trrdeß aufgefnndene abgebisscne Nase nach der Polizeiwache.

Wegen einer Mütze. Im vorigen Jahre wurde einem Wirte in Forchheim (Franken) von eineni Bauern eine von diesem gefundene Mütze ein­gehändigt, mit dein Ersuchen, sie gelegentlich dem be­kannten Eigentümer zurückzugcbcn. Daß letzteres nicht geschah, wurde der Wirt zur Verantwortung vor Gericht geladen, aber auf Grund der Aussage zweier Zeuginnen sreigesprochen. Diese Aussagen erwiesen sich später als falsch und die meineidigen Frauenspersonen wurden zu mehrjähriger Zuchthaus­strafe verurteilt; der Wirt, dem wegen der Unter­schlagung eine Gefängnisstrafe zudiktiert worden war, zog es vor, seinem Leben durch Erhängung ein Ende zu machen und das allesum einer Mütze willen."

Buxkirr, Kammgarne für Herren- und Krrabenkleider, garantiert reine Molle, nadetser- tig, ea. M om breit ä ^ 2.35 per Mtr.,

versenden in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei in'S Haus Oottiwxvr L (!<> , Vromkkart re. Äl., «uxlin-Fa- brik-Döpüt. Direkter Versandt an Private. Muster-Lollectionen bereitwilligst franco.

^mtlioli vsKlknilrixt! Dottsrulmuskii (IVürttbA.) leb MU88 Aostsbsn, llsss llis rlpotbebsr L. Lraiiät's 8vlnvomsrpillsii lluossrorüsntliebs lVirlcuvg baden. leb litt ökrsrs au ^.ppstitlosiAksit null LlaKeulsillsn, aber navb Oobraueb einer Sebaeblsl 8ebmsirisrpiIIsu (erbältlieb ä 8ebaobtsl Ll. 1 in llen rtzpotkeksu) ist mir rviellsr Aaus vobl Aervorllen, ieb vvsrlle stets llie 8ebrvei2erpiilsu im Vorrat batten. Dlisadetba lvlaider. Vorstsbenlls llntsr- sobrilt bsAlaubiAt 8ekultb6is8snamt ltedstoob. (i,. 8.) Llan aobte beim Vnbank in llen Vpotbebsn auf llas rveisss Liren:: in rotem (lrunlls nu ll llen Xamensrnß; L. Lranllt's.

Hiezu eine Beilage, betr. dieReden des Feld­marschalls Grafen Moltke und des Reichskanzlers Fürsten Bismarck über die Militärvorlage in der Reichstagssttzung vom 11. Januar 1887".

vergesset der hungernd. Vögel nicht I

Amtliche und Irivat-Aekanutmachungen.

BeranuvortUHec Utevakteur «o l e t n w a n v e L in vtagold. Drua une

Verlag der G. W. Haiie r'lchen VuSb-nidlung in Nagold.

O b e r s ch w a n d o r f.

GerichtsbeziikS Nagold.

Liegenschafts- Verkauf.

In der Zwangsvollstreckungssache in das unbewegliche Vermögen der Imin­derjährigen Kinder des Johann Adam Walz, Wörner, Zeug­machers hier, nämlich:

Johann Georg, Friedrich, Adam und Dorothea Walz, vertreten durch ihren Vater,

kommt zu Folge Anordnung des K. Amtsgerichts Nagold vom 26. Novem­ber v. I. und Beschlusses des Ge­meinderats als Vollstreckungsbehörde vom 10. Dezember v. I. die hienach beschriebene Liegenschaft, nachdem für dieselbe bessere Käufer beigebracht wor­den sind, im Wege der Zwangs-Voll­streckung am

Freitag den 18. Februar, vormittags 11 Uhr, auf hiesigem Rathaus zum II. und letz­tenmal im öffentlichen Aufstreich zum Verkauf, und zwar:

Gebäude,

P. Nr. 95:

56 gm Wohnhaus,

43 Scheuer,

1 a 26 Hofraum südlich.

55 nördlich,

2 a 80 gm. Ein 1874 neu erbautes 2stock. Wohnhaus mit Scheuer unter einem Dach in Kirchenäckern,

Steueranschlag . . . 2600 ^

Garten,

P. Nr. 613/»:

92 gm Gemüsegarten in Kirchen- äckern beim Haus.

Acker. Zelg 6,

P. Nr. 6I3/s:

15 a 47 gm in Kirchenäckern,

Anschlag von Nr. 95, 613/» u. 613/z

zusammen. 1600 ^

Angebot im I. Termin . 800 ^

Nachgebot 200 oder im Ganzen. 1000 ^

Aecker, Zelg

> P. Nr. 2258:

! 19 a 27 gm Acker im hintern alten I Auchtert,

! Anschlag .... . . 30 ^ ^ Angebot im I. Termin . . 30 ^ Nachgebot 1 ^ oder im Ganzen 3l »tL

P. Nr. 280: l 13 a 72 gm Acker,

^ 2 08 O ede,

15 s. 80 gm hinterm Berg,

Anschlag.20

; Angebot im I. Termin . . 20 ^ Nachgebot Ic/lL oder im Ganzen 21

Aecker U,

P. Nr. 1340:

ll g. 13 gm in Staigäckern,

Anschlag.IlO cM

Angebot im I. Termin . . 1!0 ^

Nachgeb. l^L oder im Ganzen lIl ^

Bemerkt wird. daß sich Liebhaber und deren Bürgen über ihre Zahlungs­fähigkeit vor der Zulassung znm Auf­streich anszuweisen haben.

Als Verwalter ist

Gemcinderat Schmnacher

bestellt.

Den 26. Januar 1887.

Gcmeinderat

ws

Vollstrcckurgsbehörde.

W i l d b c r g.

Ein hochträchtiges

^ Muttrr-

schwein

verkauft Mittwoch den 2. Februar _ Johann Seck er .

N a g v 1 d.

Am 2. Februar d. I. (Lichtmcßfciertag), vormittags 9 Uhr,

. verkauft 8 Stück

Ziegclcibesitzer Raufer.

Nagold.

12 Stück schöne

MWmiilc

^verkauft am Licht­meß-Feiertag den 2. Febr., vorm. 10 Uhr, P s o h m a n n.

Nagold. 10 Stück schöne

verkauft sofort

Martin K v ch, Schreiner.

N»r wenig Dünger

ist nach meiner längeren Erfahrung nötig,in fortwährend hohe Erträge aufnscrn Feldern zu eizielcn, wenn durch meine neue, billige Art der Bo­den-Behandlung die Atmosphäre (Luft) mehr als bisher als Düngemittel ver­wertet wird.

Näheres durch einen Vortrag Sonn­tag den 6. Febr., nachm. 2 Uhr, im ' Hirsch zu Warth. Eintritt 20 Pfg.

Hiezu ladet ein

Gottfried Walz, Nagold.

Oberjettingen,

Obcramts Herrenberg.

MMrlms.

Unterzeichneter verkauft am

2. Februar (Lichtmeßfeiertag) ca. 400 Zentner Heu und Oehmd.

Jakob Fl ei sichle, Kfm.

Das große

ktzttMeril-lÄKer

versendet zollfrei gegen Nachnahme (nicht unter 10 ^fund) gute neue Bettfedern für 60 ^ das Pfund vorzüglich gute Sorte 1.25 L Prima Halbdaimen 1.60 und 2 -/L

Bei Abnahme v. 50Pfd- 5"/o Rabatt. Umtaufch gestattet.

1