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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.
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Erscheint wöchentlich »mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet »iertcljährlrch hier (ohne Trägcrlobn) 80 <1, in dem Bezirk 1 X 20 4, auherhalb des Bezirks 1 40 4. MonatS-
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wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung S 4, bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben sein.
1884 .
Amtliches.
Nagold.
An die Herr» Grisvorsteher.
Am Freitag den IS. d. M.» Vormittags, findet auf dem hiesigen Rathhaus eine Sitzung des Amtsversammlungs-Äusschusses und der Landarmen- Cvmmission statt.
Hieran schließt sich Nachmittag» 2 Uhr eine Besprechung über den Vollzug des Reichsgesetzes vom 15. Juni 1883, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter an, wozu die Herrn Ortsvorsteher mit dem Bemerken eingeladen werden, daß die Ueber- nahme der Reisekosten derselben auf die Gemeindetasse einem Anstand nicht unterliegt.
Den 9. Febr. 1884.
K. Oberamt. Güntne r.
Nagold.
An die Grtsvorsteher.
Dieselben werden unter Hinweisung auf H 45 Ziff. 11 der Ersatz-Ordnung erinnert, die Militärstammrollen des laufenden Jahres und der beiden Vorjahre (1882 und 1883), soweit cs nicht bereits gescheben, bis 15. d. MtS. bierher einzusenden.
Den 10. Februar 1884.
K. Oberamt. G üntner.
Nagold.
Die Ausspielung gcringwcrthiger Gegenstände bei Jahrmärkten, Volksfesten und dergleichen betreffend.
Die Ortsbehörden werden aus den Erlaß kgl. Ministeriums des Innern vom 17. Januar d. I., Ziff. 339, Ministerial-Amtsblatt No. 3, Seite 57, in vorstehendem Betreff aufmerksam gemacht und angewiesen, die ihnen untergebenen Polizeibediensteten mit den erforderlichen Instruktionen zu versehen.
Den 10. Februar 1884.
K. Oberamt. Güntner.
Die Schulstclle in Kleinengstingen (Münsingen) wurde dem Schullehrer Geiger in Neumeiler (Calw) definitiv übertragen.
Gestorben: 8. Febr. zn Ulm Wiebbekink, Obcr- .. amtmann a. D., zfrüher in Nagold) 76 I. a.
Urinal- oder Staatsvrrstchernng?
„Spare in der Zeit, so hast du in der Noth!" ist ein goldener Spruch. Doch für alle Fälle reicht es nicht aus. Denn wenn die Noch kommt, ehe meine Sparsumme die nothwendige Höhe erreicht hat, wenn ich krank und arbeitsunfähig oder von sonstigen Unfällen betroffen werde, ehe ich genug zusammengebracht habe — was dann? Sagt man dagegen: „Sparet in der Zeit, so habt ihr in der Noth! Stehet zusammen, und leget jeder seine Nothpsennige zurück, so daß jedem, der in Noch kommt, aus der gemeinsamen Hilfskasse Unterstützung gegeben werden kann!" so gewinnt die Sache ein ganz anderes Aussehen. Einer allein kanns nicht, aber viele könnens und je mehr es sind, um so besser können sie's. Ucbcr den Nutzen, die Nothwendigkeil der Versicherungen sind wohl alle einig. Aber welche Art von Versicherung die beste sei, ob Private oder Staatsversicherung, darüber sind die Ansichten noch ziemlich getheilt. Nun, wer hat denn die Versicherung am nötigsten? Doch gewiß derjenige, welchen Plötzliche Noth und UnglücksfäUe am meisten schädigen, am härtesten treffen, wohl gar zum Bettler machen. Das ist aber der Arme, Unvermögliche, der auf seiner Hände Verdienst allein angewiesene kapitallose Taglöhner, Arbeiter oder unvermögliche Bauer. Das sind die Leute, welche die Versicherung am nöthig
sten haben. Die Gebäudebrandversicherung ist in Württemberg und in den meisten deutschen Ländern lange Zeit die einzige allgemeine, mit Zwang durch- gcführte Versicherung gewesen. Ihr konnte sich keiner entziehen, und alle jene versicherungsbedürftigen Klaffen genießen sie. Wie stets aber mit all den privaten, freiwilligen Versicherungen?
Sie hören da auf, wo sie am nothwendigsten wären. Die versicherungsbedürftigsten Klassen betheiligen sich am wenigsten daran. Freilich hat das verschiedene Gründe. Es ist ja wohl wahr, daß auch einige Arbeiter in der Lebensversicherung sind, daß auch einige unvermögliche Bauern in der Hagelversicherung sind, daß auch hin und wieder kleinere Leute ihr Vieh versichern, oder sich an den ganz neumodischen Aussteuer- oder Militärdienstversicherungen betheiligen. Aber im großen Ganzen bleibt es unbestreitbar, daß vvn den Privatversicherungen die versicherungsbedürftigsten Klassen am wenigsten profitiren. Vermögliche Leute, Beamte u. s. w. sind die Hauptkunden der privaten Versicherungen. Die Lebensversicherungsagenteu erhielten früher 10—25°/» der erstmaligen Jahresprämie, jetzt vielfach 1—2°/» der Versicherungssumme. Fängt der Agent einen Versicherungskandidaten, der sich mit 10000 versichern lassen will, so erhält er als Provision 100—200 Die Agenten gehen demnach schon von selbst mehr den Bermöglichen nach. Sie suchen aber natürlich auch mittlere und ärmere Leute in die Versicherung auszunehmen, insbesondere deßhalb, weil die reicheren und profitableren Versicherungskandidaten schon vorher von den verschiedenen cvncurrirenden Versicherungsgesellschaften weggeschnappt sind. Wie gehts aber, wenn sie Arbeiter und ärmere Leute in die Versicherung auf- nehmen? Ein Beispiel mag das zeigen. Bei einer norddeutschen Aktiengesellschaft für Lebensversicherung sind bis zum Jahr 1879 45°/», also fast die Hälfte der Versicherten, — wieder abgefallen, wieder ausgetreten. Zum größten Theil sind das natürlich Leute gewesen, welche wegen Geldverlegenheiten die Versicherungsprämien nicht mehr bezahlen konnten, das heißt also die ärmeren, die Arbeiter u.' kleinen Leute. Alle welche wieder austreten, verlieren ihre Einlagen theils ganz theils zum großen Theil. So büßt der Aermere bei dem Versuch, sich zu versichern, große Summen ein und ist nachher erst nicht versichert.
Bekannt ist ferner, daß die Privatversicherungen vielfach sehr hohe Dividenden arischesten, daß sie diejenigen Aktiengesellschaften sind, welche am besten rentiren. 20°/», 40 ja 60°/, und noch mehr Dividenden vertheilen sie oft unter ihre Auktivnäre.
Wenn nun trotzdem, trotz dieses hohen Gewinnes, trotz der vielen Berwaltungskosten die Prrvat- versicherungen dem mittleren Mann nicht unerschwinglich sind, ja manchmal sogar billig erscheinen — wie billig müßten die Versicherungen erst werden, wenn der Staat sie in die Hand nehmen würde!? Antwort: so billig, daß man auch dem Aermsten leicht die Versicherung zumuthen könnte, daß allen die Versicherungsprämien noch erschwinglich wären.
Die staatliche Versicherung ist immer billiger. Vom Jahr 1867—76 haben die staatlichen Feuer- Versicherungsgesellschaften in Deutschland 8S°/o der Versicherungsprämien auf Brandschadensersetzung und 13°/» auf Verwaltmrgskosteir verwendet. In derjenigen Zeit haben die Privatst uerversicherungsge- sellschaften nur 58°/» der Versicherungsprämien auf Brandschadensersetzung und 42°/» auf Verwaltung,
Agentenprvvisivnen und Dividendcngewinn verwendet. Diese Zahlen reden eine deutliche Sprache.
Wie viel die staatliche Versicherung an Verwaltungskosten erspart, sieht man z. B. daran, daß in Berlin eine einzige öffentliche Gebäudeversicherung mit Zwang alles versichert und zwar gut und billig. Die Mobiliarfeuerversicherung vertheilt sich auf 29 verschiedene Gesellschaften, welche na ürlich alle gewinnen wollen und alle ihre besondere Verwaltung, ihre besonderen Beamten und Agenten brauchen.
Wenn der Arbeiter sich von seinem Lohn eine Altersrente erspart — welcher Hohn, wenn der Versicherer von diesen Arbeiterersparnissen seine Dividenden und Prozente nimmt! Darum, weil die Versicherung eine Lebensfrage der U nvermö glichen, der Bedürftigsten ist, ebendeßhalb muß jeder.Kapitalistengewinn, jede Agentenprovision, jeder unnöthige Abzug ganz weggefallen. Wenn der Arbeiter von seinem Lohn für Fälle der Noth, Krankheit oder Alter einige Procent zurücklegt, so soll überhaupt an diesen Nothpfennigen keinerlei Dividendengewinn, keinerlei Procente abgezogen, ganz und unverkürzt sollen diese Nothpstmrige ihrer Bestimmung zugeführt werden. Wer wird aber den versicherungsbedürftigsten Theil der Bevölkerung so billig versichern? niemand anders, als die vom Staat eingeführten, gesetzlich beaufsichtigten obligatorischen Versicherungen. Und zwangsweise müssen diese Versicherungen eingeführt werden. Denn je mehr Leute sich betheiligen, je allgemeiner eine Versicherung wird, um so billiger wird sie für den Einzelnen. Beim Armen, also dem Ver- sicherungsbedürfligsten, „hat jeder verdiente Pfennig schon seinen Herren." Er ist durch die Sorge für die Gegenwart so in Anspruch genommen, daß er an die Sorge für die Zukunft, an die Versicherung sehr häufig nicht denkt. Machen wir ihm die Versicherungen so billig, als nur möglich und zwingen wir ihn zur Versicherung, so erweisen wir ihm die größte Wohlthat.
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Tages-Neriigkeiten.
Deutsches Reich.
/X Egenhausen, 9. Febr. Letzten Mittwoch durchfocht der 10jährige Knabe A. W. aus Berneck den hiesigen Ort. Nachmittags kam er ins Schulhaus, empfing von der Lehrersfrau eine kleine Geldgabe, betrat hierauf eines der Schulzimmer, beförderte die an der Wand aufgehängte Geige sammt Bogen im Werthe von 8 ^ in seinen Bettelsack und verbarg das Instrument, um weiter betteln zu können, außerhalb Orts in einer Straßendohle. Auf dem Heimweg blieb der Knabe an der Bergurrgsstelle hinter seinem Stiefvater zurück, zog die Geige hervor und präsentirtc sie letzterem als hier gefunden. Zu Haust gestand der Bursche nach langem Leugnen den Diebstahl ein, worauf der Vater in Begleitung des netten Söhnchens das entwendete Gut andern Tags dem Eigenthümer zurückbrachte. In früheren Zeiten hätte man solch einem Früchtlein in der Schule den „Unaussprechlichen" tüchtig eingerieben, aber heut zu Tage! —
JnErgenzingen wurden einem Restaurateur 500 M. entwendet.
Die Stuttgarter Polizei soll nach dem „Stadtanzeiger" von St. Gallen von den dortigen Behörden die Auslieferung mehrerer früherer und jetziger Mitglieder des deutschen Arbeiterbildungs- Vereins verlangt haben, aber abgewiesen worden sein. (?)
Stuttgart, 8. Febr. Als Predigttexr für