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Amts- und Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

^§100.

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag und Samstag, und kostet halbjährlich hier (ohne Trägerlohn) 1 60 ^!, in dem Bezirk 2

außerhalb des Bezirks 2 40 «I. Vierteljähr­

liches und Monatsabonnement nach Verhältnis.

Dienstag den 29. August.

Jnscrtionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge- I

wohnlicher Sckrift bei einmaliger Einrückung 9 !

bei mehrmaliger je 6 Drc Inserate müssen spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der z Herausgabe des Blattes der Druckerei aufgegeben i sein.!

1882.

Auch für den Monat

September

nehmen alle Postämter und Postboten Bestellungen auf denGesellschafter" entgegen. _

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Mittwoch den 30. August 1882 Konferenz mit den unständigen Lehrern in Eli­tz a u s e n. Das Lesebuch I wolle mitgebracht werden.

Altenstaig, den 26. August 1882.

K. Vezirksfchulinspektorat.

Mezger.

Ein Beitrag zur nordamerikanischen Sittengeschichte.

Das; junge Männer ihr bequemes und gastfreies Elternhaus verlassen, um mit einem gemeinschaftli­chen Freunde nach kollegialischer Weise ohne Ein­schränkung oder Aufsicht zu leben, ist in New-Aork nichts Neues mehr. DerFortschritt," ein von einer Dame. Frau Metz-Bylandt, herausgegebenes Wochen­blatt weist darauf hin, daß jetzt auch junge Damen den Versuch, allein zu Hausen, machen. Heimatlose Frauen von jedem Alter, so schreibt das Blatt, die das Unglück haben, die Gesellschaft und den Schutz der Eltern entbehren zu müssen, die es verachten, eine ^inarriaKs llo oonvsnionos" einzugeheu, haben das Recht, eine Heimath zu gründen und ihre Freunde gastfreundlich zu bewillkommnen; aber daß die jun­gen Mädchen ihre Heimath verlassen und um die Ecke ziehen, um allein zu Hausen, nur weil es eng­lische Mode ist, scheint uns nicht recht zu sein. Wun­derlich genug ist es, daß diese neue Mode gerade in den sonst so konservativen Knickerbocker Fami­lien Boden gefaßt hat. Ein weiteres Beispiel von Selbstständigkeit amerikanischer Damen tritt uns in folgender Thatsache entgegen: Minnie Madden und Grace Crary, zwei 18, bez. 19jährige junge Mädchen aus Illinois, machten vor Kurzem im We­sten eine Vergnügungs- und Erholungsreise per Velocipede. Sie verließen ihre Heimath An­fangs Herbst und befanden sich in Texas, als sich im Norden die Kälte eingestellt. Sie beabsichtigen, beim Beginn des Frühlings in Florida zu sein und dann längs der Küste nach dem Norden zu kommen. Sie werden von einem Diener begleitet und ihr Ge­päck wird per Eisenbahn vorausgeschickt.

Was das Kapitel der Eheschließungen betrifft, so ist es merkwürdig, wie viele leichtsinnige, nein, fündhafte Prediger es giebt, die junge Mädchen mit alten Männern, Knaben mit alten Frauen, oder zwei unwissende, närrische Kinder, die nicht wissen, was sie thun, mit einander verbinden. In Westevoir, Somerset Co., Md., vermählte ein gewisser Pfarrer Bowen ein zwölfjähriges Mädchen mit ihrem 60jäh- rigen Stiefvater Namens Shores. Beide Männer sind ins Gefängniß geworfen und bestraft worden. Das Kind wurde von dem Alten geschieden, ließ sich aber leider nach ein paar Tagen mit einem 16jähri- gen Knaben trauen.

Der Opiumgenuß ist in New-Aork in der Zunahme begriffen. Neue Opiumlokale stehen da und dort und wurde vor einigen Wochen auch in einer deutschen Stadtgegend, dicht neben der Bier- wirthschaft von Justus Schwab, dem rothen Sozial­demokraten, von dem Chinesen Ah Tung ein Rauch- Kabinet eröffnet. Tung war vordem Wäscher, hat aber die Seife mit der Opiumpfeife vertauscht, sobald er sah, daß das Lieblingslaster seines Volkes auch unter den Weißen von New-Iork eine bedeutende Zukunft hat. In der That fehlt es ihm in seiner

düsteren Kellerwohnung nicht an Kunden. Das Rauch-Kabinet befindet sich in der Mitte des Rau­mes, wo zwei Lagerstätten den Rauchern zur Ver­fügung stehen. An den darüberhängenden Oellampen bereitet Tung das giftige Kraut für seine Gäste, die sich nebenbei nach chinesischer Art Thee ohne Milch und Zucker munden lassen. Im Allgemeinen geht es weit stiller hier zu, als nebenan bei dem Sozial­demokraten. Die Gäste sind gut gekleidet und fast ausnahmslos eingeborne Amerikaner, nur ihre glasi­gen stieren Augen verrathen dem Beobachter, daß sie einem verderblichen Laster stöhnen. Manche verbrin­gen ihre ganze Zeit bei Tung und konsumiren für etwa 2 Doll. Opium per Tag. Besonders sollen Schauspieler und Schauspielerinnen, worunter manche bekannte Namen, gute Kunden von ihm sein. Auch trifft man nicht selten ehemalige Bewohner von Kalifornien in Tung's Spelunke. Ein dort anwe­sendes Frauenzimmer erklärte einem Reporter, sie habe San Franzisko verlassen, weil das Opiumrau­chen daselbst verboten sei. In Brooklyn hat Polizeirichter Bergen fünfzehn Personen, darunter dreizehn Deutsche, sämmtliche junge, kräftige Männer, welche erst vor drei bis sechs Monaten hier lande­ten,wie üblich" zu 10 Tagen Gefängniß verurthcilt, weil sie während der letzten Woche allnächtlich eine Zufluchtsstätte im Polizeistationshause gesucht hatten. DieNew-Iorker Zeitung" schreibt:Die Leute waren gänzlich mittellos und behaupten, daß es ihnen völlig unmöglich gewesen sei, irgend welche lohnende Beschäftigung zu finden."

Tages Neuigkeiten.

Deutsches Reich.

** Nagold, 28. Aug. Am kommenden Sonn­tag den 3. Sept. Nachm, von IL 2 llhr an findet hier das jährliche Bezirks missions fest statt. Als Redner werden dabei u. a. auftreten die Mis­sionare Seeger aus Afrika und Walz aus Ostindien.

Altenstaig Stadt, 27. Aug. Heute Nach­mittag wurde ein kleiner, hübscher Knabe von 4Vr Jahren aus der Nagold gezogen, nachdem er dem Vernehmen nach vielleicht V, Stunde im Wasser ge­legen hatte. Höchst wahrscheinlich ist das Kind, wel­ches sich auf Besuch hier befand, beim Spielen ins Wasser gerathen und konnte sich (obwohl die betref­fende Kanal-Stelle nicht gerade tief aber reißend ist) nicht mehr aus dem nassen Element heraushelfen. Man kann sich den Schrecken und Schmerz der betreffenden Großeltern denken und wie mag den Eltern, welche in der Ferne weilen und das Kind nächste Woche abholen wollten, bei der Ueberbringung der Trauerbotschaft zu Muthe sein!

/V Vom mittleren Nagoldthal. Gestern Nachmittag hatten wir einen seltenen musikalischen Genuß. Die seit etwa 14 Tagen in der Thalmühle als Luftkurgäste anwesenden Frl. Hummel aus Stuttgart gaben unter Mitwirkung einiger Lehrer und sonstiger Musikfreunde ein gelungenes Conzert in der Kirche zu Bulach. Unter anderem wurde auch eine Arie aus demMessias" gesungen. Der Ertrag des Conzerts ist für die Ueberschwemmten des Ziegelbachthals bestimmt. Gegenwärtig weilen noch 14 Luftkurgäste in der gastlichen Thalmühle.

Tübingen, 25. Aug. Die Gesammtzahl der zum Feuerwehrtag angemeldeten Theilnehmer beträgt nunmehr ca 3300 aus 184 Orten.

Tübingen, 25. Aug. Heute Nachmittag 1 Uhr traf der deutsche Kronprinz, von Sigmarin­gen her kommend, hier ein. Unser König traf um

dieselbe Zeit hier ein und holte Se. K. Hoheit im K. Wagen am Bahnhofe ab. Die Begrüßung der höchsten Herrschaften fand auf dem Perron des hie­sigen Bahnhofes statt, worauf die Abfahrt nach Bebenhausen im offenen Wagen unter donnernden Hochrufen der massenhaft anwesenden Zuschauer er­folgte. Die Straßen waren sämmtlich beflaggt. Gegen Abend kehrte seine K. K. Hoheit hieher zurück und fuhr um b /46 Uhr nach Stuttgart weiter, nach­dem ihn Se. Majestät der König ebenfalls im offenen Wagen, hieher zurückbegleitet hatte. (W. L.)

Stuttgart, 25. Aug. Heute Abend gegen 9 Uhr kam Se. kais. Hoheit der deutsche Kron­prinz mit gewöhnlichem Zuge hier an. Der Bahn­hof war für das Publikum abgesperrt. Der deutsche Kronprinz, welcher Civil trug, begrüßte sämmtliche zum Empfang aufgestellten Herren auf das freund­lichste und begab sich dann in den Wartesaal erster Classe, wo er längere Zeit sich mit dem Minister­präsidenten v. Mittnacht sehr angelegentlich unterhielt. Beim Heraustreten aus dem Bahnhofportal wurde Se. kais. Hoheit von der Kopf an Kopf stehenden Menge mit brausenden Hochrufen empfangen, die beredtes Zeugniß ablegten von der Beliebtheit, deren sich der Erbe der Kaiserkrone hier erfreut. Im Stadtgarten war heute zu Ehren der Anwesenheit des Kronprinzen italienische Nacht.

In der Strafklage des Wirths I. Kempf von Schönmünzach gegen den Redakteur desN. Tagblatts" L. Neuberg wurde dieser zu 80 ^ even­tuell 10 Tagen Haft verurthcilt. Der Prozeß stellt wieder einmal recht drastisch vor Augen, wie leicht­sinnig manche Zeitungskorrespondenten, mehr auf das Sensationelle als auf Wahrheit bedacht, den Blät­tern auf bloße Gerüchte hin die bodenlosesten Nach­richten zukommen lassen. Wir sind überzeugt, daß der Verurtheilte in diesem Fall mit einem Regreßan­spruch gegen den so wenig sorgfältigen Korrespon­denten nicht abgewiesen würde.

Steinbach, Oberamts Eßlingen, 24. August. Gestern Nachmittag bot sich, wie man demD. V." schreibt, den hiesigen Einwohnern ein schauerlicher Anblick dar, indem zwei Pferde mit einem brennen­den Strohwagen im schnellsten Lauf in den hiesigen Ort rannten. Ein Fuhrmann von Owen, der in Eßlingen Stroh geholt hatte, rauchte auf dem Wagen und setzte durch seine Unvorsichtigkeit das Stroh in Brand; er selbst fiel vom Wagen, ohne Schaden zu nehmen, während die Pferde, von der großen Hitze geängstigt, in rasender Eile davonrannten. Ein großes Glück ist es zu nennen, daß die Pferde von hiesigen Einwohnern bald zum Stehen gebracht werden konn­ten; denn wenn sie weiter in den Ort gekommen wären, so hätte, da bei dem orkanartigen Winde und dem scharfen Galopp der Pferde das brennende Stroh nach allen Seiten hin flog, leicht ein großer Brand entstehen können.

Es sind nun gerade hundert Jahre, daß die Stadt Göppingen durch eine entsetzliche Feuers­brunst in Schutt und Asche gelegt wurde. Die Stadt ist aus der Asche fchöner wieder entstanden und hat indeß ein ganz anderes Ansehen gewonnen. Ihre hundertjährige Wiedergeburt und die Erinnerung an jenes ernste Ereigniß wird morgen durch einen Gottesdienst gefeiert.

Brandfälle: In Backnang am 25. Aug. die Winter'sche Lohmühle. Schaden allein an Ge­bäuden über 11,000

Aus Baden, 24. Aug. In Haßmersheim, A. Mosbach, starben nach derBad. Neck.-Z." 35