Amts- Md Intelligenz-Blatt für den Oberamts-Bezirk Nagold.

»<k ,

ilettuu- ^ eincrcn ^ ,'ujvur- ^ >. Mu- H llcr im ^ , lilerar.Ä

»d wir 2 i solche ^ »lästig. L

dt.

a eyerneu ahl.

iaugen zu

ijiUme

nächsten 15. April a u s e r.

crwaltung i Montag Uhr, die lenen und

rühjahrs- idem sieht en Stadt :l in Fel­tummeln. >en davon Schaden : wenigen ltzpcrsonal

s. 1.

r:

82 8 70

60 7 20

77 9 60 7 11 50

72 10 50 64 7 50

e ise.

9095 ^ 89 -r 882.

>4 4

20 8 80 -- 7 40

15 10

50 12

IlltlMg

) 16 -4

43 .

Erscheint wöchentlich 3mal: Dienstag, Donnerstag! und Samstag, und kostet halbjährlich hier (ohne Trägerlohn) 1 60 4. in dem Bezirk 2 -

außerhalb des Bezirks 2 .L 40 4. Vierteljahr- ^ liches und Monalsalwnuement nach Verhältniß. ^

Iaim-lnA ken 15. April.

^meriionsgebühr für die Ispaltige Zeile aus ge­wöhnlicher Schrift bei einmaliger Einrückung 9 ^1, bei mehrmaliger je 6 4. Die Inserate müssen . spätestens Morgens 8 Uhr am Tage vor der > Herausgabe des Blattes der Druckerei au «gegeben ! sein.

1882 .

Amtliches.

Nagold.

An die Ortsnorsteher.

Behufs des Vollzugs der Ministerial-Versü- gungen vom 15. v. Mts. (Reggsbl. Nro. 7) betref­fend den Gewerbebetrieb der Pfandleiher und der Trödler werden die Ortsvorstehcr zum Bericht binnen 8 Tagen anfgefordert, ob und im Bejahungsfall welche Personen in ihren Gemeinden sich befinden, welche

1) das Geschäft von Pfandleihern betreiben, d. h. gewerbsmäßig Geld gegen bewegliche Faust­pfänder ausleihen oder gewerbsmäßig beweg­liche Sachen mit Gewährung des Rückkaufs- Rechts ankaufen,

2) Handel mit gebrauchten Kleidern, gebrauchten Betten oder gebrauchter Wäsche oder Klein­handel mit alteni Metallgerüth oder Metallbruch (Trödel) oder mit Garnabfüllen oder Dräninen von Seide, Wolle, Baumwolle oder Leinen treiben.

Den 12. April 1882.

K. Oberamt. Güntner.

Schnlksrrferen; des vorderen Sprengel»

Mittwoch IS. April Uormitt. 9/s Uhr t« Nogold.

Tagesordnung:

1) Gesang: Weeber I., 8. 9.

2) Lehrprobe über Lesebuch Nr. 155 «Die Buch­druckerkunst) von Schult. Gehring in Holz­bronn.

3) Verhandlungen über den Geschichtsunterricht in der Volksschule auf Grund eines Referats von Professor Frohnmeyer.

Nagold, 13. April 1882.

Konfercnzdirector Ströle.

Die erledigte evangelische zweite Helsersstclle in Reut­lingen wurde dem Helfer Ströle in Nagold übertragen.

Tages-Ueuigketten.

Deutsches Reich.

* Nagold. Nach der amtlich angeordneten Viehaufnahme beläuft sich nach dem Stand vom 31. März d. I. die Zahl der Pferde in hiesiger Stadt auf 100, die des Rindviehs auf 480 Stück, welche sich auf 189 Besitzer vertheilen. Nach der mini­steriellen Verfügung sind behufs der Umlage zu Be­streitung der Entschädigung für auf polizeiliche An­ordnung getödteter oder gefallener Thiere für 1 Pferd 50 L und für 1 Stück Rindvieh 10 L zu bezahlen.

'Z' Altenstaig Stadt, 13. April. Vor kurzem war unsre Gegend der Jndnstriebezirk eines geriebenen Hochstablers. Unter dem Vorgeben, die künftige (einzige) Verkaufsstelle der Monopol-Cigarren und Tabake zu vergeben, erschwindelte derselbe ein angeblicher Agent der Konstanzer Verkaufsstelle der Straßburger Tabaks-Manufaktur, Mutz mit Namen bei einer hiesigen Firma die Unterschrift behufs einer größeren Bestellung von Rauchwaren. Durch eine künstliche und betrügerische, bis jetzt aber noch nicht ganz aufgeklärte Manipulation wußte er diese Unterschrift auf einen Wechsel, ausgestellt auf 400 Mark, zu übertragen und trotz des Wechsel-Protests wird wohl das betreffende Haus an die Zahlung glauben müssen. Auch in Egenhausen wurde der gleiche Schwindel verübt, während in Bern eck die Sache anders zu liegen scheint. DemTannenblatt" zufolge wurde im hiesigen Fall dem betreffenden

Gefchüstshaufe eine Niederlage angetragen und eine kleine Tabakbestcllung in Auftrag gegeben. Diese Bestellung ließ sich der Reckende in feinem Notiz­buchs bescheinigen, erschwindelte aber in Wahrheit ein Acccpt, indem er unter ein Blatt des Notizbuchs ein Wechfelformular legte, den Rand desselben aber über das Blatt faltete, den Falt der Vorsicht halber mit der Hand bedeckte und so die Unterschrift auf den Wechsel eskamotirte. Ter Wechsel übersteigt den Betrag der Faktura um 200 In Bern eck

hat das unsinnige Hochzeilschießen einem jungen Mann den Finger gekostet. Am Osterdienstag hatten wir Schneegestöber und gestern stand das Thermometer 0" unter Null.

Vor einigen Tagen zog sich die Ehefrau eines Bauern in M artiusmoos, OA. Calw, eine bedeutende Verletzung au einem Finger zu; der Wunde wurde weitere Beachtung nicht geschenkt. Bald darauf hielt die Verletzte eine Wasche und wand nachher blaues Garn, dessen Farbstoff wohl giftige Bestandtheile enthielt. Nun schwoll die Hand und der Arm in bedenklicher Weise an, so daß eine Blutvergiftung leicht zu erkennen war. Trotz ärztlicher Hilfe war die Frau nicht mehr zu retten und erlag ihrer anscheinend geringfügigen Verletzung.

Stuttgart, 11. April. Aus dem Politi­schen Leben unseres Landes ist gegenwärtig wenig zu melden. Das Bedeutendste in dieser Beziehung ist der Gesetzentwurf, welcher von Seiten des könig­lichen Staatsministerinms dem ständischen Ausschuß in Betreff der Aenderung des Landtagswahlgesetzes zugegangen ist. Dieser Gesetzentwurf ist bestimmt, das Verfahren bei den württembergischen Landtags - Wahlen in Uebereinstimmung zu bringen mit dem Verfahren bei den Reichstagswahlen.

Stuttgart. Ein hier garnisonirender Vizefeldwebel, > den seinerzeit die hohen Dividenden der verkrachtenBolks- bank" verführt hatten, ebenfalls Genossenschafter zu werden und alle seine Ersparnisse einzulegen, wurde dieser Tage von seinem Kompagnicchef darüber zur Rede gestellt, warum er eigentlich diesen für ihn so verhänguißvollen Schritt gcthan habe. Der geprellte Kricgsknecht sah seine Thorheit frei­lich zu spät - ein, meinte aber:Wenn ich gewußt hätte, daß man von der Sach' nichts zu verstehen braucht und dafür jährlich lö,000 ^l Gehalt kriegt, so wär' ich freilich lieber sel­ber Direktor geworden."

Cannstatt, 11. April. Die hiesige Armenverwaltung hat die Anordnung getroffen, daß die Vaganten, welche um Nachtherberge und Verköstigung nachsuchen, dies durch Arbeit (Holzsägen und Spalten) abverdienen müssen. In Folge die­ser Maßregel hat der Bagantenzuzug bereits um die Hälfte abgenommcn und viele erklärten, nachdem sie gearbeitet hatten, daß sie Cannstatt künftig meiden werden. Einer behauptete sogar, daß er gar nicht mehr arbeiten könne, nachdem er seit 2 Jahren nichts mehr gethan habe, als umherzuzichen und zu betteln. (N. T.)

Reutlingen, 8. April. Gestern früh am Charfreitage traf den ältesten Mann unserer Stadt, Sebastian Tochtermann, 103 Jahre alt, ein Schlag. Seine Tage dürften nun gezählt sein.

Ein in London als Metzger etablirter Künzels- aner schrieb seinen Angehörigen, daß in voriger Woche sein I6jährigcr Sohn das Opfer eines Raubmordes geworden sei. Derselbe, mit einer größeren Summe Geldes zur Bank ge­schickt, kehrte nicht mehr zurück und wurde nach mehreren Ta­gen 80 englische Meilen von London entfernt erschlagen und beraubt aufgesnnden. Ein des Mords dringend verdächtiger englischer Metzgerbursche wurde in Liverpool verhaftet, als er eben nach Amerika abrcisen wollte.

Brandfälle: InGunningen (Tuttlingen) am Charfreitag, Abends 7 Uhr, ein Wohnhaus samt Scheuer; in Grund, Gemeinde Vogt (in Ober­schwaben) am 8. April ein Doppelhaus und ein an­deres Haus; in Freudenthal am 12. April das Wohnhaus des Gerbers Seligmann Levi.

In Schramberg wurde die Einführung einer Konsum- (Bier- und Fleisch-) Steuer beschlossen.

Die erledigte Domherrnstelle im Naumburg ist dem Grafen Gncisenau, Gouverneur von Ulm,

l verliehen worden. Dian sieht, es steckt in den Dom­herren von alter Bischosszeit her immer noch etwas

j Streitbares.

i Am Charsamftag entstand in Marxheim (Bayern) ein großes Feuer und brannten 29 Ge­bäude nieder. Jammer und Elend sind sehr groß.

lieber Slobelesf haben wir schon berichtet, daß er seinen ehrlichen Namen 's Kobele ein ff angchängt hat, um ein guter Russe zu werden. Sein guter Freund Ignatiekf hat's grade so gemacht; sie sind beide aus dem ff. Die Wiege des Groß­vaters Jgnatieff stand in Aidenbach in Niederbahern, seine Taufnamen waren die heute noch dort üblichen Ziaver Ig­natz und sein Zuname Fenzlhnber. Auch er kam in die rus­sische Armee und gewann das Herz einer schönen reichen Russin. Auch hier sträubte sich das adelige Herz Frau Fenzl- Huber zu werden und beschwor sie deßhalb ihren heißgeliebten Ignatz seinen Namen mit einem eff oder kess, witsch oder oder watsch zu russifizircn, damit ihr Herz nicht an der Fcnzl- hubcrei brechen müsse. Ignatz umarmte seine süße Braut, gab ihr einen Schmatz u. sagte, hier hast du deinen Jgnat(z)iefs. -

Bocken heim, 11. April. Dieser Tage ver­kaufte ein hiesiger Einwohner einem Metzger eine Ziege zum Schlachten. An demselben Abend kam der betr. Metzger zu dem Verkäufer der Ziege und fragte, ob er kein Geld vermisse, worauf derselbe erwiderte, daß ihm vor einiger Zeit zwei Zwanzig-Mark-Stücke ganz spurlos verschwunden seien, welche nach seiner Meinung wahrscheinlich in das Ziegenfutter gefallen seien. Der ehrliche Metzger legte ihm hierauf die 40 ^ hin, welche er im Magen der Ziege gefun­den hatte. -

Wie der Müller answacht, wenn das Mühlrad Plötzlich stille steht, so wachte die Frau des Thiirmcrs in Kemberg ans, weil sie das Wächterhorn des Mannes nicht gehört hatte. Da erblickte sie den Mann am Fensterkrcuz hängend, aber au­ßen am Thurm in luftiger Höhe. Sie erschrickt zum Tode, durchschncidet rasch den Strick und 140 150 Fuß tief stürzt der Tobte hinunter ans den Kirchhof und ihr sind beide Beine gelähmt vor Angst und Schreck.

Berlin, 10. April. Der Vertreter des Aus­wärtigen Amtes, Graf v. Hatzfeldt, hat durch ein Rundschreiben den Chefs der hiesigen Botschaften u. Gesandtschaften angezeigt, daß er die Geschäfte des Auswärtigen Amts wieder übernommen habe.

Berlin, 12. April. Der Bundesrath hat die Vorlagen betreffend das Tabakmonopol, die Unfall­versicherung, die Krankenversicherung, die Gewerbe­ordnungsnovelle, die Abänderung des Zolltarifs und die Consularverträge mit Brasilien an die Ausschüsse verwiesen und sofort Referenten ernannt, damit die­selben sich für die am 18. April beginnenden Aus­schußberathungen unter Theilnahme der Minister der Bundesstaaten vorbereiten können. Die Minister werden sich nicht allein an den Berathungen über das Monopol, sondern auch an der Berathung über die Unfallhilfskasfen u. die Gewerbcnovclle betheiligen.

Berlin, 12. April. DieProv.-Korresp." sagt in einem ArtikelDie Eile des Kanzlers": Wenn dem Reichskanzler zur Erfüllung der weite­ren finanziellen Zwecke für das Reich als bestes und einfachstes Mittel eine bestimmte Besteuerungsart des Tabaks erscheint, wenn er ferner den Frieden im Reiche zu fördern meint, indem er die Fürsorge für die hilfsbedürftigen Klassen der Bevölkerung zur Reichssache macht, wer wollte ihm verdenken, wenn er mit diesen Plänen eine gewisse Eile hat? Der Reichskanzler weiß, ein Jahresaufschub wäre eine lange, vielleicht eine entscheidende Verzögerung, er möchte aber das Reich nach seiner tiefsten Ueber- zeugung jener Wohlthaten theilhaft machen."

(Skobelesf-Maulkorbe.) Es ist in Berlin Hun- dcbann. Nun hat ein speculativer Handwerker in den Blättern ausgeschrieben:Skobcleff-Maulkörbe, durch welche der Hund auch Wasser saufen kann." Der Mann soll glänzende Geschäfte machen.