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Allerlei.

(Ein Straußenmagen.) Von Rom wird berichtet: Auf dem Monte Pincio wurde bis vor wenigen Tagen ein zahmer Emu (australischer Strauß) unterhalten. Derselbe verwickelte in der vorigen Woche seinen Hals so unglücklich in dem Gitter seines Gefängnisses, daß er den Erstickungs­tod starb. Die Leiche wurde dem römischen Museum überwiesen und bei der Sektion fanden sich in dem Magen des Thiers folgende Sachen: 4 dicke, 11 mittelgroße und verschiedene kleine Steine, 7 Nägel, die Hälfte einer Brustnadel, ein wohlerhaltenes Bries- couvert mit dem Siegel des Ministeriums des Innern,

2 Häkchen, 13 Kupfersoldi, 1 silberne Medaille Leo's XIII., 14 Körner eines Rosenkranzes, 1 Franken mit dem Bildniß Napolcon's III., 1 halbes Taschentuch,

3 kleine Schlüssel und 1 Ordenskreuz. Es fehlt bloß ein Regenschirm und eine Schnupftabaksdose, um dieListe verlorener Gegenstände" voll zu machen.

Um guten Schinken zu erzielen, gibt es keine einfachere, noch bessere Methode als jene, nach welcher die Hamburger Schinken bereitet wer­den, welche sich bekanntlich eines Weltrufes erfreuen. Schon seit langer Zeit verfährt man dort auf fol­gende Art: Der Schinken und überhaupt Rauch­fleisch wird sofort Blutwarm in einem Gemenge von 32 Thcilen Kochsalz und einem Theile Salpeter (wvhlbemerkt!) tüchtig eingerieben, hierauf gehörig -mit Roggenkleie überstreut (kann auch Weizenkleie sein); hängt recht viel daran, so umwickelt man das Stück mit Druckpapier und hängt es in den Rauch. Durch dieses Verfahren werden die unangenehmen brenzlichen NaucheinWirkungen abgehalten und das Fleisch vor allzu großer Austrocknung bewahrt.

Straß en-Scene. Schutzmann (ein Zusammen­käufen von Menschen bemerkend): Na, mal iS hier los? Schu­sterjunge: Det is jrosartig, da jeht'n Cassirer, der nich durch­brennt !

Das Menschenherz.

All' des Sommers schöne Pracht Hat des Herbstes Sturm verwittert:

Sterbend an dem dürren Zweig Noch das letzte Blättchen zittert.

Trauernd müssen Baum und Strauch Müd' ihr Haupt im Winde wiegen,

Sehen ihren zarten Schmuck Schon verwelkt am Boden liegen.

Doch was in der trüben Zeit Auch an Fülle muß verschwinden,

Für des Leidens bange Qual Ist ein süßer Trost zu finden:

Denn was auch der Herbst zerstört Bon den lieblichen Gestalten,

Läßt der nächste Frühling doch Sich viel herrlicher entfalten.

Nur das arme Menschenherz Pocht unruhig auf und nieder,

Einmal blüht ihm Lieb' und Glück,

Doch der Frühling kehrt nie wieder.

Aus dem Fr emdenbuchs auf dem Ku pferberge.

Alle Blätter sind seit Monaten voll davon, wie man

Jedem im Volk, auch dem in den bescheidensten Verhältnissen lebenden Arbeiter, durch Lebensversicherung undAlters- versorgung sein Dasein erträglicher machen, die Familie vor Noth und Elend schützen könne und um dieß zu ermög­lichen, wird selbst die Hilfe der Gesellschaft, des Staates an- qeruseu. Wenn dermalen nun auch noch über die Mittel und Wege, welche die wirthschaftlich so wichtige Institution der Lebensversicherung möglichst Allen zugänglich zu machen hät­ten, die Meinungen auscinandcrgehen, so ist doch nachgerade alle Welt darüber einig, daß diese höchsten Ziele einmal wer­den erreicht werden und aus sozialpolitischen Gründen erreicht werden müssen. Bei dieser Erkcnntniß der Vortheile der

Lebensversicherung für den Einzelnen, die Familie, das Ge­meinwesen, die heute schon beinahe eine allgemeine ist, bleibt es eine auffällige Erscheinung, daß gerade in Deutschland im Gegensatz zu Amerika und England, in welchen Ländern insbesondere dem Bemittelten und Wohlhabenden eine Lebens­versicherung so selbstverständlich ist wie die Feuerversicherung verhältnißmäßig noch so Viele, die aus persönlicher Ini­tiative, aus selbständiger Kraft,, aus eigenen Mittel» sich des Segens der Lebensversicherung theilhaftig machen könnten, dieß unterlassen. Die immer noch andauernde Ungunst der Er- werbsverhältnissc mag daran ihren Antheil haben, obwohl ge­rade diese sehr oft den intelligenten Geschäftsmann veranlassen, mittetst einer Lebensversicherung - auch dann wenn die Auf­bringung der Prämie durch gesteigerte Sparsamkeit bedingt wäre Verlust oder doch entgangenen Gewinn auszugleichen und so für alle Fülle seine Pflicht gegen Frau und Kinder zu erfüllen. Aber auch die Beamten re. die mit ihren festen Einnahmen gegenüber vom Geschäftsmann dermalen wesentlich besser daran sind, könnten sich noch viel zahlreicher betheiligen. Bei dem dem Deutschen eigenen Familiensinn feiert er das Weih nachts fest, das in wenigen Wochen begangen wird, mit den Seinigen in besonders inniger Weise, man verschönert sich dasselbe durch Gaben, keine aber kann dem Familienvater selbst als Geber größere Genugthuung bereiten und ihm zu­gleich bleibend deren Dank von Frau und Kindern cintragcn, als wenn er sie mit einer Lebensvcrsicherungspolice beschenkt und er so für ihre weitere Zukunft auf alle Fälle ebenso sicher als zweckmäßig sorgt.

Mit dem 1. Januar 1881 erscheint im Verlage von Julius Mater in Stuttgart eine neue Wochenschrift unter dem TitelBolkswirthschaftlichesWochenblatt",

Centralorgan zur Vertretung der wirrhschaftlichcn und com- mercielleu Interessen, unter der Redaktion von Paul Steller. Die Probe-Nummer wird gegen Ende des Monats November ausgegeben werden. Außer der Expedition in Stuttgart wird eine solche auch in Frankfurt a. M., wo sich die Leitung des Blattes befindet, errichtet werden. Wir verfehlen nicht, die Aufmerksamkeit der Gewerbe, und Handelstrcibenden schon jetzt auf das neue Unternehmen hinzuleUken, von welchem man sich in Anbetracht der an demselben bctheiligten Kräfte nur gediegene Leistungen auf dem wichtigen Gebiete des wirth- schaftlichen Lebens versprechen darf.

Amtliche uud Privat-Bekamrtmachrrngen.

Uag-l-. Behufs richtiger Berechnung der Geld-Entschädigung der Schullehrer für ihre nicht in natura bezo­genen Fruchtbesoldungen wird nach Konsistorialerlaß vom 16. Oktober 1860 (Amtsblatt Nro. 60 von 1860) der Preis der nachbeuannteu Früchte, wie er sich an dem entscheidenden Markttag gestellt hat, hiedurch in Nachstehendem bekannt gemacht:

Schraun c.

Markttag, " Roggen. V Dinkels und zwar der erste Markt- Mittel- s Mittel­

tag des 3. Monats des ( Gewicht j Preis per Ctr. Gewicht i IV. Quartals 1880. lpr. Schffl.! ^ 4 !pr. Schsfl.

Preis per Ctr. ! Gewicht ^ ^ ! Pr. Schffl.

b e r. ttcl-

Preis per Ctr.

Nagold . Altenstaig

Dezember 1880. 4ten Iten

260

236

40

90

151

160

7

7

39

50

168

165

6

6

12

50

Den 7. Dezember 1880.

K. gemeinschaftliches Oberamt in Schulsachen. Güntner. Mezger.

Nagold.

Bekanntmachung.

Mchrcgkln gegen dis Ketteln nnd ÄrmnthW.

Heute Dienstag wird mit der neuen Einrichtung hinsichtlich der Geschenk-Abreichung an die zureisenden Handwerksbursche in der beschlossenen Weise auf Kosten der Stadtpslege begonnen. Es ist nun­mehr denselben das Eingehen in die Häuser und das Umschauen bei den Meistern zum Zwecke der Einholung eines Geschenks, sowie das Betteln überhaupt hierorts verboten, welche Maßregeln in Folge der lleberhandnahme des Vagantenthums und des Bettels getroffen wurde.

Die Einwohnerschaft wird nun dringend ausgefordert, jeden Bettler und um ein Geschenk Nachsuchenden im Interesse der Sitt­lichkeit abzuweisen, und erhofft man von derselben, daß sie dazu beitragen werde, dem Stromer- und Vagantenthum kräftigst ent­gegenzutreten.

Die Geschenkanweisung geschieht bei der Stadtpflege auf dem Rathhause, und zwar nicht mehr in Geld, sondern aus Marken zu Erhaltung von Speise und Nachtquartier in den dazu bestimmten Herbergen.

Meister, welche Arbeiter bedürfen, haben dieses bei der Stadt­pflege vormerken zu lassen.

Nagold, den 2. Dezember 1880.

Gememderath.

Vorst. Engel.

Kalksteinbeisuhr.

Am Montag den 13. d. Mts., Nachmittags 1 Uhr,

werden im GasthauZ zur Krone hier 50 Haufen Kalksteine zum Beiführen verabstreicht.

Den 8. Dezember 1880.

Anwalt Wurster.

K. Amtsgericht Nagold.

Christian Rentschler, Bauer von Bösingen, 30 Jahre alt, letztmals wohn­haft in Bösingen, zur Zeit mit unbe­kanntem Aufenthalt in Amerika, wird beschuldigt, als Wehrmann des Trains ohne Erlaubnis; nach Amerika ausge­wandert Zu sein, ohne von der bevor­stehenden Auswanderung der Militär­behörde Anzeige erstattet zu haben.

Uebertr. gegen K. 360, Zffr. 3, des

St.-G.-B.

Derselbe wird auf Anordnung des K. Amtsgerichts auf

den 9. Februar 1881, Vormittags Vr9 Uhr, vor das K. Schöffengericht zur Haupt­verhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der Erklärung des mit der Controle beauftragten Land- wehrbezirkscommandos Calw verurtheilt werden.

Nagold, den 7. Dezember 1880.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.

B r o d b e ck.

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Altenstaig Dorf.

iefe feil.

Der Unterzeichnete ist gesonnen, seine bei der Monhardter Wasserstube gele­gene Wässerwiese, ca. 1 Hektar, je nach Wunsch im Ganzen oder die Hälfte zu verkaufen und kann jederzeit ein Kauf abgeschlossen werden mit

Friedr. Kalmbach.

SimmersfeU».

Fghrniß-Berkauf.

In der Konkurssache des

ch Jakob Friedrich Günthner, gewesenen Löwenwirths dahier,

kommt am nächsten

Donnerstag den 16. Dezember ds. Is., von Morgens 9 Uhr an,

in der Wohnung des Schuldners gegen baare Bezahlung zur öffentlichen Ver­steigerung :

1 silberne Cylinder- uhr, 1 Granatennuster, Bücher, verschiedene Mannskleider u. Leib­weißzeug, Feld- und Handgeschirr, worun­ter 1 Futterschneidmaschine, Fuhr- und Reitgeschirr, worunter 2 Leiter­wägen, 1 Wagen ohne Leitern, 1 kleiner Wagen, 1 Wagen mit Wasser­faß, 1 Schleppkarren, 1 Rennschlit­ten, 3 Holzschlitten, 2 Handschlitten, 2 Pferdsgeschirre, 1 Pflug u. Egge, 1 Wagenwende, verschiedene Ketten und Lotteisen, 1 gutes Zug-Pferd, Rappenwallach, 1 Fuchswallach, 1 trächtige Kuh, 1 alte dto., 4 Schweine,

8 Hennen und 1 Hahn, Vorräthe, worunter: 59 Büscheln Dachschindeln, 38 Globcn uugehechelten Flachs, ca. 50 Sri. Kartoffeln. 60 Ctr. Heu, 15 Ctr. Oehmd, ca. 100 Roggen­garben. 80 Habergarben, 15 Ctr. Haberstroh, 25 Kistchen Cigarren; Vorrath an Holz und Schnittwaren:

9 Stück Lang- und Klotzholz mit 2,12 Fm., 3 buchene Stämme, 12 Rm. eichenes Prügelholz, 9 Rm. tannenes Scheiter- und Prügelholz, worunter ein größeres Quantum Schindelholz, 133 Stück Bretter, 128 Stück Latten, 46 Stück Diele, 1 Parthie Büscheln und altes Holz, 1 Parthie Bretter und Schwarten und 1 Zwetschgenbaum.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 10. Dezember 1880.

Konkurs-Verwalter: Amtsnotar von Altenstaig Dengler.

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