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war Jenny Stromberg, die für kleine Rollen und im Chor engagirt war. Hinter ihr stand Frida Friedmann, ihre Kollegin, der doppelte Friede von den Theaterzugehörigen genannt.
Das waren zwei völlig verschiedene Mädchen, beide hübsch und graziös und doch in nichts sich ähnlich. Jenny's Gestalt war hoch und voll, Frida's kleiner und beweglicher; Jenny war blond, Frida schwarz. Jenny erschien älter, als sie war — die Beiden zählten zwei- oder dreiundzwanzig Jahre —; denn Jenny hatte etwas Gesetztes, Würdevolles, Ruhiges, Großmütterliches in ihrem Wesen, Frida dagegen mit dem Lächeln um den beweglichen, kleinen Mund, den litzenden, schelmischen, schwarzen Augen konnte leicht für ein fröhliches, sorgloses Kind gehalten werden, das, rasch gewachsen, sich in Damenklei der gesteckt habe.
„Wollen Sie auch Weihnachten feiern?"
Jenny de» jungen Schauspieler.
„Wenn Sie nichts dagegen haben wollen wartete unmuthig der jugendliche Liebhaber.
„Fn Familie?"
„Allein!"
„Puh!" versetzte Frieda Friedmann: „Das wird Ihnen nicht bekommen; ich weiß das aus Erfahrung. Ich hänge nicht leicht den Kopf; als ich es aber versuchte, mich allein unter einen Weihnachtsbaum zu setze», da wurde mir so eng, daß ich die Lichter auslöschte und in das Bett kroch und meine Nase tief in die Kissen vergrub. Da schluchzte ich bis tief in die Nacht hinein".
„Die Frida hat Recht", nahm Jenny wieder das Wort: „Sie können den Abend nicht allein zubringen".
„Ich werde es wohl müssen", erwiderte Bertram Roller: „Meine Wirthin ist mit ihren Kindern heut Abend zu reichen Verwandten gegangen, und sonst weiß ich Niemanden —"
Jenny zuckte mitleidig die Achseln. „Nehmen Sie es mir nicht übel, Herr Roller", sagte sie; „Sie scheinen mir von Begriffen nicht stark zu sein, singt Göthe? Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah —"
„Wie? Sie wollen meine Gäste sein?"
„Wir nehmen Ihre Einladung dankend siel Frieda dem Schauspieler in das Wort.
„Und will der finstre Geist sich bei uns einschleichen", setzte Jenny hinzu, „so sind wir zu drei und leisten ihm Widerstand. Da stehen wir jedoch auf der Straße, als wäre es Juliabend und nicht der 24. Dezember mit zehn Grad Kälte."
Eine Minute später waren die drei in dem Par- terezimmer Bertram's. Jenny blickte umher und machte dann die Bemerkung, daß die Stube nicht übel sei, aber die Ordnung fehle. Das sei jedoch nicht Schuld der Wirthin; denn Roller besitze die Eigenschaft, Alles durcheinander zu werfen. „Da steht," fuhr sie fort, „der Komodenkasten, in dem sich ihre Wäsche befindet, offen, damit Jeder die Sachen, die nicht hineingehören, wahrnehme. Rollerchen, Sie müssen nothwendig bald heirathen, so jung Sie immer sein mögen. — Aber sehen Sie, wie das kleine Ding, der doppelte Friede, schon geschäftig ist, um den Baum in Stand zu setzen, und ahnt nicht, daß uns noch andere Sorgen am Herzen liegen. Wie steht es mit der Verpflegung? Ich will wetten, daß der Proviant nicht allzu groß ist: der karge Rest eines Brodes, der noch kärgere von Butter, eine Scheibe Wurst und eine Käserinde".
„Getroffen, Jenny", versetzte Bertram lächelnd: „aber das Geldschiff von Hause ist eingetroffen".
Bei diesen Worten stieß Frida ein Jubelgeschrei aus, während sie in ihrer Arbeii, die Lichter an dem Weihnachtsbaum zu befestigen, innehielt, vom Stuhle sprang, Bertram bei den Schultern packte und mit
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ihm im Zimmer umherwalzte. „Du bist ein Unge- thüm, Frida", schalt da Jenny; „aber heut sollst Du vernünftig sein und jeden übermüthigen Gedanken fahren lassen. Wir sind Roller's Gäste; aber ich will nicht, daß er das zu theuer bezahle. Mehr als drei Mark wird unser Aller Souper nicht kosten. Und jetzt komme zum Einholen, doppelter Friede".
Als die beiden Mädchen nach einigen Minuten zurückkehrten, fanden sie Kommodekasten und Kleider- schrankthüre geschlossen, auch die Vorbereitungen zum Abendessen getroffen. — Nachdem dies genossen, die bereitete Punschbowle auf dem Tische stand und die Gläser gefüllt waren, wurden die Lichter des Weihnachtsbaumes angesteckt.
„Das erste Glas dem guten Geist, mag er sich als Harmonie, Freundschaft, Liebe zeigen", rief Jenny.
Die Gläser klangen an einander und Jeder leerte das seine. „Und wie verbringen wir den Abend? Wollen wir nur den Tannenbaum anschauen?" fragte Frida: „Was sagen Sie, Rollerchen?"
„Mag Jenny bestimmen", äußerte dieser.
„Wohl, wir wollen den Abend mit Erzählen beginnen", nahm Jenny das Wort: „Jeder giebt den merkwürdigsten Weihnachten seines Lebens und zwar beginnst Du, Frida". (Fortsetzung folgt.)
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vom 27. November bis 1. Dezember.
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Stuttgart
Unsere heutige Börse verlies in recht ruhiger Haltung, dock sind im allgemeinen die Umsätze in fremdem Weizen seit 8 Ta gen wieder stärker als in den letzten Wochen. Wir notiren per tOO Kilogr.: Weizen, baycr. 28 „kä bis 24 25 dto.
württ. 23 70 ^l. dto. amerik. 25 dto. rumänischen
28 75 ^!. Kernen 23 ^ 25 -! bis 23 70 -T Dinkel
14 ^ bis 14 50 -i. Roggen, franz. 23 ^ 50 4. Haber
13 ^ 40 -j bis 14 ^ 10 Mchlprcise pro 100 Kilogr. incl. Sack bei Wagenladungen: Mehl Nr. 1: 36—87 -6, dto. Nr. 2: 84-35 dto. Nr. 3: 31—32 ^ dto. Nr. 4: 28 bis 29
Heilbronn. (Bericht über den Ledermarkt vom 30 November.) Die starken Zufuhren haben rasche Abnahme gefunden, und die Kauflust hat bis zum Schlüsse des Marktes sich unvermindert erhalten. Doch ist dieselbe nicht über die bisherigen Preise hinausgegangeu, und während die feineren Gattungen von Wildleder sehr gesucht waren, ist der Preis der geringeren Waare sogar um eine Kleinigkeit zurückgewichen. Am schwächsten war die Nachfrage nach Kalbleder und cs hat dieses nicht ohne Preisvermindcrung verkauft werden können.
Mannheim, 5. Dez. Die Tendenz im Getreidehandel war während abgclaufener Woche ruhig bei beschränkten Umsätzen. Wir notiren: Weizen je nach Waare 23.50 bis 24.75, Roggen 21.50 — 22.50, Gerste 19.75 — 20.50, Hafer 13.50—14.50, Kohlreps 28— 28.25, Mohnsamen-Levantiner 43.25-44.50.
Nürnberg, 4. Dez. (Hopfen.) Badische prima 100—120, secunda 70—100, Württembcrger prima 110 bis 140, secunda 80—110, Elsäßer prima 100—125, secunda 80 bis 100
Allerlei.
— Gegen die nackten Erdschnecken wurde kürzlich in der französischen Gartenbau-Gesellschaft folgendes eigenthümliche Mittel als vollkommen erprobt empfohlen: Man bestreicht Brettchen mit Fett oder mit alter Butter und legt sie Abends an verschiedenen Stellen des Gartens, wo sich das Ungeziefer aufhält, mit der gefetteten Seite nach oben
flach auf den Boden. Am folgenden Morgen findet man dann dieselben mit Schnecken von jeder Größe förmlich bedeckt, so daß man sie nur abzustreifen braucht. Am besten wirft man sie dem Geflügel vor. Um das Schmelzen des Fettes zu vermeiden, werden die Brettchen bei Tage unter Dach gebracht.
— Echtfarbige Seidenstoffe zu waschen. Um ein seidenes Kleid zu waschen, nimmt man 10 Liter Flußwasser, verhältnißmäßig viel Seife und setzt 1 Liter Ammoniakflüssigkeit hinzu. In dieser kalten Mischung wird das Kleid tüchtig durchgewaschen, dann spült man es in fließendem Wasser gehörig aus. Der Stoff wird dadurch wieder wie neu.
Heller'sche S-ielwerke
werden alljährlich um diese Zeit angekündigt, um bald darauf als Glanzpunkt auf Tausende» von Weihnachtstischen die kostbarsten Sachen zu überstrahlen. Und um den abermals tausenden von Wünschen gerecht zu werden, und möglichen Enttäuschungen, umsonst ein Hcller'sches Spielwerk erwartet zu haben, vorzubeugen, sowie auch die Geschenkgeber der Sorge eines passenden Weihnachtsgeschenkes zu überheben, rufeu wir aus Uebcrzeugung einem Jeden zu: Was kann der Gatte der Gattin, der Bräutigam der Braut, der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenken? Es vergegenwärtigt glücklich verlebte Stunden, lacht und scherzt durch seine bald heitern — erhebt Herz und Gemüth durch seine ernsten Weisen, verscheucht Traurigkeit und Melancholie, ist der beste Gesellschafter, des Einsamen treuester Freund; und nun gar für den Leidenden, den Kranken, den an das Haus Gefesselten! — mit einem Worte, ein Heller'sches Spielwerk darf u. sollte in keinem Salon, au keinem Krankenbette, überhaupt in keinem guten Hause fehlen.
Für die Herren Wirthe, Conditoren, sowie Geschäfte jeder Art, gibt es keine einfachere und sicherere Anziehungskraft als solch' ein Werk, uni die Gäste und Kunden dauernd zu fesseln. Wie uns von vielen Seiten bestätigt wird, haben sich die Einnahmen solcher Etablissemente geradezu verdoppelt; darum jenen Herren Wirthen und Geschäftsinhabern, die noch nicht im Besitze eines Spiclwer- kes sind, nicht dringend genug anempfoblen werden kann, sich dieser so sicher erweisenden Zugkraft ohne Zögern zu bediene«, um so mehr, da auf Wunsch Zahlungserleich- terungcn gewährt werden. Wir bemerken noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine sein durchdachte ist; die neuesten, sowie die beliebtesten ältern Opern, Operetten, Tänze und Lieder finden sich in den Heller'sche« Werke« auf das Schönste vereinigt. Derselbe hat die Ehre, Lieferant vieler Hose und Hoheiten zu sein, ist überdies aus den Ausstellungen preisgekrönt. Eine für diesen Winter veranstaltete Prämienverthei- lung von 100 Spielwerken im Betrage von Francs 20,000 dürfte zudem besoudcrn Anklang finden, da jeder Käufer, selbst schon einer kleinen Spieldose, dadurch in den Besitz eines großen Werkes gelangen kann; auf je 25 Francs erhält mau einen Prämienschcin. Reichhaltige illustrirtc Preislisten nebst Plan werden auf Verlangen franco zugesandt.
Wir empfehlen Jedermann, auch bei einer kleinen Spieldose, sich stets direkt an die Fabrik zu wenden, da vielerorts Werke für Heller'sche angepriesen werden, die es nicht sind. Alle ächten Werke und Spieldosen tragen seinen gedruckten Namen, worauf zu achten ist. Die Firma hält nirgends Niederlagen. Wer je nach Bern kommt, versäume nicht, die Fabrik zu besichtigen, was bereitwillig gestattet wird.
Neuestes.
Berlin, 7. Dez. Die „Nordd. Mg. Ztg." erklärt die Meldung des „Standard" aus Köln über französisch-deutsche Verabredungen in Friedrichsruh in jedem einzelnen Punkte für völlig aus der Luft gegriffen. Die Besprechungen des Reichskanzlers mit dem Fürsten Hohenlohe und dem Grafen St. Ballier hätten gleich allen anderen Beziehungen in der jüngsten Zeit den Beweis geliefert, daß die Regierung der beiden großen Nachbarländer in ihrer friedlichen Tendenz, ihrer Politik und ihren Ansichten über die einstweilige Behandlung der Orientfrage vollständig übereinstimwten, aber weder communistische Bestrebungen und deren Unterdrückung, noch die Eventualität neuer Königreiche an der Donau seien unter den drei Diplomaten in Friedrichsruh auch nur mit einer Silbe erwähnt worden.
Revier Enzklösterle.
Dem in Nr. 145 ausgeschriebenen ^Stangen- und Brennholz-Verkauf werden nachgetragen aus Langehardt 1:
17 Rm. eichene Prügel und Anbruchholz, 4 Rm. buchene Scheiter, 10 dto. Prügel und Anbruchholz, 2 Rm. birkene Scheiter, 18 dto. Prügel und Anbruchholz, 118 Rm. Nadelholz-Prügel und Anbruchholz.
Amtliche ««d Privat-Bekarmtmachrmgen.
W a g 0 t d.
^Veiliiiuoiils-^ii.MoIIiiiiA ln 8f)i6lvvriui6n, Oonältorei^aareii null «invr U»886 uiitxliolier, xn ^ooi^iiotei' (loA6ii8lriiill6 vmMüe
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