§! n i

L,

3!

->«

O'r»

^ S

Zf

e

l

»

e»

<-r

«s<

»

-Z Z«

v> rj

Kg 3 l

r

i

vollständige oder theilweise Abdankung des Kaisers,, d. h. seine völlige Befreiung von den Regierungs­geschäften regelt.

Die letzten Attentatsgerüchte beruhen auf den Machinationen eines Schwindlers, welcher überall Zimmer miethete, in demselben Dynamit, compro- mittirende Briefe und revolutionäre Drucksachen un­terbrachte, um sich für die nachherigeEntdeckung" 780 Psd. Steil. (über 15,000 auszahlen zu lassen. Die betrogenen russischen Beamten brauchen für Spott nicht zu sorgen.

Griechenland.

In der griechischen Frage herrscht im Con- cert der Mächte nun plötzlich wieder die schönste Har­monie. Nicht nur Gladftone's Feuereifer, nöthi- genfalls auch ohne die anderen Mächte gegen die Pforte vorzugehen, zeigt sich Londoner Nachrichten zufolge auf einmal bedeutend abgekühlt, auch Ruß­land räth nun den Griechen durch ihr offiziöses Or­gan, dieAgence russe", zu Mäßigung und Beson­nenheit. In gleicher Weise tritt der von der öster­reichisch-ungarischen Regierung öfter zu offiziösen Kundgebungen benütztePester Lloid" in einem Ar­tikel seiner neuesten Nummer dafür ein, daß man der Pforte, wenn sie jetzt Dulcigno cedire, eine billige Frist zur Einlösung ihrer griechischen Verpflichtungen nicht versagen dürfe. Wenn Europa ein Interesse habe, Griechenland zu befriedigen, so habe es doch noch ein zugleich größeres Interesse, dies auf fried­lichem Wege zu lhuu. Griechenland scheint frei­lich nicht gewillt zu sein, sich mit den ihm von den ^Mächten ertheilten Vertröstungen genügen zu lassen, dasselbe zeigt vielmehr noch immer eine sehr kriege­rische Haltung, wobei es auf eine neue Uneinigkeit unter den Mächten zu speknliren scheint.

Türkei.

Kvnstantinopel, 25. Okt. Die Pforie ist zu einer Vereinbarung geneigt, wonach der Einmarsch

der Montenegriner in Dulcigno gleichzeitig mit dem Abmarsch der türkischen Truppen erfolgen würde. Die türkischen Bewohner, welche in Dulcigno nicht bleiben wollen, werden auf den vor Dulcigno kreu­zenden drei türkischen Schiffen eingeschifft.

Die Verstimmung in den maßgebenden Krei­sen, welche bezüglich Dulcigno's gegen die Türkei wegen ihrer Neigung zur Verschleppung der Erledi­gung geherrscht hat, tritt neuerdings auch gegen Montenegro, wie aus Berlin berichtet wird, und zwar mit Recht zum Vorschein. Der Berliner Hoch- offiziöse derPol. Corrsp." läßt diese Verstimmung sehr klar durchblicken, sowie die Unlust, den Arro­ganzen des kleinen Ländchens ferner dienstbar zu sein, Wenn die Dulcignofrage nothdürftig gelöst sein wird, werde Europa nicht mehr dem Vortritte des Herrn Gladstone folgen. Damit wäre die fer­nere vielgenannte europäische Entente gekündigt. Griechenland mag sich auf bessere Zeiten vertrösten, denn unser Berliner Oberoffiziosus stellt der Türkei auf lange Zeit Ruhe vor weiteren Forderungen in Aussicht, wenn die Pforte nur ein wenig Vertrags­treue, Anstand und Geschicklichkeit bethätigen will.

England.

London, 25. Okt. Nachrichten vom 23. d. zufolge ist die Stadt Jquique (in Peru) fast gänz­lich niedergebrannt.

In Irland nimmt die Anarchie täglich zu. Eine Proklamation in derDublin Gazette" erklärt, die Grafschaft Kerry befinde sich im Zustande des Aufruhrs und bedürfe einer Verstärkung der Polizeibehörden. In der Kathedrale von Tuam predigte der protestantische Bischof u. A., die Regierung habe ihre Macht nicdcrgelcgt und deren Zügel in andere Hände fal­len lassen. Die Lebensversicherungesellschasten begin­nen sich zu weigern, das Leben von Gutsbesitzern und Land- ageuten in Irland zu versichern, wenn sie nicht im Falle der Ermordung derselben von der Zahlung entbunden werden; denn sicher ist Niemand, der nicht den Mordbanden angehört. Die Meuterer gehen soweit, das unschuldige Vieh zu verstümmeln.

Kandel L Werkehr.

Stuttgart, 25. Okt. sLandesproduktenbörse.s Die heutige Börse war zwar ziemlich bewegt, jedoch kamen keine belangreichen Abschlüffe zu Stande, sondern das Geschäft beschränkte sich auf den laufenden Bedarf. Es notiren per 100 Kilogr: Walzen, baierischsr »4L 23.5024.25, württembergischer »4L 24, Kernen ^L 23.75, Dinkel »4L 14.50, Gerste, baierische »4L 2020.25, Haber »4L 13.40 bis »4L 14. Mehlpreise Pr. 100 Kilogramm: Nr. 1: 3637 Nr. 2: 34 -35 -4L, Nr. 3: 3132 »4L, Nr. 4: 28 -2» »4L

Tübingen, 23. Okt. Acpfel 1617 »4L, Birnen 18 bis 20 »4L pr. Ztr. Auf dem Bahuhos Mostobst in ziemlicher Menge zu 6 »4L 20 ^ bis 7 »4L pr. Ztr.

Ehingen. 25. Okt. Im Hopfcnhandcl herrscht seit 14 Tagen reges Leben. Bewegten sich anfänglich die Preise von 50 60 »4L, so bezahlt man jetzt 85 70 80 »4L Biele Produzenten zeigen aber noch eine Zurückhaltung, indem sie 90 100 »4L erhoffen.

In Pleidelsheim vertauschte ein Bürger letzten Sams­tag den Ertrag von iO Ar Weinberg für 100 Schuhnägel.

Newyork, 6. Okt. Die Ernten sind abermals vor­züglich ausgefallen. Ganz enorm ist diesmal der Obstsegen. Millionen von Aepfeln, wie ich mit eigenen Augen gesehen, verfaulen als werthlos auf dem Boden, da Niemand sich die Mühe gibt, sie aufzulescn und selbst das Vieh sie nicht mehr verzehren will. Das Faß von ca. 60 Kilo handgepflückten Obstes wird 30 englische Meilen (ungefähr 50 Kilometer) von hier mit 25 Cent (1 Mark) bezahlt, kaum den Arbeitslohn deckend. Trauben, Zwetschen, Nüsse und tropische Früchte sind ebenfalls reichlich und billig.

Briefkasten. Vw.-C. W. in B. Ihr Wahlvorschlag zur Abgcordnetcnwahl im Bezirk Nagold im Namen Ihrer Auftraggeber in S. kommt no8t tsstum, da die Wahl des Herrn Oberregicrungsraths Luz durch die hier stattgehabte Delcgirtenversammluug und die aufgestellten Wahlcomites schon so vorbereitet und gesichert ist, daß die Aufstellung Ihres Can- didatcn das Wahlresultat kaum nennenswert!) ändern könnte, obwohl über den Charakter und die Kenntnisse des Candidaten in xstbo nichts einzuwenden ist. Da Sie aber selbst noch im Ungewissen sind, ob Ihr Candidat dem Rufe folgen würde, so hätten Sie sich mit solchem selbst erst verständigen sollen, da­mit der Empfehlung nicht gleich eine bescheidene Ablehnung auf den Fersen folgen würde. Würden Sie die allgemeine Parole im Bezirke erforscht haben, die gegen jeden Wahlkampf ist, so hätten Sie sich Mühe und Zeit ersparen können.

Die Red.

OchMilhe Münz

u»d MilNiltiullchuW.

Die »achgcnamitcn Personen, näm­lich :

1) Jakob Friedrich G u t e k u n st von Höllerbach, geboren am 29. Ok­tober 1859,

2) Johann Gustav Adolf Flogans von Oberschwandorf, geboren am 11. Mai 1859,

sind beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu ent­ziehen, ohne Erlaubniß das Bundes­gebiet verlassen, oder nach erreichtem militärpflichtigem Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben.

Vergehen gegen 8- 140 Nr. 1 des St.-G.-B.

Dieselben werden hiemit auf

Freitag den 24. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr,

vor die Strafkammer des K. Landge­richts Tübingen zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben wer­den dieselben auf den Grund der nach 8- 472 der St.-P.-O. von den mit der Kontrole der Wehrpflichtigen beauftrag­ten Behörden abgegebenen Erklärungen verurtheilt werden.

Weiter wird veröffentlicht, daß durch Beschluß der Strafkammer des K. Land­gerichts Tübingen vom 1. September l. I. das im Deutscheu Reiche befindliche Vermögen der vorgenannten Angeklagten in Gemäßheit des Z. 140 letzter Absatz des St.-G.-B. §8. 326 und 480 der St.-P.-O. je bis zum Betrag von drei­tausend Mark mit Beschlag belegt wor­den ist. Verfügungen, welche die An­geklagten über ihr Vermögen, soweit es mit Beschlag belegt ist, nach dieser Ver­öffentlichung vornehmen werden, sind der Staatskasse gegenüber nichtig.

Tübingen, 6. Oktober 1880.

K. Staatsanwaltschaft.

Amtliche und Privat K. Amtsgericht Uagvkd.

Steckbrief

wird erlassen gegen den 14 Jahre alten (am 2. Oktober 1866 geborenen) Jo­hannes Theurer, unehelichen Sohn der Eva Catharina Seeger geb- Theu­rer in Edelweiler, OA. Freudenstadt, wegen Diebstahls.

Der Verfolgte hat sich in den Mo­naten August bis Oktober als Dienst­bube bei Friedrich Keppler in Hesel­bronn, OA. Nagold, aufgehalten.

Derselbe ist in das Amtsgerichtsge- fängniß hier einzuliefern.

-Den 26. Oktober 1880.

Amtsrichter

Mayer.

Fahrniß-Verkaus.

In der Konkurssache des entwichenen

Friedrich Geyer, Bierbrauers und Ankerrvirths von hier,

wird die noch vorhandene Fahrniß mit

Einschluß des Mirthschafts-In- Ventars am nächsten Montag den 1. Uoobr. d». Is., von Vormittags tO Uhr an, und am daranf folgenden Tage, von Morgens 8 Uhr an,

in der rc. Gey- er'schen Wirth- schaft im öffent­lichen Aufstreich gegen baare Bezahlung zum Verkauf gebracht, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 26. Oktober 1880.

Konkurs-Verwalter: Amtsnotar von Altenstaig Dengler.

Nagold.

Eine steinerne

Krautstande

ist feil; bei wem? sagt ,

die Redaktton. f

-Bekanntmachungen.

Stadtgemeinde Uagold.

Dtl MidhvWkrkMs

vom letzten Mittwoch ist genehmigt, die Holz-Abfuhr aber bloß bei trockener Witterung oder auf gefrorenem Boden oder auf einer Schneebahn gestattet.

Gemeinderath.

Nagold.

Landwirtschaftlicher

Aezirks-Derein.

Am Sonntag den 3l7 Oktober d. I., Nachmittags 1 Uhr, findet in Altenstaig eine Plenar-Ber- sammlung im Gasthof zum Waldhorn statt, wozu dle Mitglieder des Vereins und sonstige Freunde der Sache einge­laden werden.

Tages-Ordnnng: Wahl des Vor­standes, Vice-Borstandes, der Mitglie­der des Ausschusses, sowie der Delegie­ren des X. Gau-Verbandes und Vor­trag des Pomologen Fritzgürtner über den Obstbau u. s. w.

Den 22. Oktober 1880.

Güntner, Vorstand.

9t a g o l d.

Danksagung.

Unser lieber Sohn Lottlod hat während seines langen Kranken­lagers so manche Beweise von Lie­be und Theil- nahme erfahren, daß wir hiefür sowohl als auch für die zahlreiche Leichenbe­gleitung, besonders von Seiten feiner Mitschüler, sowie auch den Trägern u. für die vielen freundlichen Blumen­spenden unfern tiefgefühltesten Dank aussprechen.

Die trauernden Eltern:

Bernhardt K Marie Beutler, zugleich im Namen der Geschwister.

Nagold.

Wirthschafts-ä Bier­brauerei-Verkauf.

Wegen Ablebens meines Mannes setze ich meine an der Haupt­straße vortheilhaft ge- legeneSchildwirthschaft zumGrünen Baum" mit Brauerei und Branntweinbrennerei, Malz-, Gähr- und Lagerbierkeller, samt vollständigem Inventar und einer Scheuer, sowie auch 2 Hopfengärten mit 3000 Stangen aus freier Hand dem Verkaufe aus.

Die Wirthschaft, welche bisher mit gutem Erfolg betrieben worden und be­sonders auch eines starken Fremdenver­kehrs sich erfreuen durfte, sichert einem thätigen Mann eine gute lohnende Exi­stenz.

Die Zahlungsbedingungen können günstig gestellt werden: auch können auf Verlangen noch ungefähr 5 Morgen Güter mit erworben werden.

Der Verkauf findet Montag den 1. November d. I., Mittags 2 Uhr,

in meiner Wirthschaft statt. Bei annehmbarem Anbot kann die Zusage sogleich erfolgen. Zu weiterer Auskunft ist gerne bereit

Karoline Maurer, Wittwe.

Nagold.

Feinste

Terneaur-Wolle,

Strick-Wolle,

sowie alle Sorten

baumwollen Garn, leinen L baumwollen Zwirn

empfiehlt in reichhaltiger Auswahl Louis Schnaith, Spezereihandlung.

syUlI